Stoßlinie
Die Stoßlinie ist ein Mittel zur Verschlüsselung von geheimen Koordinaten. Um die Stoßlinie hier zu veranschaulichen, wurde sie auf dem Kartenauszug dargestellt. Im Gefecht ist sie eine gedachte Linie die an einem ganz bestimmten Punkt beginnt (in unserem Falle die Kirche vonNIEDERWERBIG) und über einen zweiten Punkt (in unserem Falle die Kirche von JESERIG) verläuft. Der Anfangspunkt (Kirche NIEDERWERBIG) wird durch eine Zahl verschlüsselt (in unserem Falle 227) die natürlich auch nicht auf der Karte stehen darf.
Ist nun ein bestimmtes Objekt aufgeklärt, wird das Lot von diesem Objekt auf die gedachte Stoßlinie (90 Gradwinkel) gezogen und die Entfernung in Metern vom Ausgangspunkt bis zum Fußpunkt des gefällten Lotes auf der Stoßlinie gemessen. Die geheime Zahl wird dazu addiert. Die Summe davon ist der erste Teil der Koordinate. Der zweite Teil der Koordinate ergibt sich aus den gemessenen Metern zwischen Stoßlinie und dem aufgeklärten Objekt.
z.B.
Koordinate 1) Gefechtsstand eines Armeekorps
Zwischen Ausgangspunkt und gefälltem Lot auf der Stoßlinie liegen 685 m. Geheime Zahl dazu addieren 685 + 227 = 912 m (erster Koordinatenteil). Der Abstand vom Schnittpunkt des Lotes auf der Stoßlinie bis zum aufgeklärten Gefechtsstand beträgt 2200 m (zweiter Teil der Koordinate). Also lautet die gesamte Koordinate 0912 2200.Unter Nutzung der Phrasentabelle und Verschlüsselung des aufgeklärten Objektes wäre jetzt eine 16-stellige Zahl an den vorgesetzten Stab zu übermitteln, und die Bekämpfung durch Fliegerkräfte oder Raketenschläge könnte beginnen.
Koordinate 2) Flakraketenstellung
Zwischen Ausgangspunkt und gefälltem Lot auf der Stoßlinie liegen 2875 m. Geheime Zahl dazu addieren 2875 + 227 = 3102 m (erster Koordinatenteil). Der Abstand vom Schnittpunkt des Lotes auf der Stoßlinie bis zur aufgeklärten Flakraketenstellung beträgt 1750 m (zweiter Teil der Koordinate). Also lautet die Koordinate 3102 1750.
Das gilt für die Koordinaten ostwärts (rechts) von der Stoßlinie.