A
AA
Artillerieabteilung
AaG
Abgasanalysegerät
AAR
Artillerieausbildungsregiment
Aas
Ablaufabschnitt
AB
Aufklärungsbataillon
ABChA
Ausbildungsbataillon
chemische Abwehr
ABF
Arbeiter- und
Bauern-Fakultät
(Verbunden mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und dem Abitur an der
ABF wird man Offiziersschüler)
ABI
Arbeiter- und
Bauerninspektion
(Am 15.
Mai 1963 geschaffen)
Abttr
Artilleriebatterie
Abr
Artilleriebrigade
ABV
Abschnittsbevollmächtigter
der Deutschen Volkspolizei
a.D.
außer Dienst
AdK
Akademie der Künste
AdL
Akademie der
Landwirtschaftswissenschaften
ADMV
Allgemeiner
Deutscher Motorsportverband der DDR
(Am 1.
Oktober 1958 gegründet)
ADN
Allgemeiner Deutscher
Nachrichtendienst
(Nachrichtenagentur der DDR, im Oktober 1946 gegründet)
ADW (auch AdW)
Akademie der
Wissenschaften der DDR
AeO
Arbeitsgemeinschaft
ehemaliger Offiziere
(Am 11.
Januar 1958 von ehem. Offizieren des Nationalkomitees Freies Deutschland, kurz
NKFD, gegründet. Sitz in der Hauptstadt der DDR.
Ursprung:
Bund Deutscher Offiziere, der sich am 11./12. September 1943 in Lunowo bei
Moskau aus gefangenen deutschen Wehrmachtsoffizieren gründet. Die Auflösung
erfolgt am 2. November 1945. Mehrere dieser Offiziere stellen ab 1958 die
Kasernierte Volkspolizei auf)
AF
Auffüllung
AfG
Akademie für
Gesellschaftswissenschaften
AFL
AEROFLOT
(Staatlicher
Luftverkehrsbetrieb der UdSSR. Größtes Luftfahrtunternehmen der Welt. Ursprung
Anfang der 20-er Jahre. Der Name AEROFLOT entsteht am 25. März 1932)
AG
Aufklärungsgruppe
AG
Anlassgerätewagen
(AG-2,
Spezialwagen zum Anlassen von Flugzeugtriebwerken)
AGB
Arbeitsgesetzbuch der DDR
Agit.
Agitation
AgL
Ausgangslage
AgR
Ausgangsraum
AgRLL
Ausgangsraum für die
Luftlandung
AgSt
Ausgangsstellung
AGÜ
Abteilungsgefechtsübung
AHU
Außenhandelsunternehmen
AK
Armeekorrespondent
Akl
Aufklärung
AklA
Aufklärungsabteilung
AklZ
Aufklärungszug
AktAs
Aktivierter Abschnitt
AktR
Aktivierter Raum
AKW
Amt für Kontrolle des
Warenverkehrs
AL
Ablauflinie
AllgRes
Allgemeine Reserve
AM
Armeemuseum
(Ursprünglich „Deutsches Armeemuseum“ in Potsdam, eröffnet am 28. Februar
1961. Seit 1972 „Armeemuseum Potsdam, 15 Potsdam, Neuer Garten, Telefon 2 27
54“.
Untergebracht im Marmorpalais des Neuen Gartens. Beherbergt Exponate der
deutschen Militärgeschichte vom Großen Deutschen Bauernkrieg bis zur
Gegenwart. Seit 1972 in Dresden ansässig, „Armeemuseum Dresden“: Eröffnet am
24. März 1972, Adresse: „Armeemuseum Dresden, 806 Dresden,
Dr.-Kurt-Fischer-Platz 3, Telefon 5 20 71“,)
AMBl
Anordnungs- und
Mitteilungsblatt
Antifa
Antifaschismus
An
Antonow
(Typenbezeichnung für
Flugzeuge des sowj. Konstrukteurs Oleg Konstantinowitsch Antonow. Geboren am
7. November 1906 in Troizi bei Moskau.
Bekannt sind
insbesondere der Doppeldecker An-2 [„Anna“] aus dem Jahre 1947, ferner die
An-26 von 1968. Beide Flugzeuge sind u.a. als Abzetzflugzeuge bekannt )
AP
Anlaufpunkt
API
Aktuelle politische
Information
(Kurze
Polit.-Schulung anhand aktueller Nachrichten)
APW
Akademie der Pädagogischen
Wissenschaften
AR
Artillerieregiment
AR
Armeerundschau
(Soldatenmagazin. Herausgeber Deutscher Militärverlag, später Militärverlag
der DDR. Erscheint im März 1952 erstmals unter dem Titel „Der Kämpfer – Organ
der Kasernierten Volkspolizei“.
Im
November 1956 kommt das erste Heft heraus: 48 Seiten stark, Format 30,3×22,5.
Der Leitartikel stammt von Verteidigungsminister Willi Stoph)
ARIG
Auswerte-Rechen- und
Informationsgruppe
ARIS
Auswerte-Rechen- und
Informationsstelle
ARMTW
Ausbildungsregiment
Militärtransportwesen
Art
Artillerie
Art.
Artikel
ARS
Abteilung rückwärtige
Sicherstellung
AsA
Abschnitt des Absitzens
AsEB
Abschnitt der Entfaltung
in Bataillonskolonnen
ASB
Abteilung zur
Sicherstellung der Bewegung
AsEK
Abschnitt der Entfaltung
in Kompaniekolonnen
AsEZ
Abschnitt der Entfaltung
in Zugkolonnen
AsFe
Abschnitt der
Feuereröffnung
ASG
Armee-Sport-Gemeinschaft
ASG
Aufklärungs- und
Suchgruppe
ASK
Armee-Sport-Klub
(Seit
1959, diente insbesondere der Förderung von DDR-Spitzensportlern)
ASMW
Amt für Standardisierung,
Messwesen und Warenprüfung
ASO
Arbeitsschutzordnung
(NVA, vom
17. Januar 1975)
ASR
Akademie für Staats- und
Rechtswissenschaft
AsÜSA
Abschnitt des Übergangs
zum Sturmangriff
ASV
Armee-Sport-Vereinigung
(Gegründet am 27. März 1953 [MdI und KVP]. Umbenennung am 1. Oktober 1956 in
„Armee-Sportvereinigung Vorwärts“)
ASV
Armee-Sportvereinigung
Vorwärts
(Umbenennung am 1. Oktober 1956. Auflösung Januar 1991)
ASVO
Arbeitsschutzverordnung
ASW
Anweisung für die
sozialistische Wehrerziehung
(Inkrafttreten: 2. Januar
1963. Gilt für alle GST-Organisationseinheiten und schafft „die einheitliche
Orientierung für die patriotische Erziehung, die vormilitärische und
wehrsportliche Ausbildung“. Die bisherige „Organisations- und
Ausbildungsanweisung wird somit abgelöst.
Ab 1969 wird die ASW durch
die „Anordnung Nr. 100 über die Aufgaben der GST bei der sozialistischen
Wehrerziehung“ abgelöst)
AsZT
Abschnitt des
Zusammentreffens
AT
Aufklärungstrupp
ATA
Auftank- und
Transportanlagen
ATV
Allgemeine technische
Vorschrift
(Z.B. ATV
21/22, 1, Konservieren mit Ölen und Fetten, ATV 16, Brünieren von
Schützenwaffen)
Auff
Auffüllung
AVA
Allgemeine vormilitärische
Ausbildung
(Gesellschaft für Sport und Technik, kurz GST)
AW
Artilleriewaffen
AWG
Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft
AWL
Artilleriewerkstatt und
-lager
AZ
Ausbildungszentrum
AZF
Aufeinanderfolgendes
zusammengefasstes Feuer
AZKW
Amt für Zoll und Kontrolle
des Warenverkehrs
B
B/A
Bekleidung/Ausrüstung
B/A-Appelle
Bekleidungs- und
Ausrüstungsappelle
BAK
Bezirks-Aeroklub
(Gründung
des Aeroklub der DDR im Mai 1950. Im Juli 1952 erfolgt die Umbenennung in
Luftpolizei. 1956 entsteht das Kommando der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung)
BaW
Bakteriologische Waffen
BAZ
Bezirksausbildungszentrum
(Auch
Bezirksausbildungszentren. Für die fliegerische Ausbildung)
BB
Begleitbatterie
B/B
Bestrafung/Belobigung
BBS
Betriebs-Berufsschule
BdVP
Bezirksbehörde der
Deutschen Volkspolizei
BC
Batteriechef
BchA
Bataillon chemische Abwehr
BE
Baueinheit
Bed
Bedienung
BefA
Befallener Abschnitt
BEL
Bezirkseinsatzleitung
(Notstandsorgan im Bereich der Bezirke der DDR)
BeR
Bereitstellungsraum
Ber. Akl.
Bereich Aufklärung
Bes
Besatzung
BFK
Bombenfliegerkräfte
(Bezeichnung der Kampfflieger)
BFEK
Bataillon
Funkelektronischer Kampf
BFRTB
Bewegliche
FlaRaketentechnische Basis
BFZ
Bewegliche Zone
BG
Bezirksgericht
BGL
Betriebsgewerkschaftsleitung
(Betriebliche Organisation des FDGB)
BHG
Bäuerliche
Handelsgenossenschaft
BHS
Bordhubschrauber
BlPz
Brückenlegepanzer
BiW
Biologische Waffen
BKP
Bezirksplankommission
(Nachgeordnetes Fachorgan der Staatl. Planungskommission)
BKW
Braunkohlewerk
BL
Bezirksleitung
Bln
Berlin/er
BLWR
Bezirkslandwirtschaftsrat
BMK
Bau- und Montagekombinat
BMP
(für sowj. BMP-1 [Bojewaja
Maschina Pechoty: Gefechtsfahrzeug der Infanterie]. Ferner für „Beeindruckend
– Modern – Perfekt“. Geht auf die Ende 60-er/Anfang 70-er Jahre zurück und
bezeichnet den Zeitraum der Modernisierung der Landstreitkräfte der NVA)
BMS
Bataillon materielle
Sicherstellung
BMSt
Bataillonmunitionsstelle
BP
Beobachtungsposten
BP
Bereitschaftspolizei
BPK
Bezirksplankommission
BPKK
Bezirksparteikontrollkommission
BPO
Betriebsparteiorganisation
der SED
BPS
Bezirksparteischule
BR
Bereitschaftsraum
BRK
Bezirksrevisionskommission
BRT
Bruttoregistertonne
BRTB
Bewegliche
Raketentechnische Basis
BSA
Bewegliche Sperrabteilung
(Pioniereinheiten, die u.a. mit Minenlegepanzern ausgerüstet sind)
BSF
Bewegliches Sperrfeuer
BSG
Betriebssportgemeinschaft
BSt
Beobachtungsstelle
B-Stelle
Beobachtungsstelle
BT
Bezirkstag
Btl.
Bataillon
Bttr
Batterie
BÜSt
Brückenübersetzstelle
BV
Bezirksvorstand
BVG
Berliner
Verkehrsgesellschaft
BVL
Bezirksversorgungslager
BveSt
Bataillonsversorgungsstelle
BverSt
Bataillonsverpflegungsstelle
BVP
Bataillonsverbandsplatz
BVR
Bataillonsverteidigungsraum
BWR
Bezirkswirtschaftsrat
BZ
Berliner Zeitung
(Hauptstadt der DDR)
BZV
VEB Buch- und
Zeitschriftenvertrieb
C
CAkl
Chef Aufklärung
CHNS
Chemischer Nachweissatz
(Dient
dem Feststellen von chemischen Kampfstoffen im Gelände, auf Gegenständen und
in der Luft. Mit ihm können folgende Kampfstoffe nachgewiesen werden:
Blausäure, Phosgen, Yperit, Soman, Sarin und V-Kampfstoffe. S.a. CNS)
ChPiGL
Chemisches und
Pioniergerätelager
ChSst
Chemische Sicherstellung
ChÜ
Chemischer Überfall
ChW
Chemische Waffen
ChWL
Chemische Werkstatt und
Lager
CNS
Chemischer Nachweissatz
(Zur Anzeige und
Bestimmung von chemischen Kampfstoffen. Wird in der FDA-Tasche mitgeführt. S.a.
CHNS)
CSR
Tschechoslowakische
Republik
(Ceskoslovenska
Republika)
CSSR
Tschechoslowakische
Sozialistische Republik
(Ab 11. Juli 1960)
D
DA
Detonationsart
DaB
Dienst an Bord
DAK
Deutsche Akademie der
Künste
Das
Durchbruchsabschnitt
DBP
Demokratische Bauernpartei
DDR
Deutsche Demokratische
Republik
(Am 7.
Oktober 1949 als zweiter deutscher Staat gegründet. Der Gründungstag wird
alljährlich als „Tag der Republik“ gefeiert.
Die
Aufnahme als Mitglied der UNO erfolgt am 18. September 1973. Noch im selben
Jahr stellt die DDR zu 100 Staaten diplomatische Beziehungen her)
DEFA
Deutsche Film AG
(15.
Oktober 1946: Uraufführung des ersten DEFA-Films, „Die Mörder sind unter uns“,
in Berlin. Später Deutsche Filmgesellschaft mbH)
DeTAB
Detonometrie- und
Aufklärungsbataillon
DF
Dauerfeuer
DF
Doppelfernrohr
(Z.B. DF
7×40. Beobachtungshilfsmittel, zur Beobachtung des Gefechtsfeldes sowie zum
Aufsuchen und Ansprechen von Zielen und Orientierungspunkten. S.a.
EDF)
DF der DDR
Deutscher Friedensrat der
DDR
DFD
Demokratischer Frauenbund
Deutschlands
(Gründungskongress vom 7. – 9.
März 1947)
DFE
Datenfernübertragungsanlage
(Ab
Herbst 1970 erhalten alle NVA-Kommandos den Elektronenrechenautomaten Robotron
100, das Ministerium für Nationale Verteidigung die
Datenfernübertragungsanlage 550 [DFE 550].
Die
elektronische Datenverarbeitung [EDV] ist Lehrfach an der Militärakademie
„Friedrich Engels“ sowie an den Offiziershochschulen)
DFF
Deutscher Fernsehfunk
(DDR-Fernsehen mit Sitz in Berlin-Adlershof. Erstmals 1956 ausgestahlt. Das
Zweite Programm sendet seit dem 7. Oktober 1969.
Am 15.
Dezember 1990 übernimmt die ARD den DFF. Nach 39 Jahren wird der DFF – Artikel
36 „Abwicklung der DDR-Medien für Kommunikation im Bereich Hörfunk und
Fernsehen“ – abgewickelt. Die letzte Sendung findet am 21. Dezember 1991
statt.
Der
Mitteldeutsche Rundfunk übernimmt die Sendefrequenzen am 1. Januar 1992)
DGH
Dorfgemeinschaftshaus
DGP
Deutsche Grenzpolizei
(Seit 16.
Mai 1952, davor Grenzpolizei. Dem MfS unterstellt. Am 1. März 1957 Bildung des
Kommandos der DGP in Pätz/Kreis Königs Wusterhausen)
DHE
Diensthabende Einheit
DHS
Diensthabendes System
(Ständiges Bereitschaftssystem der Luftverteidigung der Mitgliedsstaaten des
Warschauer Vertrages. Die DDR ist seit 1962 daran beteiligt)
DifM
Deutsches Institut für
Militärgeschichte
(Am 1.
März 1958 als Institut für Deutsche Militärgeschichte gegründet. Die
Umbenennung erfolgt 1966)
DIZ
Deutsches Institut für
Zeitgeschichte, Berlin
DJ
Dienstjahr
(Auch Dj)
DK
Dieselkraftstoff
DLH
Deutsche Lufthansa der DDR
(Luftverkehrsbetrieb
der DDR. Als VEB im Mai 1954 gegründet. 1955 Übernahme des Flughafen
Berlin-Schönefeld und Aufnahme des Flugbetriebes mit sowjetischen
Verkehrsflugzeugen vom Typ Iljuschin Il-14.
1. September 1963:
Einstellung des Flugbetriebes und Übernahme durch INTERFLUG)
DLK
Dienstleistungskombinat
d. R.
der Reserve
DM
Dieselmotor
DMV
Deutscher Militärverlag
(Gegründet am 25. Mai 1952 als „Verlag des Ministeriums für Nationale
Verteidigung“. Mit Wirkung vom 31. Dezember 1960 aufgelöst. Seit Januar 1961
„Deutscher Militärverlag“, kurz DMV.
Seit 1.
Juni 1973 Umbenennung in „Militärverlag der Deutschen Demokratischen
Republik“, kurz MV der DDR)
DP
Deutsche Post
DRK
Deutsches Rotes Kreuz
(Das DRK
der DDR wird am 23. Oktober 1952 gegründet. Sitz ist Dresden)
DOSAAF
Freiwillige Gesellschaft
zur Unterstützung der Armee,
der Flotte und des
Flugwesens
(1961 in
der Sowjetunion gegründet. Nach dem Vorbild der DOSAAF entsteht die GST der
DDR)
DS
Detonationsstärke
DSF
Gesellschaft für
„Deutsch-Sowjetische Freundschaft“
(Die
Woche der DSF findet alljährlich vom 4. bis 10. Mai statt)
DSS
Deutscher Soldatensender
935
(Erstmals
1960 auf Sendung. Standort Burg/Magdeburg. Redaktion in Berlin)
DTSB
Deutscher Turn- und
Sportbund
(Am 28.
April 1957 als Nachfolger des Deutschen Sportausschusses gegründet)
DT
Deutschlandtreffen der
Jugend
(1. DT
vom 27. bis 30. Mai 1950 in Berlin)
DT 64
Deutschlandtreffen der
Jugend Pfingsten 1964
(Rundfunksender, der während des Deutschlandtreffens – vom 16. bis 18. Mai
1964 – der FDJ in der Hauptstadt der DDR entsteht.
Per
„Einigungsvertrag“ zwischen BRD und DDR – Artikel 36: „Abwicklung der
DDR-Medien für Kommunikation im Bereich Hörfunk und Fernsehen“ – wird auch die
Abschaltung von DT64 besiegelt.
Seit dem
1. Mai 1993 heißt das einstige Jugendradio „Sputnik“)
DV
Dienstvorschrift
DvdI
Deutsche Verwaltung des
Innern
DvE
Durchsicht vor dem Einsatz
(Waffenkontrolle zur Verhütung von Hemmungen)
DVP
Deutsche Volkspolizei
(Auch VP,
Vopo. Gilt vom 1. Juni 1945 bis 18. Januar 1956 für sämtliche waffentragende
Verbände: KVP, Deutsche Grenzpolizei, Bereitschaftspolizei, Transportpolizei)
DwE
Durchsicht während des
Einsatzes
(Waffenkontrolle zur Verhütung von Hemmungen)
E
E
Erddetonation
EEA 64
Entgiftungs- und
Entaktivierungsanlage
(Im
Fahrzeug mitgeführte Anlage. Wird bei Bedarf am Auspuff angebracht, da die
Auspuffgase als Treibmittel zum Versprühen der Entgiftungsflüssigkeit dienen)
EaFl
Entaktivierungsflüssigkeit
EaM
Entaktivierungsmittel
Eas
Einführungsabschnitt
EB
Eiserner Bestand
EB
Einsatzbereitschaft
Ebf
Entladebahnhof
EDF
Einheitsdoppelfernrohr
(EDF
7×40. Dient dem Beobachten des Gefechtsfeldes am Tage und in der Dämmerung.
S.a. DF)
EFAs
Entfaltungsabschnitt
EF
Einzelfeuer
Efl
Entgiftungsflüssigkeit
EG
Einsatzgruppe
EG
Erhöhte
Gefechtsbereitschaft
EGmbH
Eingetragene
Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht
EOS
Erweiterte Oberschule
EH
Erholungsheim
EH
Erich Honecker
EK
Entlassungskandidat
EKO
Eisenhüttenkombinat Ost
(Eisenhüttenstadt)
EL
Einsatzleitung
EOS
Erweiterte Oberschule
(Ermöglicht den
Schulbesuch nach der 10. Klasse)
EpiAR
Eisenbahnpionierausbildungsregiment
E-Portion
Eiserne Portion
(Notverpflegung, kommt bei Ausfall der Verpflegungsversorgung zur Anwendung.
Untergebracht im Sturmgepäck, Teil 1. S.a. K-Portion)
ESP
Einführung in die
sozialistische Produktion
(Schulfach)
Est
Entladestelle
ETKdtr
Eisenbahntransportkommandantur
ETL
Einstromturbinenluftstrahltriebwerk
EÜSt
Eisübersetzstelle
EVW
Erdölverarbeitungswerk
(Schwert/Oder)
EVP
Einheitsverkaufspreis
EWE
Erich-Weinert-Ensemble
(Am 15.
Juli 1950 als „Ensemble der Volkspolizei Erich Weinert“ gegründet.
Zwischenzeitlich wird auch die Bezeichnung „Ensemble der Kasernierten
Volkspolizei“ geführt. Am 1. März 1961 erfolgt die Umbenennung in
„Erich-Weinert-Ensemble der NVA“)
F
FA
folgende Aufgabe
FAJA oder FAJAS
VEB Fahrzeug- und
Jagdwaffenwerk Suhl
(S. a. unter IFA und
VEB)
FAG
Fernaufklärungsgruppe
FAG
Fliegerausbildungsgeschwader
FAR
Flak-Ausbildungsregiment
Fas
Feuerabschnitt
FAZ
Fernaufklärungszug
Fbe
Feuerbereitschaft
FDA
Felddienstanzug
(S. a. FDU)
FDJ
Freie Deutsche Jugend
(Am 7.
März 1946 als Jugendorganisation der DDR in Berlin gegründet. Eintritt ab dem
14.Lebensjahr. Die Aufnahme in den Weltbund der Demokratischen Jugend [WBDJ]
erfolgt am 21. August 1948.
26. Juni
1951: Verbot der FDJ in der BRD)
FDGB
Freier Deutscher
Gewerkschaftsbund
(Gründung
auf dem 1. Kongress vom 9. bis 11. Februar 1946)
FDU
Felddienstuniform
(S. a. FDA)
FeKoZ
Funkelektronische
Kontrollzentrale
FJB
Fallschirmjägerbataillon
FJG
Fallschirmjägergruppe
FJK
Fallschirmjägerkompanie
FJR
Fallschirmjägerregiment
FJT
Fallschirmjägertornister
FJZ
Fallschirmjägerzug
FL
Feuerlinie
Fla
Fiegerabwehr
FlaBttr
Flakbatterie
Fla-LSF
Fliegerabwehr-Selbstfahrlafette
Fla-MG
Fliegerabwehrmaschinengewehr
Fla-SFL-Bttr
Fliegerabwehr-Selbstfahrlafetten-Batterie
Fla-Waffen
Fliegerabwehr-Waffen
FKS
Flugkörper-Schnellboote
FLARW
FlaRaketenwerkstatt
FlaW
Flammenwerfer
FLO
Fliegerleitoffizier
FMTFK
Front- und
Militärtransportfliegerkräfte
FO
Führungsorgan
FoAs
Forcierungsabschnitt
FP
Feldposten
FPASt
Feldpostenaustauschstelle
FPG
Fischereiproduktionsgenossenschaft der Hochsee- und Küstenfischer
FpiB
Flugplatzpionierbataillon
FPlK
Flugplatzknoten
Frau
Fla-Rakete
FRAU
FlaRakentenabteilung
FRAG
FlaRaketenabteilungsgruppe
FRAZ
FlaRaketenausbildungszentrum
FRBr
FlaRaketenbrigade
FRK
Fla-Raketenkomplex
FRR
Fla-Raketenregiment
FRS
Fla-Raketenschütze
FRW
Flugzeugreparaturwerkstatt
FRWL
FlaRaketenwerkstatt und
-lager
FRZ
Fla-Raketenzug
FSt
Feuerstellung
FT
Funktelegrafie
FTB
Fliegertechnisches
Bataillon
FTL
Fliegertechnisches Lager
FTT
Funktechnische Truppen
(Luftraumüberwachung)
FTV
Formation der
Territorialverteidigung
(Streitkräfte der Territorialverteidigung. Hierzu zählen die Stäbe der NVA,
die VP-Bereitschaften, die Kompanien der Transportpolizei, die mot.
Kampfgruppenbataillone der Bezirksreserve, die allgemeinen
Kampfgruppenhundertschaften, die Kreisdienststellen des
Staatssicherheitsdienstes sowie die Zivilverteidigung)
FU
Feuerunterstützung
Fu
Funker
FuAZ
Funkaufklärungszentrale
FüBttr
Führungsbatterie
FuFuTAB
Funk- und funktechnisches
Aufklärungsbataillon
FuMA
Funkmessanlage
FuMB
Funkmessbeobachtungsgerät
FuMV
Funkmessvisier
(Kombination von Funkmessgerät und einem elektronischen Rechengerät)
FuMW
Funkmesswerkstatt
FuN
Funknetz
FuPS
Funkpeilstelle
FuR
Funkrichtung
FuSt
Funkstelle
FuSZ
Funksendezentrale
FuTA
Funktechnische Abteilung
FuTAK
Funktechnische
Ausbildungskompanie
FuTB
Funktechnisches Bataillon
Fu Tgw
Funktechnische
Gegenwirkung
(Maßnahme
zur funktechnischen Störung des Gegners mit Störsendern)
FuTK
Funktechnische Kompanie
FuTT
Funktechnische Truppen
FuTSK
Funktechnische
Störkompanie
FuVerb
Funkverbindung
FÜ
Feuerüberfall
FüP
Führungspunkt
FüSt
Führungsstelle
FÜSt
Fährenübersetzstelle
FÜZ
Führungszug
FV
Feuervorbereitung
FW
Feldwache
FW
Feuerwalze
FWA
Feldwachabteilung
FWE
Feldwacheinheit
FWP
Feldwachposten
FZ
Feuerzug
G
GA
Gefechtsaufgabe
GA
Gefechtsabschnitt
GA
Gefechtsausbildung
GAI-O
Gerät zur automatischen
Injektion
GAO
Gefechtsanordnung
GAT
Gefechtsaufklärungstrupp
GBl.
Gesetzblatt
GBr
Grenzbrigade
GD
Gefechtsdienst
GdA
Gesetzbuch der Arbeit
(Für den
Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutz in der NVA)
GdK
Gehilfe des Kapitäns
GE
Getreideeinheiten
GES
Gruppenentgiftungssatz
GeWA
Geschosswerferabteilung
GF
Gruppenführer
GES 10
Großer Entgiftungssatz
(Entgiftungssatz, mit dem Fahrzeuge, technische Kampfmittel, Waffen und andere
Ausrüstungsgegenstände entaktiviert bzw. entgiftet werden)
GKN
Grenzkompanie Nord
GKS
Grenzkompanie Süd
GKM
Grenzkompanie Mitte
Grepo
Grenzpolizei
(Am 28.
November 1946 auf Anordnung der Sowjetischen Militäradministration [SMAD]
aufgestellt, zunächst nur zur Unterstützung der sowjetischen Truppen.
Gegründet
am 1. Dezember 1946. Dem MdI unterstellt.
Am 16.
Mai in DGP umbenannt. Mit dem 15. September 1961 erfolgt die Umbenennung in GT
der DDR.
Der 1.
Dezember ist der „Tag der Grenztruppen“)
GO
Gefechtsordnung
GP
Grenzposten
GPG
Gärtnerische
Produktionsgenossenschaft
GS
Gefechtsstation
GS
Gefechtsstand
(Leitung und Führung der
Gefechtshandlungen der unterstellten Einheiten, Truppenteile und Verbände)
GSt
Gruppenstellung
GST
Gesellschaft für Sport und
Technik
(Sozialistische Wehrorganisation. Gegründet am 7. August 1952 [veröffentlicht
im Gesetzblatt der DDR Nr. 108 vom 14. August 1952, Seite 712–713].
Es gibt hier: Schieß- und Geländesport, Segel-
und Motorsport, Fallschirmspringen, Seesport, Navigation zu Land und zur See,
Fernmeldewesen, Tauchen [hier auch als »Grillen-Saufen-Tauchen«
bezeichnet], Funk- und Fernsprechausbildung.
Die
Sektion Fallschirmsport gibt es seit 1956. Ausbilder sind neben aktiven
Soldaten auch Reservisten)
GSSD
Gruppe der sowjetischen
Streitkräfte in Deutschland
(Bezeichnung seit 1971 für die in der DDR seit Mai 1945 stationierten
sowjetischen Streitkräfte)
GSTD
Gruppe der sowjetischen
Truppen in Deutschland
(Bezeichnung seit 1955 für die in der DDR seit Mai 1945 stationierten
sowjetischen Truppen)
GSV
Geheime Verschlusssache
GT der DDR
Grenztruppen der DDR
(Am 15.
September 1961 durch die Eingliederung der Deutschen Grenzpolizei gebildet
[Befehl 1/61]. Dem Min. f. Nat. Verteidigung unterstellt.
Der
Grenzdienst wird am 1. Juli 1990 eingestellt. Einen Tag darauf stellt auch der
Bundesgrenzschutz seine Tätigkeit an der Staatsgrenze zur DDR ein.
Am 1.
August 1990 erfolgt die letztmalige Umbenennung der GT in Grenzschutz. Dieser
ist dem MdI unterstellt)
GTu
Gasturbine
GTÜ
Gemeinsame Truppenübung
GUvD
Gehilfe des UvD
(Untersteht dem UvD der
Kompanie und vertritt ihn bei Abwesenheit)
GVP
Gefechtsvorposten
GeWA
Geschosswerferabteilung
GeWAA
Geschosswerferausbildungsabteilung
GW
Granatwerfer
GWBttr
Granatwerferbatterie
GWW
Gesellschaftswissenschaftliche Weiterbildung
GWZ
Granatwerferzug
GZ
Gefechtszug
H
HaA
hydroakustische Anlage
HaFB
hydroakustische Funkboje
HAG
Hubschrauberausbildungsgeschwader
HaK
hydroakustischer Komplex
HAK
Hauptabteilung
Kampfgruppen
(Zentrale
Befehlsstelle der Kampfgruppen im Ministerium des Innern)
HaM
hydroakustische Mittel
HbP
Holzbearbeitungspunkt
HBS
Hauptbefehlsstand
HBttr
Haubitzbatterie
HdA
Haus der Nationalen
Volksarmee
HDVP
Hauptverwaltung der
Deutschen Volkspolizei
Hfw.
Hauptfeldwebel
(Ugs.
auch Hauptfeld)
HGL
Hausgemeinschaftsleitung
HH
Hinterhalt
HI
Hauptinstandsetzung
HK
Hauptkräfte
HlazZ
Hilfslazarettzug
HMT
VEB Hoch-, Montage- und
Tiefbau
HO
Handelsorganisation
(Staatlich, auch HO-Kaufhaus, HO-Gaststätte)
HP
Horchposten
HptNZ
Hauptnachrichtenzentrale
Hptst.
Hauptstadt
H-R-B
Hafen- und
Reedeschutzboote
Hs
Hubschrauber
HSSG
Hubschrauber-Such-Schlaggruppe
HsLP
Hubschrauberlandeplatz
HVA
Hauptverwaltung Ausbildung
HVA
Hauptverwaltung Aufklärung
HVA im MfS
Hauptverwaltung Aufklärung
im Ministerium für Staatssicherheit
HVS
Hauptverwaltung Seepolizei
(Gebildet
am 15 Juni 1950. MdI. Leiter wird Generalinspekteur der VP, Waldemar Verner)
I
IAB
Instandsetzungsausbildungsbataillon
IB
Instandsetzungsbataillon
IB
Interbrigadist
(Bezeichnung für Teilnehmer am Spanischen Bürgerkrieg. Auf Beschluss der
Kommunistischen Internationale am 26. Juli 1936 in Prag kommen 5000 Arbeiter
[Internationale Brigaden] aus allen Ländern der Welt der Volksfront zu Hilfe.
Namen wie
Thälmann, Baimler, André usw. sind in der DDR und in der NVA Bestandteil der
Traditionspflege.
Der 18.
Juli 1936, der Beginn des spanischen Freiheitskampfes, ist in der DDR der „Tag
der Interbrigadisten“)
Ibas
Instandsetzungsbasis
IBas Tanl
Instandsetzungsbasis für
Tankanlagen
IBB
Ingenieurbaubataillon
IBR
Ingenieurbauregiment
Ibr
Instandsetzungsbrigade
IBTAB
Ingenieurbautechnische und
Ausbildungsbasis
IF
INTERFLUG – Gesellschaft
für internationalen Flugverkehr mbH
(Staatliches
Luftfahrtunternehmen der DDR. Sitz in Berlin, Flughafen Berlin-Schönefeld.
Am 10. September 1958
als Bedarfs-Luftverkehrsgesellschaft gegründet. Am 1. September 1963 Übernahme
der ehemaligen Deutschen Lufthansa der DDR. S. a. DLH)
IFA
Industrieverband
Fahrzeugbau der DDR
(Bsp.:
„VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann, Suhl – IFA-Kombinat für
Zweiradfahrzeuge“. S.a. FAJA und VEB)
IfFA
Institut für
Fremdsprachenausbildung
IfLM
Institut für
Luftfahrtmedizin
Il
Iljuschin
(Typenbezeichnung für
Flugzeuge des sowj. Konstrukteurs Sergej Wladimirowitsch Iljuschin. Geboren am
18. [30.] März 1894 in Diljalewo, gestorben am 10. Februar 1977 in Moskau.
Konstruiert
1939 das bekannte
Erdkampflugzeug Il-2. Nach dem Krieg folgt z.B. das Turboprop-Verkehrsflugzeug
Il-18 sowie das Langstreckenflugzeug Il-62)
IM
Infanterieminen
IMAT
Institut Automatisierung
der Truppenführung
IMF
Infanterieminenfeld
IML
Institut für
Marxismus-Leninismus beim ZK der SED
Imp.
Imperialismus
(Höchstes
und letztes Stadium des Kap.)
ISB
Institut für Spezialbauten
IVB
Instandhaltungs- und
Versorgungsbasis
J
Jak
Jakowlew
(Typenbezeichnung für
Flugzeuge des sowj. Konstrukteurs Alexander Sergejewitsch Jakowlew. Geboren am
19. [1. April] März 1906)
JBG
Jagdbombenfliegergeschwader
(Waffengattung der
Luftstreitkräfte. Zur Bekämpfung kleiner und beweglicher oder plötzlich
auftauchender Erd- und Seeziele. Ferner, um Luftangriffe abzuwehren oder
Luftaufklärungsaufgaben
zu erfüllen)
JFK
Jagdfliegerkräfte
(Luftstreitkräfte/Luftverteidigung. Zur Abwehr von unbemannten Flugkörpern und
feindlichen Flugzeugen. Ferner zur Unterstützung der Landstreitkräfte durch
Bekämpfung von Erdzielen. Aber auch zur Sicherung eigener Bomben- und
Transportflugzeuge sowie von Schiffseinheiten)
JG
Jagdfliegergeschwader
JP
Junge Pioniere
(Für
Schüler der 1. bis 4. Klasse. Seit 13. Dezember 1948. Auch Thälmann-Pioniere
genannt.
Am 23.
August 1952 wird der Pionierorganisation vom ZK der SED der Name „Ernst
Thälmann“ verliehen.
Vorbild
ist u.a. der Kommunistische Jugendverband Deutschland [KJVD] von 1925)
JW
Junge Welt
(Zeitung,
Herausgeber: Zentralrat der FDJ. Erscheint erstmals am 12. Februar 1947 als
Wochenblatt. Ab 12. November 1947 mit dem Untertitel „Zentralorgan der Freien
Deutschen Jugend“ (Nr. 40). Seit dem 1. März 1952 als sozialistische
Tageszeitung)
K
K
Kommandeur
K
Kampfsatz
KA
Klassenauftrag
KAP
Kooperative Abteilung
Pflanzenproduktion
Kas
Kommandant des Abschnitts
Karabiner S
Karabiner Simonow
(Sowj.
Bezeichnung SKS-45, Kaliber 7,62mmx39, Patrone 43. Von der NVA nur kurzzeitig
im Truppengebrauch. Lediglich beim Wachregiment weiter geführt)
kbl
Kabellänge
(185,2
Meter)
KBS
Küstenbeobachtungsstelle
(Grenztruppen. Beobachtungsposten im System der Grenzsicherung)
KC
Kompaniechef
KCA
Kernstrahlungs- und
chemische Aufklärung
KC-Aufklärer
Kernstrahlungs- und
chemischer Aufklärer
KCBP
Kernstrahlungs- und
chemischer Beobachtungsposten
KC-Lage
Kernstrahlungs- und
chemische Lage
KchA
Kompanie chemische Abwehr
KD
Kontrolldurchsicht
KD
Kommandantendienst
(Militärpolizei, zuständig in allen Militärbezirken. Der KD stellt auch die
Regulierer)
KdAW
Komitee der
antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR
(Ursprünglich als Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, kurz VVN, im
Februar 1947 gegründet. Die Umbenennung erfolgt 1953)
Kdl.
Kontrolldurchlass
(Eingang
zur Kaserne)
Kdo
Kommando
KDT (auch KdT)
Kammer der Technik
KEBf
Kommandant des
Entladebahnhofs
KEL
Kreiseinsatzleistung
KESt
Kommandant der
Entladestelle
Kfz
Kraftfahrzeug
KfzGL
Kfz-Gerätelager
KfzIB
Kfz-Instandsetzungsbataillon
KfzIW
Kfz-Instandsetzungswerkstatt
KfzK
Kfz-Kompanie
KfzR
Kfz-Regiment
KfzRL
Kfz-Reservelager
KfzTK
Kfz-Transportkompanie
Kfz-TZ
Kfz-Transportzug
KfzW
Kfz-Werkstatt
KHs
Kampfhubschrauber
KG
Kampfgruppen der
Arbeiterklasse
(Aufstellung im Herbst 1952 unter der Bezeichnung „SED-Betriebskampfgruppen“.
Auf der 15. Tagung des ZK der SED – vom 24. bis 26. Juli 1953 – wird u.a. die
Schaffung der Kampfgruppen in den VEB, VEG, MTG und staatlichen Verwaltungen
beschlossen.
23. Mai
1990: Beendigung und Tätigkeit der Kampfgruppen. Am 30. Juni erfolgt die
endgültige Auflösung)
KG-B/mot.
Kampfgruppenbataillone der
Bezirksreserve
KHG
Kampfhubschraubergeschwader
KHS
Kampfhubschrauber
KI
Kraftfahrzeug-Inspektion
(Kommando
zur Kontrolle von Militärfahrzeugen)
KIM
Kombinat für industrielle
Massenhaltung
(Geflügel, Fleisch und Eierproduktion)
KJP
Kanonenjagdpanzer
KJS
Kinder- und
Jugendsportoberschule
KJVD
Kommunistischer
Jugendverband Deutschlands
KK
Kleinkaliber
(Mit
KK-Gewehren im Kaliber lfB/.22 l.r. werden seit 1960, vom 1. bis zum 8. Juli,
im Rahmen der „Woche der Jugend und des Sports“ von der FDJ und der GST
Schießwettbewerbe durchgeführt.
Zur
vormilitärischen Grundausbildung der GST gehören auch militärische Mehrkämpfe,
die mit der KK MPi 69 durchgeführt werden. Hierzu zählen neben dem Schießen
das gefechtsmäßige Verhalten im Gelände sowie das Exerzieren)
KKW
Kernkraftwerk
KL
Komplexlager
KM
Kernmine
KM
Kalaschnikow modernisiert
(DDR-Bezeichnung. Die MPi KM ist identisch mit der KMS-72, verfügt jedoch über
einen Plastekolben. Im Gegensatz zum sowj. Vorbild, dem AKM/AKMS, ist der
Plastekolben der DDR-Fertigung gegen die seitlich klappbare Metallstütze
jederzeit austauschbar)
KmS
Kalaschnikow mit Stütze
(Bezeichnung für erste in der DDR hergestellte MPi Kalaschnikow)
KmS
Kompanie materielle
Sicherstellung
KMS
Kommandant der
Marschstraße
KMS-72
Kalaschnikow modernisiert
mit Stütze
(Im
Gegensatz zum sowj. Modell verfügt die in der DDR hergestellte Ausführung über
eine seitlich klappbare Stütze)
KMU
Karl-Marx-Universität
Leipzig
Kn
Knoten
(Seemeile
je Stunde)
Kom. ASV
Kommitee der ASV
Komplekt P-1
Komplekt für
Panzerbesatzungen
(Bestandteil der Truppenvorräte)
Kp.
Kapitalismus
K-Portion
Konzentratportion
(Individuell abgepackte Tagesverpflegung des Armeeangehörigen. S.a. E-Portion)
KPD
Kommunistische Partei
Deutschlands
(Gründung
am 31. Dezember 1918.
17.
August 1956: Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verbietet die KPD in
der BRD)
KPdSU (B)
Kommunistische Partei der
Sowjetunion (Bolschewiki)
(Später
ohne den Zusatz Bolschewiki)
KPP
Kontrollpassierposten
KPK
Kreisplankommission
KPKK
Kreisparteikontrollkommission
KpTr
Kompanietrupp
KR
Konzentrierungsraum
KRA
Küstenraketenabteilung
KRR
Küstenraketenregiment
KRÜ
Konzentrierungsraum für
Übersetzmittel
KS
Kampfsatz
KSA
Kreissportausschuss
KsanP
Kompaniesanitätsposten
KSK
Kampfschwimmerkommando
KSP
Kompaniestützpunkt
KSS
Küstenschutzschiff
KSÜ
Kommandostabsübung
KSZ
Kultur- und Sportzentrum
Kt
Kilotonne
KTE
Koeffizient der
technischen Einsatzbereitschaft
KTS-Boot
Kleines Torpedoboot
KTW
Komitee für Touristik und
Wandern
(Am 22.
November 1956 gegründet)
KTW
Kolbentriebwerk
KuSt
Kurierstelle
KÜ
Kommandant der
Übersetzstelle
KVBf
Kommandant des
Entladebahnhofs
KVM
Kommando der Volksmarine
KVP
Kasernierte Volkspolizei
(Am 3.
Juli 1948 aufgestellt)
KVR
Küstenverteidigungsregiment
KVSt
Kommandant der
Verladestelle
KW
Kernwaffen
KWD
Kernwaffendetonation
KWEM
Kernwaffeneinsatzmittel
KWV
Kommunale
Wohnungsverwaltung
L
Lab.
Labor
LaSK
Landstreitkräfte
LASt
Lastenabwurfstelle
Laz
Lazarett
LazZ
Lazarettzug
LBP
Luftraumbeobachtungsposten
LBR
Leitungsbauregiment
LDPD
Liberaldemokratische
Partei Deutschlands
Lehrg. HSR
Lehrgang
Hochschulreifeausbildung
LEK
Linie der Entfaltung in
die Kompaniekolonne
LEZ
Linie der Entfaltung in
die Zugkolonne
LF
Landungsfahrzeug
LFE
Linie der Feuereröffnung
LFRT
Lager für
Fla-Raketentechnik
LI
Laufende Instandsetzung
Lkw
Lastkraftwagen
LMG
leichtes Maschinengewehr
lMG D
leichtes Maschinengewehr
Degtjarow
(Sowj.
RPD, Konstrukteur W.A. Degtjarow)
lMG K
leichtes Maschinengewehr
Kalaschnikow
(Konstrukteur Michail Timofejewitsch Kalaschnikow)
lMG K-500
leichtes Maschinengewehr
K-500
(Nicht
mehr eingeführtes MG aus DDR-Produktion auf Basis des sowj. RPK74)
LN
Landwirtschaftliche
Nutzfläche
LNZ
Leiter der
Nachrichtenzentrale
LOG
Laserortungsgerät
LP
Leuchtpistole
(Modell
LP 1 und LP 2. Zum Verschießen von Signalpatronen)
LPAG
Leichtes Panzerabwehrgerät
(Bezeichnung auch Panzerbüchse. Hier z.B. RPG-2, RPG-7)
LPG
Landwirtschaftliche
Produktionsgenossenschaft
LPPK
Landesparteikontrollkommission
LRD
Lager Rückwärtige Dienste
LS-Boote
Landungsboote
LS
Luftschutz
(Seit
April 1956. Am 11. Februar 1958 wird das Luftschutzgesetzt verabschiedet. Seit
17. September 1970 in die Zivilverteidigung integriert)
LSA
Linie des Sturmangriffs
LSK
Luftstreitkräfte
LSK/LV
Luftstreitkräfte/Luftverteidigung
LStB
Luftsturmbataillon
LStG
Luftsturmgruppe
LStK
Luftsturmkompanie
Lsp.
Leuchtspur
(Patrone
7,62mmx39 M43/Kalaschnikow. Farbkennzeichnung der Geschossspitze:
Lsp. –
grün, Br./Brand – rot, Pz.-Br./Panzer/Brand – schwarz-rot. Üb/Übung –
Plastkerngeschoss)
LStR
Luftsturmregiment
LStZ
Luftsturmzug
LTS
Leichtes
Torpedoschnellboot
LV
Luftverteidigung
LVD
Luftverteidigungsdivision
LVO
Lieferverordnung
(Regelt
sämtliche Lieferungen der Rüstungsindustrie an die NVA)
LVZ
Leipziger Volkszeitung
(Gegr.
1894)
LW
Laufende Wartung
(Waffenkontrolle zur Verhütung von Hemmungen usw. Mindestens 1-mal im Monat,
oder 14-tägig, nach dem Schießen)
M
MA
Militärarchiv der DDR
(Vormals
„Deutsches Militärarchiv“, seit 15. Juli 1964. Sitz Potsdam. Seit 1972
„Militärarchiv der DDR“.
Es hat
die Aufgabe, Archivgut der NVA und der Grenztruppen der DDR sowie der
militärischen Kommandobehörden und Formationen des Deutschen Reiches und der
deutschen Territorialstaaten aufzubewahren und für die Auswertung zu
erschließen)
MAB
Militärische
Abnahmebedingungen
(Normen,
nach denen Rüstungslieferungen abgenommen werden)
MAFE
Militärakademie „Friedrich
Engels“
(Offiziersschule der NVA in Dresden, höchste militärische Bildungsstätte der
DDR. Seit 5. Januar 1959. Ab 1. Dezember 1962 Status als Hochschule. Am 1.
Januar 1963 Bildung der Fakultät »Seestreitkräfte«. Nunmehr erhalten Offiziere
aller Teilstreitkräfte
der NVA
und der Grenztruppen der DDR eine akademische Qualifikation)
MAK
Militärakademie
(Sitz in
Dresden. Ursprünglich als Hochschule für Offiziere am 1. Januar 1959
gegründet. Die Umbenennung in Militärakademie erfolgt am 5. Januar 1959)
MaL
Materiallager
MaSst
Materielle Sicherstellung
MAT
Mechanisierung und
Automatisierung der Truppenführung
(Teilbereich der
Neuerer-Bewegung)
MAW
Minenabwehr
MB
Militärbezirk
MBD
Militärischer Bilderdienst
(Seit
1957. Eine Unterabteilung des Militärischen Pressedienstes)
MD
Medizinischer Dienst
(Sanitätsdienst in den bewaffneten Organen)
MdI
Ministerium des Innern
(Seit 18.
Januar 1956)
MDR
Mitteldeutscher Rundfunk
(1951)
mech.
mechanisiert
medSst
medizinische
Sicherstellung
MedVL
Medizinisches
Versorgungslager
MEGA
Marx-Engels-Gesamt-Ausgabe
MF
Massives Feuer
MfAV
Ministerium für Abrüstung
und Verteidigung
MfNV
Ministerium für Nationale
Verteidigung
(Oberste
militärische Führungs- und Verwaltungsbehörde mit Sitz in Strausberg/Berlin)
MfS
Ministerium für
Staatssicherheit
MFWB
Militärforstwirtschaftsbetrieb
MG
Maschinengewehr
MGA
Militärische
Grundausbildung
MGO
Militärgerichtsordnung
(Vom
Staatsrat der DDR am 4. April 1963 erlassen)
MGI
Militärgeschichtliches
Institut der DDR
MHO
Militärhandelsorganisation
MHO-D
Militärhandelsorganisation
Direktion
MHO-BT GH
Militärhandelsorganisation
Betriebsteil Großhandel
MHO-EH
Militärhandelsorganisation
Einzelhandel
MI
Mittlere Instandsetzung
MiBWU
Militärbauwesen und
Unterbringung
MiG
Mikojan Gurejetwitsch
(Kurzform
für die beiden bekanntesten sowj. Flugzeugkonstrukteure.
Artjom
Iwanowitsch Mikojan: Geboren am 23. Juli [5. August] 1905, gestorben am 9.
Dezember 1970.
Michail
Jossipowitsch Gurjewitsch: Geboren am 31. Dezember 1892 [12. Januar 1893],
gestorben am 25. November 1976.
So
entsteht 1939/40 die MiG-1. Mit der MiG-9 im Jahre 1946 beginnt auch für die
Sowjets der Schritt ins Düsenzeitalter. Doch erst die MiG-15 [1948], die
MiG-17, MiG-19, die MiG-21, MiG-23 sowie die MiG-29 machen
den Namen MiG weltbekannt)
Mil
Michail Leontjewitsch
(Sowj.
Flugzeugkonstrukteur. Geb. am 20. November 1909 in Irkutsk, gestorben am 31.
Januar 1970 in Moskau. Konstruierte die bekannten Hubschrauber wie Mi-1 im
Jahre 1948/49, und Mi-4 [Serienproduktion 1955), die Turbinenhubschrauber Mi-2
und Mi-8 sowie später – unter seinem Nachfolger M.N. Tischtschenko – den
Kampfhubschrauber Mi-24)
MIK
Mechanisierte
Infanteriekompanie
MIT
Militärtechnisches
Institut
MIZ
Mechanisierter
Infanteriezug
MK
Militärtheoretische
Konferenzen
MKD
VEB
Militärkartographischer Dienst
MKE
Militärische
Körperertüchtigung
MKF
Militärkraftfahrer
ML
Munitionslager
MLG
Minenlegegerät
MLPz
Minenlegepanzer
MLR
Minenleg- und Räumboot
MLR-Schiff
Minenleg- und Räumschiff
MMA
Militärmedizinische
Akademie
MMM
Messe der Meister von
Morgen
(Ausstellungen, auf denen Verbesserungsvorschläge vorgestellt werden. Im
Rahmen der „Neuererbewegung“ zur Einführung neuer Arbeitsmethoden)
MMS
Militärmedizinische
Sektion
mot.
motorisiert
MO
Marschordnung
MOG
Magnetortungsgerät
MPD
Militärischer Pressedienst
(Seit 1.
Oktober 1956. Ministerium für Nationale Verteidigung)
MPi
Maschinenpistole
MPi K
Maschinenpistole
Kalaschnikow mit Kolben
(NVA-Bezeichnung für in der DDR gefertigte Kalaschnikow. Ursprung sowj. AK 47,
2. Modell, Stahlgehäuse, Kaliber 7,62×39)
MPi KmS
Maschinenpistole
Kalaschnikow mit Stütze
(Erste in
der DDR hergestellte Kalaschnikow, Stahlgehäuse, Kaliber 7,62mmx39)
MPi KM
Maschinenpistole
Kalaschnikow modernisiert
(Sowj.
AKM, Gehäuse aus Blechprägeteilen, Kaliber 7,62mmx39)
MPi KMS-72
Maschinenpistole
Kalaschnikow modernisiert mit Stütze
(Sowj.
AKMS, Gehäuse aus Blechprägeteilen, jedoch mit nach seitlich rechts klappbarer
Metallstütze – somit nur noch ein Gehäuse, Kaliber 7,62mmx39)
MPi AK-74N
Automat Kalaschnikow, Mod.
74N
(Der
Buchstabe „N“ steht für Nachtsichtgerät und bedeutet, dass dieses Modell über
eine links am Gehäuse angebrachte Schiene für die Montage eines
Nachtsichtgerät verfügt. Alternativ kann ein normales Zielfernrohr angebracht
werden)
MPi AKS-74N
Automat Kalaschnikow mit
Stütze, Mod. 74N
(„N“ für
Nachtsichtgerät oder ZF. Stütze wie KMS-72)
MPi AKS-74NK
Automat Kalaschnikow mit
Stütze, Mod. 74NK
(„N“ für
Nachtsichtgerät/„K“ für kurz. Variante der sowt. AKSU)
MPHS
Militärpolitische
Hochschule
MPK
Militärpolitsches Kabinett
(1964 von der FDJ ins Leben gerufen. Soll „das
Bewusstsein entwickeln helfen, dass der Dienst in der NVA und die Verteidigung
der sozialistischen Heimat Ehrenpflicht eines jeden jungen Bürgers der DDR
ist.“)
MR
Militärrat
MS
Marschstraße
MSAR
Mot.-Schützenausbildungsregiment
MSB
Mot. Schützenbataillon
MSD
Mot.-Schützendivision
(Eine MSD
besteht aus dem MSR, dem MSB, der MSK, dem MSZ und der MSGr)
MSG
Militärstrategisches
Gleichgewicht
MSGr
Mot. Schützengruppe
MSK
Mot. Schützenkompanie
MSP
Medizinisches
Schutzpäckchen
(Genau:
MSP K-12A. Steingraue Tasche aus synthetischem Gewebe, in der sich fünf
aufschraubbare Plastbehältnisse befinden. Diese enthalten div.
Schnellspritzen, z.B. gegen Sehstörungen/Atemnot,Erbrechen, Schmerzen.
Getragen wird das MSP in der Regel in der linken Beintasche des FDA)
MSR
Mot. Schützenregiment
MSR-Schiff
Minensuch- und -räumschiff
MSt
Munitionsstelle
MstA
Militärische
Studentenausbildung
MSTA
Militärstaatsanwalt
MSW
Muster- und
Schneiderwerkstatt
MSZ
Mot. Schützenzug
MTA
Mehrtägige Ausbildung
MTH
Militär-Technische Hefte
(Herausgegeben vom MV
der DDR, Berlin)
MTI
Militärtechnisches
Institut der DDR
(Königs Wusterhausen,
gebildet am 1. Dezember 1975. Unterteilt in vier Fachbereiche: Maschinenbau,
E-Technik/Elektronik, Chemie und Erprobung)
MTPL
Messtechnische Prüfstelle
und -lager
MTS
Maschinen-Traktoren-Station
(Station
zum Ausleihen von landwirtschaftlichen Maschinen. Ursprung ist die MTC
[Maschinno-Traktornaja Stanzija])
MTS
Militärtechnische Schule
(Militärtechnische Schule „Erich Habersaath“. Prora/Rügen)
MtS/N
Militärtechnische Schule
der Nachrichtentruppen
Mun
Munition
MV
Militärverlag der DDR
(Vormals
DMV: Deutscher Militärverlag)
MVM
Massenvernichtungsmittel
MVW
Massenvernichtungswaffen
MVZ
Militärverkehrszeichen
MWI
Militärwissenschaftliches
Institut
MZ
Militärisches Zeremoniell
(Hierzu
gehören der Wachaufzug, Paraden, Feldmeetings, das Salutschießen sowie der
Große Zapfenstreich.
28.
Februar 1981: Am Vorabend des 25. Jahrestages der NVA wird der Große
Zapfenstreich am Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus in
Berlin, Unter den Linden, erstmals in neuer, zeitlich erweiterter Form
durchgeführt)
MZ
VEB Motorradwerke Zschopau
(Fertigt
neben zivilen Motorrädern auch Motorräder für die VP, NVA und die
Grenztruppen)
MZG-64
Mechanisches
Zielübungsgerät
(Dient
zur Überprüfung des Schützen während des Schießens mit der MPi. Hierbei geht
es u.a. um den Anschlag, die Wahl des Haltepunktes, die Atemtechnik sowie um
die Betätigung des Abzuges.
Das
MZG-64 kann mit einem Netzanschluss oder mit Batterieanschluss betrieben
werden)
MZO
Mehrzweckobjekt
N
N
Norden
NA
Nächste Aufgabe
NAB
Nachrichtenausbildungsbataillon
Na.-Kp.
Nachrichten-Kompanie
NAW
Nationales Aufbauwerk
NB
Nachrichtenbataillon
NBr
Nachrichtenbrigade
NCP
Nichtstrukturmäßiger
chemischer Posten
(In der
Regel aus einem Unteroffizier [Postenführer] und zwei Soldaten bestehend. Z.B.
zur Feststellung der Kampfstoffart bzw. Dosierung bei Gefechtshandlungen
eingesetzt)
ND
Neues Deutschland -Organ
des Zentralkomitees der sozialistischen Einheitspartei
Deutschlands
(Redaktion und Verlag: Franz-Mehring-Platz 1, PF 400, Berlin 1017)
NDPD
Nationaldemokratische
Partei Deutschlands
NF
Nationale Front der DDR
(Zusammenfassung sämtlicher Massenorganisationen und Parteien der DDR. Seit 7.
Oktober 1949, Gründung des Nationalrates der NF am 3. Februar 1950)
NFB
Nachrichten- und
Flugsicherungsbataillon
NFAK
Nachrichten- und
Flugsicherungsausbildungskompanie
NFK
Nachrichten- und
Flugsicherungskompanie
NFWL
Nachrichten- und
Flugsicherungswerkstatt und -lager
NGKCA
Nichtstrukturmäßige Gruppe
für Kernstrahlungs- und chem. Aufklärung
NGL
Nachrichtengerätelager
NH
Nachhut
NK
Nachrichtenkompanie
NK
Normalkerze
NKFD
Nationalkommitee Freies
Deutschland
(Am
12./13. Juli 1943 in Krasnogorsk bei Moskau gegründet. Auflösung am 2.
November 1945. Ein Teil der Offiziere betreute später den Aufbau der KVP)
NKM
Nachrichtenkräfte und
-mittel
NO
nordostwärts
NR
Nachrichtenregiment
NRT
Nettregistertonne
NSW
Nicht-Sozialistisches
Wirtschaftssystem
(Kapitalistischen Ausland)
NVA
Nationale Volksarmee
(10.
Februar 1956: Mit Befehl Nr. 1/1956 des Min. f. Nat. Verteidigung,
Generaloberst Willi Stoph [seit 19. Januar zum Minister für Nationale
Verteidigung berufen], werden die Einzelheiten für den Aufbau der künftigen
Armee bestimmt. U.a. soll NVA eine Gesamtstärke von 120.000 erreichen.
Am 1.
März 1956 nehmen das Ministerium für Nationale Verteidigung, die Stäbe der
Waffengattungen sowie die der Militärbezirke ihre Tätigkeit auf.
Der 1.
März wird alljährlich als „Tag der Nationalen Volksarmee“ gefeiert. Seit 1968
wird vom 23. Februar („Tag der Sowjetarmee“, Gründung der Roten Armee im Jahre
1918) bis zum 1. März die NVA die „Woche der Waffenbrüderschaft“ begangen.
Am 30.
April 1956 wird die erste Truppenfahne an das 1. Regiment der 1. mech.
Division in Potsdam verliehen.
14. Juli
1960. Generaloberst Heinz Hoffmann wird zum Minister für Nationale
Verteidigung berufen.
Am ersten
Mai 1965 findet auf dem Marx-Engels-Platz in Berlin erstmals eine
Militärparade statt.
21.
August 1968: Truppen des Warschauer Vertrages schlagen die Reformbewegung in
der Tschechoslowakei nieder. Die beiden NVA-Divisionen [11. MSD/Halle,
7.PD/Dresden] werden dagegen in Bereitstellungsräumen – auf dem Gebiet der DDR
– als Reserve gehalten)
NVA-LSK/LV
Nationale Volksarmee –
Luftstreitkräfte/Luftverteidigung
NVR
Nationaler
Verteidigungsrat
(Am 10.
Februar 1960 auf Beschluss der Volkskammer gebildet. Hat im Verteidigungsfall
den Oberbefehl über sämtliche bewaffneten Organe der DDR)
NW
Nachrichtenwerkstatt
NW
nordwestlich
NWL
Nachrichtenwerkstatt und
-lager
NZ
Nachrichtenzentrale
O
O
Osten
OAT
Offiziersaufklärungstrupp
OaZ
Offizier auf Zeit
ODD
Organisation Dienst für
Deutschland
(1952
gegründet. Ein Jahr später wieder aufgelöst)
Offz.
Offizier, Offiziere
OfL
Organisation freiwilliger
Luftschutzhelfer
OG
Operative Gruppe
OHS
Offiziershochschule
(Seit
November 1958 haben diese den Status Militärische Fachschulen der NVA und sind
somit den zivilen Bildungseinrichtungen der DDR gleichgestellt.
Landstreitkräfte: OHS „Ernst Thälmann“, für Mot.-Schützen,Panzer,
Fallschirmjäger, Polit-Offiziere, Pioniere, TLA, Rückwärtige Dienste, KFZ und
andere. Seit 1963, Standorte in Löbau und Zittau.
Luftstreitkräfte/Luftverteidigung: OHS „Franz Mehring“, für Jagdflieger,
Jagdbombenflieger, Flieger-Ingenieursdienst, Aufklärungsflieger,
Hubschrauberführer, Transportflieger u.a. Schule in Kamenz, seit 8. September
1956. Verleihung des Ehrennames am 1. März 1964. Ferner Schule in Bautzen.
Volksmarine: OHS „Karl Liebknecht“. Stralsund, seit 1. Dez. 1956.
OHS „Otto
Winzer“, Prora/Rügen, im Dezember 1981 eröffnet.
Grenztruppen der DDR: OHS „Rosa Luxemburg“, Plauen, seit 2. Dezember 1963.
Verleihung des Ehrennamens am 1. März 1964. Seit 1984 in Suhl.
Volkspolizei: OHS „Karl Liebknecht“. Berlin-Biesdorf.
Bereitschaftspolizei [MdI]: OHS „Arthur Becker“. Schule in Dresden. Ferner OHS
„Otto Lilienthal“)
OK
Oberkommandierender
ONZ
Objektnachrichtenzentrale
OP
Orientierungspunkt
OpD
Operativer Diensthabender
(Leiter
einer Gefechtsstation einer NVA-Raketenabteilung)
ORZ
Organisations- und
Rechenzentrum
OS
Offiziersschule
OS
Offiziersschüler
(Offiziersschüler wird, wer 1.] die EOS mit Abschluss Abitur, 2.] eine
Berufsausbildung mit Abitur, oder 3.] eine abgeschlossene Berufsausbildung und
ein Abitur an der Arbeiter- und Bauern-Fakultät absolviert hat.
Unter 3.]
kann das Abitur auch in Uniform abgeschlossen werden)
OvD
Offizier vom Dienst
(Diensthabender Offizier)
OV
Operativer Vorrat
OZW
Organisation des
Zusammenwirkens
P
PA
Produktive Arbeit
(Schulfach)
Pabw
Panzerabwehr
PALR
Panzerabwehrlenkraketen
PALR-Bttr
Panzerabwehrlenkraketenbatterie
PAR
Panzerausbildungsregiment
PARes
Panzerabwehrreserve
PAW
Panzerabwehrwaffen
PAZ
Panzerabwehrzug
PAZ
Politaufklärungszimmer
(Raum zur
politischen Schulung in den Kasernen)
PB
Panzerbataillon
PBS
VEB Projektierungsbüro Süd
PCK
VEB Petrochemisches
Kombinat
(Vormals
EVW: Erdölverarbeitungswerk in Schwert/Oder)
PD
Panzerdivision
PdR
Palast der Republik
(18.11.1974: Richtfest am Palast der Republik am Marx-Engels-Platz. Kundgebung
mit den
Erbauern des Palastes der Republik, u.a. mit einer Rede von Erich Honecker und
dem Richtspruch von Oskar Zimmermann, Obermeister im VEB BMK Industriehochbau.
23. April
1976: Einweihung. Nach 32-monatiger Bauzeit wird der 180 m lange, 85 m breite
und 32 m hohe »Palast der Republik« als Haus des Volkes sowie als Sitz der
Volkskammer der DDR mit einem Festprogramm eröffnet.
Zum
Palast gehören eine Galerie mit Werken von 16 namhaften Künstlern der DDR, das
Theater im Palast (TiP) sowie zahlreiche Gaststätten und weitere
Unterhaltungsmöglichkeiten.
Als
Höhepunkte der Festveranstaltung zählen die Rede von Bauminister Wolfgang
Junker sowie ein Toast von Erich Honecker)
PDS
Partei des demokratischen
Sozialismus
(4.
Februar 1990: Aus der einstigen SED wird die PDS. Gregor Gisy bleibt weiterhin
Vorsitzender)
PdW
Platz der Wiederaufnahme
PF
Postenführer
(Grenztruppen. Als Postenführer werden Soldaten, Matrosen, Unteroffiziere,
Maate und Offiziere eingesetzt)
PGB
Produktionsgenossenschaft
der Binnenfischer
PGH
Produktionsgenossenschaft
Handwerk
(Auch
Produktionsgenossenschaft des Handwerks)
PGL
Panzergerätelager
PHV
Politische Hauptverwaltung
PiAB
Pionierausbildungsbataillon
PiAT
Pionier-Aufklärungstrupp
PiB
Pionierbataillon
PiBB
Pionierbaubataillon
PiBT
Pionier-Beobachtungsposten
PiIBK
Pionierinstandsetzungs-
und Bergekompanie
PJZ
Panzerjägerzug
PK
Panzerkompanie
Pkt
Punkt
PiLAS
Pionier-Lehr- und
Auswertestelle
PiR
Pionierregiment
PiRes
Pionierreserve
Pistole M oder PM
Pistole Makarow, Kal. 9 mm
Makarow
(Sowj.
Selbstladepistole. 1958 in die NVA eingeführt. Lizenzfertigung der PM in der
DDR von 1959 bis 1965)
Pistole TT 33
Pistole Tula-Tokarev,
Modell 1933, Kal. 7,62 mm Tokarev
(Die TT
zählt mit zur Erstausrüstung in der NVA)
PiWL
Pionierwerkstatt und
-lager
PJA
Panzerjägerabteilung
PJAA
Panzerjägerausbildungsabteilung
PJBttr
Panzerjägerbatterie
PJZ
Panzerjägerzug
PKK
Parteikontrollkommission
PM
Panzerminen
PMF
Panzerminenfeld
PoR
Pontonregiment
PO
Parteiorganisation der SED
POS
Polytechnische Oberschule
(Von der
1. bis zur 10. Klasse. 4. September 1978: Einführung des Fachs
„Wehrunterricht“ zur Vorbereitung der 15- und 16-Jährigen auf ihre künftigen
Aufgaben in der sozialistischen Landesverteidigung)
PÖ
Politische Ökonomie des
Sozialismus/Kapitalismus
(Schulfach)
PR
Panzerregiment
PrBr
Propagandabrigade
PrK
Propagandakompanie
PSA
Persönliche
Schutzausrüstung
(Bestandteil der Ausrüstung der Volksarmee. Hierzu gehören die Schutzmaske,
der Schutzumhang oder Schutzanzug, der Schutzumhang für einmaligen Gebrauch,
die Schutzstrümpfe zum Schutzumhang, die Schutzhandschuhe, das
Entgiftungspäckchen
sowie
div. Zubehör)
PSB
Platz Spezialbehandlung
PSP
Persönliches
Schutzpäckchen
PTL
Propellerturbinenluftstrahltiebwerk
PV
Parteivorstand
PVS
Persönlicher
Verbandsmittelsatz
(Enthält
zwei Verbandspäckchen mit sterilem Verbandsmaterial und
Schnellverbandspflaster)
PW
Panzerwerkstatt
PWGL
Panzerwerkstatt und
-Gerätelager
PwP
Produktionsgenossenschaft
werktätiger Pelztierzüchter
PwZ
Produktionsgenossenschaft
werktätiger Zierfischzüchter
PzBü
Panzerbüchse
(Z.B. die 1957 bei der
NVA eingeführte RPG-2)
PZ
Panzerzug
Pz-Brd.
Panzerbrandgeschoss
(14,5 mm
Panzer-MG KPWT)
Pz-Brd.-L-Spur
Panzerbrandleuchtspurgeschoss
(14,5 mm
Panzer-MG KPWT)
PZV
Postzeitungsvetrtrieb
(Vertrieb durch die
Deutsche Post)
R
R
Regulierungsposten/Regulierer
(Hat die
Aufgabe, die Sicherung des Verkehrs von NVA-Einheiten zu gewährleisten)
R
Röntgen
RA
Raketenabteilung
RAG
Regimentsartilleriegruppe
Ras
Regulierungsabschnitt
RAW
Reichsbahnausbesserungswerk
RAZ
Reservistenausbildungszug
RB
Raketenbatterie
RB/AL
Regiments-BA-Lager
(BA für
Bekleidung und Ausrüstung)
RBr
Raketenbrigade
RBS
Rundblickstation
(Mobile
Funkmessstation)
RD
Rückwärtiger Dienst, aber
auch Rückwärtige Dienste
Res
Reserve
RFB
Roter Frontkämferbund
(Gegründet am 31. Mai 1924)
RFS
rückwärtige Führungsstelle
RfuASt
Richtfunkaufklärungsstelle
RfuR
Richtfunkregiment
RfuVerb
Richtfunkverbindung
RG
Rückstoßfreies Geschütz
RG-57
Reinigungsgerät 57
(Waffenreinigungsgerät für sämtliche Schützenwaffen von 7,62 mm bis 9 mm.
Verpackt
in grüner und – später – schwarzer Blechdose, ovale Form)
RG-74
Reinigungsgerät 74
(Waffenreinigungsgerät für Schützenwaffen im Kaliber 5,45mmx39)
R/h
Röntgen je Stunde
RGS
Rückwärtiger Gefechtsstand
RGW
Rat für Gegenseitige
Wirtschaftshilfe
(Als
Gegengewicht zum Marshall-Plan des Westens am 25. Januar 1949 gegründet.
Die DDR
wird am 29. September 1950 Mitglied des RGW)
RJP
Raketenjagdpanzer
RLB
Rohrleitungsbataillon
RLN
Rat für Landwirtschaft und
für Nahrungsgüterindustrie
RLS
Richt-/Lenkschütze
RML
Regimentsmunitionslager
RP
Regulierungspunkt
RPG-2
Reaktive Panzerbüchse
(Die
sowj. Panzerbüchse zählt zur Erstausrüstung im Jahre 1956. Sie wird 1964 von
der RPG-7 abgelöst)
RR
Rastraum
RS
Richtschütze
RSB
Raum Spezialbehandlung
RS-Boot (auch RSB)
Raketen-Schnellboot
RSFSR
Rossiskaja Sowjetskaja
Federatiwnaja Sozialistitscheskaja Respublika
(Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik)
Rsi
Rückensicherung
RSst
Rückwärtige Sicherstellung
RT
Raketentreibstoff
RTA
Raketentechnische
Abteilung
RTB
Raketentreibstoffbasis
RTE
Raketentransporteinheit
RteB
Raketentechnische Basis
RT/SL
Regiments-TS-Lager
(TS für
Treib- und Schmierstoffe)
Rverl
Regimentsverpflegungslager
RVP
Regimentsverbandsplatz
RWBW
Reaktiver
Wasserbombenwerfer
RWTL
Raketen- und
waffentechnisches Lager
RWN
Reparaturwerk
Neubrandenburg
S
S
Süden (südlich)
SAG
Sowjetische
Aktiengesellschaft
SanAB
Sanitätsausbildungsbataillon
SanB
Sanitätsbataillon
SanP
Sanitätsposten
SaP
Sammelpunkt
SAT
Selbständiger
Aufklärungstrupp
SaZ
Soldat auf Zeit
SB
Sowj. Besatzungszone
Brandenburg
(KfZ.-Zeichen während der sowj. Besatzung: SL für Sachsen, SM für Mecklenburg,
SN für Sachsen-Anhalt, ST für Thüringen)
SBA
Schutzbekleidungsanzug
(Bestandteil der Ausrüstung. Schützen die Körperoberfläche, außer Gesicht und
Hände, vor radioaktiven Strahlen, chemischen Kampfstoffen und biologischen
Kampfmitteln.
SBA 1,
einteiliger Schutzanzug, SBA 2, zweiteiliger Schutzanzug, bestehend aus einer
Jacke mit angeschnittener Kapuze und einer Hose mit verlängerter Leibhöhe
sowie anvulkanisierten Füßlingen.
Beide
Schutzanzüge bestehen aus beschichtetem Gewebe und werden in fünf Größen
ausgeliefert. Ferner können Schutzstrümpfe und -Handschuhe getragen werden)
SBU
Schutzbekleidungsumhang
(Bestandteil der Fallschirmjäger-Ausrüstung)
SBZ
Schalt- und
Betriebszentrale
SBZ
Sowjetisch besetzte Zone
(Mecklenburg: 15. Januar 1947. Brandenburg: 24. Juli 1947. Sachsen-Anhalt: 21.
Juli 1947. Sachsen: 28. Februar 1947. Thüringen: 20. Dezember 1946.23. Juli
1952: Aufteilung der fünf Länder in 14 Bezirke mit Länderbefugnissen.
1991
erfolgt die Rückbildung. Bestätigung von Landeswappen und Fahne: Brandenburg: Januar 1991; Mecklenburg-Vorpommern: 15. Mai
1991/Fahne 29. Januar 1991; Sachsen: ohne gesetzliche Festlegung;
Sachsen-Anhalt: Januar 1991; Thüringen: Wappen/Fahne 11. April 1991)
SC
Stabschef
SC
Sportclub
SED
Sozialistische
Einheitspartei Deutschlands
(Gegründet am 21./22. April 1946. Auch als Vereinigungsparteitag von KPD und
SPD bekannt)
SERO
Sekundärrohstoff
(Sammelstelle für Altstoffe wie Papier, Flaschen und Gläser)
SEW
Sozialistische
Einheitspartei Westberlins
SF
Sperrfeuer
SFL
Selbstfahrlafette
SFP
Selbständiger Feldposten
SfS
Staatsekretariat für
Staatssicherheit
SFW
Selbständige Feldwache
SH
Seitenhut
SiGWD
Soldat im Grundwehrdienst
SiStr
Sicherungsstreifen
SiTr
Sicherungstrupp
SKDA
Sportkomitee der
befreundeten Armeen
(Am 12.
März 1958 in Moskau gegründet)
SKDO
Straßenkommandantendienstordnung
SKET
Schwermaschinenkombinat
„Ernst Thälmann“
(Magdeburg)
SKK
Sowjetische
Kontrollkommission
(Bezeichnung der sowj. Militärverwaltung unmittelbar nach der Staatsgründung
der DDR
am 7. Oktober 1949. Übernimmt die Funktionen der SMAD. Die SKK wird 1955
aufgelöst)
SKp
Schwere Kompanie
SKS-45
Selbstladekarabiner K
(Sowj.
Karabiner, der zur Erstausrüstung – von 1957 bis 1961 – der NVA zählt.
Anschließend nur bei Ehrenformationen)
SKZL
Ständige Kommission für
Zivile Luftfahrt
(Beschluss zur Gründung
auf der XXIX. Tagung des RGW im Juni 1975.
1. Tagung am 30.
September und 1. Oktober 1975 in Moskau)
SLRS
Schiff-Luft-Raketenstarter
sm
Seemeile
(1 sm =
1852 Meter)
SMAD
Sowjetische
Militäradministration in Deutschland
(Militärverwaltung für die sowjetisch besetzte Zone, kurz SBZ.
Seit 9.
Juni 1945 in Berlin Karlshorst)
sMG
Schweres Maschinengewehr
(Z.B sMG
PK bzw. sMG PKS, beide von M.T. Kalaschnikow)
SO
südostwärts
SoA
Sowjetarmee
Soz.
Sozialismus
Soz. Armee
Sozialistische Armee
SpA
Spezialabteilung
SPAF
Sammelplatz für
ausgefallene Fahrzeuge
SPAT
Sammelplatz für
ausgefallene Technik
(Hierzu gibt es das MVZ
34. S.a. MVZ)
SpF
Spähfahrzeug
SPG
Schweres
Panzerabschussgerät
(z.B. SPG-9)
SPK
Staatliche
Planungskommission
SpPz
Spähpanzer
SpRG
Sperrenräumgruppe
SpSi
Spitzensicherung
SpT
Spähtrupp
SPW
Schützenpanzerwagen
SPz
Schützenpanzer
SR
Sammelraum
SSD
Staatsicherheitsdienst
(Im
Volksmund als Stasi bezeichnet)
SSI
Seitensicherung
SSR
Sowjetskaja
Sozialistitscheskaja Respublika
(Sozialistische Sowjetrepublik)
SSRS
Schiff-Schiff-Raketenstarter
SSSR
Sojus Sowjetskich
Sozialistitscheskich Respublik
(Union
der Sozialistischen Sowjetrepubliken)
Sst
Sicherstellung
StE
Selbständige Einheit
stellv.
stellvertretender
StK
Stahlkerngeschoss
(7,62x39mm Patrone M43/Kalaschnikow. Hier mit Stahlkerngeschoss)
StK
Stabskompanie
Stkfte
Streitkräfte
(Auch
soz. Streitkräfte)
StKPA
Stellvertreter des
Kommandeurs für Politische Arbeit
StkTA
Stellvertreter des
Kommandeurs für technische Ausrüstung
StRa
Startrampe
StSC
Stellvertreter Stabschef
STOZ
Standortzug
StSt
Startstellung
STZ
Sprengtaucherzug
StZF
Stellvertreter des
Zugführers
SU
Sowjetunion
Su
Suchoi
(Typenbezeichnung für
Flugzeuge des sowj. Konstrukteurs Pawel Ossipowitsch Suchoi. Geboren am 10.
Juli 1895 in Glubokoje, gestorben am 15. September 1975 in Moskau)
SW
Schützenwaffen
SW
südwestlich
SW
Sozialistisches
Wirtschaftsgebiet
(S. auch
unter NSW)
T
TA
Technische Abteilung
TA
Technik und Ausrüstung
TAFS
Taktische
Aufklärungsfliegerstaffel
TASS
Telegrafnoje Agentstwo
Sowjetskowo Sojusa
(Telegrafenagentur der SU)
TaZ
Tagungszentrum (des MfNV)
TeBSt
Technische
Beobachtungsstelle
TEG 57
Tornisterentgiftungsgerät
(Dient
zur vollständigen und teilweisen Entaktivierung, Entgiftung und Entseuchung
von
Waffen, Geräten, technischen Kampfmitteln, Ausrüstungsgegenständen,
Schutzausrüstung und -bekleidung, Unterständen und anderen Deckungen sowie
kleineren Geländeabschnitten. Tragbar und von einem Mann bedienbar)
TeSst
Technische Sicherstellung
TFAS
Transportfliegerausbildungsstaffel
TFK
Transportfliegerkräfte
TG
Transportfliegergeschwader
TGE
Topographisch-geodätische
Einheit
TGL
Technische Normen,
Gütevorschriften und Lieferbedingungen
(Zeichen
für techn. Standards der DDR. Z.B. TGL 11801)
THG
Transporthubschraubergeschwader
THs
Transporthubschrauber
TKdtr
Transportkommandantur
TKO
Technische
Kontroll-Organisation
(Qualitätsstempel.
Garantiert z. B. die Einhaltung der vorgeschriebenen Toleranzen nach DIN bzw.
TGL sowie den betrieblichen Abnahmevorschriften. Z.B. TKO 31, in einem Kreis)
TL
Transportleiter
TL
Turbinenluftstrahltriebwerk
TLE
Taucherlehreinheit
TLF
Transportladefahrzeug
TO
Technischer Offizier
TP
Trigonometrischer Punkt
Trapo
Transportpolizei
(Im
Dezember 1946 auf Befehl der SMAD als Eisenbahnpolizei gegründet.
1948
Umbenennung in Transportpolizei. Auflösung am 30. September 1990)
TrdLAW
Truppen der Luftabwehr
TrVR
Truppenvorräte
ts
Englische Tonne
(1016
Kilogramm)
TS
Treib- und Schmierstoffe
TS
Transportfliegerstaffel
TS-Boot
Torpedoschnellboot
TSL
Treib- und
Schmierstofflager
TT
Truppenteil
TT/E
Truppenteil/Einheit
TTW
Tägliche technische
Wartung
TT-33
Tula-Tokarew, Modell 33
(Sowj.
Selbstladepistole im Kaliber 7,62mmx25/7,62 mm Tokarew, die zur Erstausrüstung
der NVA zählt)
Tu
Tupolew
(Typenbezeichnung für
Flugzeuge des sowj. Konstrukteurs Andrej Nikolajewitsch Tupolew. Geboren am
29. Oktober (10. November) 1888 in Pustomasowo, gestorben am 23. Dezember 1972
in Moskau.
Konstruiert u.a. die
bekannten Verkehrs-Flugzeuge Tu-134, Tu-154 sowie Tu-144)
Tu
Turbine
TU
Technische Universität
(TU
Karl-Marx-Stadt)
TUS
Technische
Unteroffiziersschule „Erich Habersaath“
(Prora/Rügen. Bildungszentrum des Unteroffizierskorps. Eröffnet am 1. Dezember
1969 durch Armeegeneral Heinz Hoffmann. Seit 1. September 1975 auch
Fachrichtung Militärmusik, Nachwuchs für Orchester der NVA und GT.
Weitere
Unteroffiziersschulen der Landstreitkräfte: Unteroffiziersschule „Paul
Fröhlich“, 1. Dezember 1971, in Zwickau sowie die Unteroffiziersschule „Max
Matern“, am 1. Dezember 1974.
Unteroffiziersschule der LSK/LV „Harry Kuhn“, Bad Düben. Verleihung des Namens
am 7. Oktober 1975.
Unteroffiziersschule der Grenztruppen: Egon Schultz, Perleberg)
TÜP
Truppenübungsplatz
TV-Kp.
Transport- und
Versorgungskompanie
TVL
Technisches
Versorgungslager
TVS
Tagesverpflegungssatz
TW
Technische Wartung
TW 1
Technische Wartung Nr. 1
(2-mal im
Jahr vorzunehmende technische Überprüfung der SW-Baugruppen, des Zubehörs im
vollständig auseinander genommenen Zustand)
TW 2
Technische Wartung Nr. 2
(Wie
TW-1, zusätzlich jedoch Justieren und Brünieren der Waffe in einem Zeitraum
von drei bis fünf Jahren)
TZ Ru
Trainingszentrum Rudern
U, Ü
UAW
U-Boot-Abwehr
UaZ
Unteroffiziersausbildungszug
UAZ bzw. UAZ 469
6-sitziger Geländewagen
(Auf
diesem Fahrzeug kann ferner die Panzerlenkrakete, kurz PALR Fagott genannt,
aber auch die schwere Panzerbüchse SPG-9 montiert werden)
UdSSR
Union der Sozialistischen
Sowjetrepubliken
(Gegründet am 30. Dezember 1922. Auflösung: 31. Dezember 1991.
Mit 22,3
Millionen Quadratkilometern der größte Flächenstaat der Erde. Insgesamt 280
Millionen Menschen aus über 100 Nationalitäten)
Uffze
Unteroffiziere
UGL
Unterkunftsgerätelager
UJ
U-Boot-Jäger
UKA
Unterkunftsabteilung
UKD
Unterkunftsdienst
UMF
Uhren- und Maschinenfabrik
Ruhla
(VEB Klement Gottwald)
ÜMG
Überschweres
Maschinengewehr
(Z.B.
Turmbewaffnung, 12,7 mm)
ÜP
Übergabepunkt
UR
Unterbringungsraum
ÜR
Übergaberaum
US
Unteroffiziersschüler
(Auch
Uffz.-Schüler bzw. UffzSchüler)
USSG
U-Boot-Such-Schlaggruppe
USF
unbewegliches Sperrfeuer
ÜSSt
Übersetzstelle
UTP
Unterrichtstag in der
Produktion
(Schulfach)
UTV
Universal-Trage-Vorrichtung
(Vollkommen neue Ausrüstungsgegenstände, die nur vereinzelt ausgegeben werden,
z.B. zur Truppenerprobung.
Hierzu
gehören FDA (mit vier aufgesetzten Jackentaschen, ohne Schulterklappen, Hose
mit Gürtelschlaufen), Tragegestell,Gurtkoppel, Pistolentasche/Strichel für
Makarow-Pistole [Pistole M}, Klappspaten/Strichel,
Handgranatentasche/Strichel, Magazintasche/Strichel für AK-74N und NK,
ZF-Tasche für MPi AK-74N)
UvD
Unteroffizier vom Dienst
V
VA
Verteidigungsausschuss der
Volkskammer
(Seit
1964)
VA
Vorausabteilung
VAs
Vergifteter Abschnitt
VBf
Verladebahnhof
VBK
Verteidigungsbezirkskommando
VBS
Verband der Berufssoldaten
der DDR
VdgB
Vereinigung der
gegenseitigen Bauernhilfe
(Am 20.
November 1950 werden VdgB und BGH [Bürgerliche Handelsgenossenschaft] vereinigt)
VE
Vermessungseinheit
VeAs
Verseuchter Abschnitt
VEB
Volkseigener Betrieb
(Gegründet am 30. Juli 1945. Bsp.: VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk,
IFA-Kombinat für Zweiradfahrzeuge, 6000 Suhl, Postschließfach 209. S.a. FAJA)
VEG
Volkseigenes Gut
VE-K
Volkseigene Kombinate
VEO
Ver- und Entladeoffizier
VFFT
Vereinte Führungsstellen
der Funktechnischen Truppen
VfK
Verwaltung für
Koordinierung
VGS
Vorgeschobener
Gefechtsstand
VH
Vorhut
VHZ
Vereinigte Hauptzentrale
VIV
Verwaltung Internationale
Verbindungen
Vk.
Volkskorrespondent
Vke
Verbindungsfliegerkette
VL
Versorgungslager
VLV
Vordere Linie der
Verteidigung
VM
Verteidigungsminister
VM
Volksmarine der DDR
(Der Name
»Volksmarine« wird den Seestreitkräften am 4. November 1960 durch den Minister
für Nationale Verteidigung der DDR, Generaloberst Heinz Hoffmann, anlässlich
des 42. Jahrestages des Aufstandes der Kieler Matrosen vom 3. November 1918
verliehen.
Anschließend findet in den Greifswalder Bodden eine Flottenparade statt)
VO
Verbindungsoffizier
VOB
Vereinigung
Organisationseigener Betriebe
VOF
Verbündete Ostseeflotte
(im Frieden)
Aber auch:
Vereinte Ostseeflotte (bei
Übungen, im Krieg)
Vopo
Volkspolizist
VP
Volkspolizei
VP-B (auch VPB)
Volkspolizei-Bereitschaft
VpfL
Verpflegungslager
VPKrA
Volkspolizeikreisamt
VP-See
Volkspolizei-See
VR
Vergifteter Raum
VR
Volksrepublik
(Z.B. VR
Polen, Ungarische VR, VR Bulgarien usw.)
VRP
Volksrepublik Polen
VRV
Vorderer Rand der
Verteidigung
VS
Verbindungsfliegerstaffel
VS
Volkssolidarität
VVL
Vereinigung Volkseigener
Lichtspieltheater
VSt
Verladestelle
VST
Vereinte Streitkräfte
VVB
Vereinigung Volkseigener
Betriebe
(Z.B. VVB
Hochseefischerei)
VVG
Vereinigung Volkseigener
Güter
VVL
Vereinigung Volkseigener
Lichtspieltheater
VVN
Vereinigung der Verfolgten
des Naziregimes
VVV
Vereinigung Volkseigener
Verlage
W
W
Westen (auch westlich)
WA
weitere Aufgabe
WaPl
Warteplatz
WAR
Weitere Angriffsrichtung
WaR
Warteraum
WB
Wasserbombe
WB
Sozialistische
Waffenbrüderschaft
(Auch
soz. WB)
WBA
Wohnbezirksausschuss
WBAL
Wasserbombenablaufbahn
WBDJ
Weltbund der
Demokratischen Jugend
(10.
November 1945: Gründung in London. Die FDJ wird am 21. August 1948
aufgenommen)
WBK
Wehrbezirkskommando
(24.
Januar 1962: Einführung der Wehrpflicht in der DDR.
Am 4.
April 1962 erfolgt erstmals die Einberufung junger Männer zu ihrem
18-monatigen Ehrendienst)
WBK
Wohnungsbaukombinat
WBW
Wasserbombenwerfer
WE
Wartungseinheit
WESt
Wasserentnahmestelle
WF
Werferführer
(Verantwortlich für die
ständige Einsatzbereitschaft des Granatwerfers)
WFSt
Wechselfeuerstellung
WFVT
Werkstatt für
Flugzeugversorgungstechnik
WGS
Wechselgefechtsstand
WGT
Westgruppe der Truppen
(Bezeichnung der sowj. Truppen seit 1989. Vormals GSTD.
31.
August 1994: Abzug aus dem „Beitrittsgebiet“)
WGVO
Wiedergutmachungsverordnung
WH
Wohnheim
WIG
Wartungs- und
Instandsetzungsgruppe
WK
Wachkompanie
WK
Waffenkammer
WKK
Wehrkreiskommando
(Rekrutierungsstelle, auch Musterungsstelle. Seit dem 24. Februar 1962. Dient
gleichzeitig der ständigen Betreuung der Reservisten)
WM
Waffenmeister
WnE
Wartung nach dem Einsatz
(Waffenkontrolle zur Verhütung von Hemmungen)
WO
Wachoffizier
WPO
Wohnparteiorganisation der
SED
WStp
Wechselstützpunkt
WR
Wachregiment
WR
Wechselraum
WSB
Wach- und
Sicherstellungsbataillon
WSt
Wechselstellung
WStp
Wechselstützpunkt
WÜP
Wasserübungsplatz
WV
Warschauer Vertrag
(14. Mai
1955: In Warschau wird der „Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und
gegenseitigen Beistand“ unterzeichnet. 4. Juni 1955: Inkrafttreten des WV.
28.
Januar 1956: Aufnahme der DDR als soz. Koalitionsarmee)
WV
Wohnungsverwaltung
WWL
Waffenwerkstatt und -lager
Z
ZA
Zentralausschuss
ZBE
Zwischenbetriebliche
Einrichtung
ZBK
Zugbegleitkommando
ZchA
Zug chemische Abwehr
ZEL
Zentrale Einsatzleitung
ZF
Zusammengefasstes Feuer
ZfN
Zentralstelle für
Nachrichtennetze
ZGK-65
Zielgerätekasten
(Gerät zur Kontrolle und
Ausbildung des Schützen mit Schützenwaffen. Inhalt: 10 Magnetzielspiegel, 2
optische Zielspiegel, 9 Universalzielkellen, 10 Steckscheiben für die
Zielkellen, 3 Universalkorne, 1 Universaldiafragma, 1 Justierstutzen für die
Panzerbüchse, 4 Infraroimitatoren mit fünf Ersatzfilterfolien)
ZfSB
Zentralstelle für
Schaltung und Betrieb
ZFSt
zeitweilige Feuerstellung
ZGS
Zentraler Gefechtsstand
ZK der SED
Zentralkomitee der
Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
ZNA
Zentraler
Nachrichtenanlagenbau
ZPL
Zentrale Parteileitung
ZR
Zentralrat
ZR
Zentrales Rechenzentrum
z. S.
zur See
ZSfK
Zentrale
Kampfgruppenschule
(Z.B.
ZSfK „Ernst Thälmann“ in Schmerwitz)
ZSP
Zugstützpunkt
Z.St.
Zentraler Stab
ZTG-SW 2
Zieltrainingsgerät für
Schützenwaffen
(Auf
Laserbasis)
ZTL
Zweistromturbinenluftstrahltriebwerk
ZUR
Zeitweiliger Umladeraum
ZUSR
Zeitweiliger Umschlagraum
ZÜR
zentraler Übergaberaum
ZV
Zivilverteidigung
(11. Februar 1958: Die
Volkskammer beschließt das Gesetz über den Luftschutz in der DDR
[Luftschutzgesetz]. Dieser Tag gilt zugleich als Gründungstag der
Zivilverteidigung [Tag der Zivilverteidigung]. Dem MdI unterstellt.
1. Juni 1976: Auf
Beschluss des Nationalen Verteidigungsrates der DDR wird die Führung des
Zivilschutzes dem Min. f. Nat. Verteidigung übertragen.
Per
„Dienstlaufbahnordnung ZV“ vom 1. November 1977 werden neue Uniformen, ähnlich
denen der NVA, eingeführt. Zur Unterscheidung gegenüber der NVA wird bei
Unteroffiziers- und Offiziers-Dienstgraden der Zusatz „… der ZV“ eingeführt.
Ferner wird der Ärmelstreifen „Zivilverteidigung“ eingeführt.
Die Anordnung tritt am 1. Januar 1978 in Kraft)
ZVN
Zusatzvisier für das
Nachtschießen
(Genaue Bezeichnung ZVN-64. Für MPi-K, MPi-KmS
und MPi-KM. Das ZVN besteht
aus einem Zusatzkorn und der Zusatzkimme. Auf das eigentliche Visier
aufgesetzt erlaubt es das genaue Schießen auch bei Nacht)
ZW
Zusammenwirken
ZW
Zollverwaltung
(Gegründet am 28. August 1952)
spezifischen Begriffen für das Verständnis des NVA-Alltags. Es werden
offizielle Ausdrücke und auch Soldaten-Slang vorgestellt.
A
AA
Armeeangehöriger, damit waren vor allem die unteren Dienstgrade gemeint, die
ja auch die Masse der AA darstellten.
Abducken
Tätigkeit, meist von Vize und EK, vergleichbar mit verpissen oder abmatten,
sich unsichtbar für den Vorgesetzten machen, damit Spritzer die Arbeiten
übertragen bekommen, die eigentlich für einen selber bestimmt waren
Abkotzen
Jemanden zum sinnbildlichen Abkotzen bringen konnte man durch hartnäckiges
Ärgern. Gründe zum Abkotzen waren u.a. Urlaubssperre, wenn die Frau
Geburtstag hatte, Ausgangssperre, wenn die Käthe wartete etc. Der Soldat
kotze dann ab, d.h. er ärgerte sich dann unermesslich (beispielsweise über
Sonderreviere)! Jemanden zum Abkotzen bringen – dieses würde man heute mit
dem neu-deutschen Wort „Mobbing“ bezeichnen – nur daß derjenige, der
abkotzte, sich eigentlich nie wehren konnte.
Abmatten
Anderer Begriff für ungestört an der Matratze horchen, auch sich vor
Aufgaben drücken und eigener Beschäftigung nachgehen
Abseilen
Ähnliche Bedeutung wie Abtarnen – sich für den Vorgesetzten unsichtbar
machen, andere zwecks Aufgabenübertragung vorschicken.
Abtarnen
Auch sowas wie verpissen oder abmatten, auf jeden Fall sich für den Sacki
unsichtbar machen, um so z.B. unangenehmen Arbeiten oder Sonderaufgaben zu
entgehen.
Affenschaukel
Bezeichnung für die Schützenschnur, ein Überbleibsel der Effekten und
Schmuckteile der alten preußischen Uniformen. Man bekam das Ding für
besonders gute Schießleistungen mit der „persönlichen Waffe“, getragen wurde
das Silbergeflecht vom Schulterstück bis zu einem Uniformknopf in einem
leichten Bogen, deshalb „Schaukel“, wer sich damit unbedingt oder aus
Eitelkeit schmücken musste, trug dann die „Affenschaukel“
Agit-Prop
Agitation und Propaganda, dafür gab es eine Dienststelle, verantwortliche
Offiziere und Unteroffiziere. Dafür gab es Zeit für Schulungen etc.
Propaganda und Agitation muß den NVA – Oberen sehr wichtig gewesen sein.
AHJ
Ausbildungshalbjahr, entsprach bei Soldaten, die 18 Monate dienten, dem
Diensthalbjahr, der Dienst in der NVA wurde offiziell nach Halbjahren
gezählt (Winterhalbjahr/Sommerhalbjahr, siehe auch „Umstellung“).
A-Kompanie
Ausbildungs-Kompanie, die Neueinstellungen mussten in den ersten 6 Wochen
ihres NVA-Daseins alle die Grundausbildung durchlaufen. Dazu wurden sie
getrennt von den schon anwesenden, die jetzt immer die Umstellung
durchführten, zu einer A-Kompanie zusammengestellt. Ein Zugführer des
Bataillons war der vorübergehende KC und drei Uffz’e waren die „Zugführer“
in dieser A-Kompanie.
Aktuelle Kameraden
Eine andere Bezeichnung für die Nachrichtensendung im DDR-Fernsehen
„Aktuelle Kamera“ (AK). Die Sendung war Pflicht für alle kaserniert
untergebrachten AA täglich 19:30 – 20:00 Uhr! Der UvD musste dafür sorgen,
dass soviele wie möglich im Fernsehraum anwesend waren. Es war auch eine
halbe Stunde Ruhepause für die sonst abends mit Revierreinigen beschäftigten
Spritzer. Die beschwerten sich nämlich sonst am nächsten Morgen, dass sie
nicht AK gucken durfen! (Lieber wurde jedoch auch bei der NVA die
anschließend von der ARD gesendete Tagesschau gesehen, obwohl eigentlich
technisch bei den NVA-Fernsehgeräten blockiert – aber man war ja findig oder
kannte jemanden aus der Nachrichtenkompanie).
AküFi
Abkürzungsfimmel – bei der Armee wurde, auch in der Befehlssprache, oft in
Abkürzungen gesprochen, die nicht nur Eingeweihte schwer verstanden haben.
Hier sind einige davon erläutert. Offizielle und auch nur unter den Soldaten
gebräuchliche.
Alk
Alkohol, siehe AküFi
An den Arsch fassen
Es gab dieses Idiom in unterschiedlichen Fassungen, gemeint war immer
dasselbe, nämlich bei einer nicht erlaubten Tätigkeit oder Handlung erwischt
werden und dafür möglicherweise bestraft werden. „Denn xxx ham se ganz schön
an den Arsch gefasst…“ hieß dann: Den xxx haben die Vorgesetzten erwischt
und bestraft.
Angstrohr
Bei der UF gab es auf den Panzerschleppern der Pionierkompanie ein Luftrohr,
das für Bergungsmaßnahmen vorgesehen war. Dieses maß ca.80cm im Durchmesser
und paßte auf die Ladeschützenluke. Ein Soldat konnte innen herauf bzw.
herunterklettern. Vor der UF wurden besonders ängstliche Soldaten mit diesem
Gerät in den Fluß gefahren, um ihnen die Ungefährlichkeit der UF zu
demonstrieren. (Es war auch groß genug, um darin Bierkästen vor den Augen
der immer neugierigen Sackis zu verstecken, bei normalem Fahren des
Schleppers lag das lange Ding oben längs drauf und hatte vorn und hinten
einen stählernen Deckel, da hinein schaute kein Wachposten, wenn der
Schlepper von Ausbildungsfahrten wieder in die Kaserne zurückkam.)
Anklopfen
Angewohnheit der Soldaten/Uffz. vor Betreten ihrer eigenen Stuben, um darauf
aufmerksam zu machen, dass keine Gefahr f. die Ufos o.ä. Gerätschaften sowie
der Leute in der Stube besteht (In dienstfreier Zeit war das üblich, da dann
ja auch unerlaubt Granaten geköpft wurden, das durfte kein Sacki sehen, dann
gab es den Anschiß! Und Sackis klopften nicht an! Tür aufreißen ohne Klopfen
bedeutete in jedem Falle Gefahr, entweder für die Leute in der Stube oder
den Spritzer, der vergessen hatte zu klopfen!).
Anschiß, anscheißen
Einen Anschiß konnte man von einem Vorgesetzten fangen. Das war meist
unqualifiziert und laut. Wer brüllt, hört auf zu denken…
Jemanden anscheißen war etwas komplett anderes. Denunzieren sagt man wohl im
Amtsdeutsch dazu. Wer sich bei Vorgesetzten beliebt machen wollte (Kratzer),
griff auch zu solchen Mitteln. Kleine Verfehlungen dem Spieß oder KC
gemeldet, war bei den Kameraden sehr verpönt, konnte aber das Ansehen des
Kratzers bei der Obrigkeit schon mal verbessern.
Anschnitt
Anschnitt des Bandmaßes der EK. Die Schere wurde vom EK geführt, das Bandmaß
wurde von einem ganz frisch einberufenem Spritzer oben festgehalten, unten
war ein Stahlhelm angebunden, der nach dem Anschnitt des Bandmaßes laut
polternd zu Boden fiel. Der Spritzer musste dazu den Stahlhelm und das
Tragegestell tragen, auf dem Stahlhelm war eine brennende Kerze. Stiefel und
Unterhosen komplettierten die feierliche Anzugsordnung. Die Bandmaße aller
EK einer Kompanie wurden meist zu selben Zeit angeschnitten, die Vize
leiteten die Zeremonie und sicherten den Bereich gegen Sackgänger ab. Wenn
30-35 EK anschnitten, gab es ein ganz gehöriges Stahlhelmprasseln! Die
Spritzer mussten dann geschwinde dafür sorgen, dass alles wieder in feinster
Ordnung war, wenn aufgebrachte diensthabende Offiziere den Grund des Lärmes
suchten.
Antifaschistischer Schutzwall
Das war die offizielle Bezeichnung der SED für die Berliner Mauer. Auch der
Zaun um die Kaserne wurde manchmal spöttisch so bezeichnet, da er ja
offiziell auch dazu dienen sollte, den Feind draußen zu lassen. Hauptsache
war wahrscheinlich doch, die Soldaten drinnen zu halten… wie beim großen
Vorbild.
Asche
Andere Bezeichnung für die NVA. Wer zur Asche musste, hatte keine hohe
Meinung von dieser Institution.
ASK, ASV
Armeesportclub (warum „Club“ mit „K“ abgekürzt wurde???),
Armeesportvereinigung, jeder AA war automatisch Mitglied (Mitgliedsbeitrag
1,25M/Monat) und konnte Sportstätten des ASK in der Freizeit nutzen, wenn
diese am Standort vorhanden waren. (Der Armeesportverein wurde scherzhaft
auch „AngelSportVerein“ genannt)
Atombrot
Brot in Blechbüchsen aus der „Eisernen Ration“, wurde mit dem
„Komplekteessen“ ausgegeben, wenn die Mindesthaltbarkeit nahe am Ende war.
Meist gutes Schwarzbrot oder Körnerbrot.
Atomino
Da Essen- und Getränkezubereitung offiziell in der Truppenunterkunft
verboten war, hatten viele Soldaten einen elektrischen Tauchsieder, um sich
wenigstens jeden Tag einen richtigen Kaffee kochen zu können. Da diese wegen
Feuergefahr ebenfalls verboten waren, wurden sie gern bei Stubendurchgängen
von den Vorgesetzten eingezogen. Ausweg war die Schutzausrüstung. Dort gab
es die Blechdeckel der Dosen für die Ersatz-Sprechmembranen für die
Funker-Schutzmasken und die Schutzknöpfe zum Zusammenhalten des Jumbo. Aus
diesen Utensilien wurde ein Gebilde aus zwei Platten, getrennt und isoliert
sowie zusammengehalten durch den Plastikknopf hergestellt, das nun mit zwei
Drähten und Bananensteckern versehen, in eine wassergefüllte
NVA-Plastiktasse gestellt, dann mit 220V verbunden wurde, das Wasser in
weniger als einer halben Minute zum Kochen brachte. Damit war in null komma
nix der Kaffee fertig und die Utensilien verschwanden wieder, bevor jemand
den Braten (-den Kaffe) roch. Das Ding war auch als „UFO“ bekannt.
Aber richtige, ladenneue Tauchsieder mit allen Sicherheitsmerkmalen
inclusive Schutzleiter und Schukostecker wurden auch hochgezogen. Die
verstießen nämlich mindestens gegen die Brandschutzbestimmungen! Aber Kaffee
oder Tee wurde trotzdem gekocht. Kaffeemaschinen waren ja noch viel größer
und ließen sich nicht so gut vor dem Spieß verstecken.
A+U
Ausgangs- und Urlaubssperre, siehe Bestrafung
Auffrischung
Klingt zwar wie Erfrischung, hiermit war allerdings nur der Ersatz
abgetragener Uniformteile und Stiefel nach einer vorgeschriebenen
Verwendungsdauer gemeint.
Aufkohlen
Aufkohlen war die unerhörte und schwer nachzuvollziehende Tat einzelner
Soldaten, die nachträglich die 3 oder mehr Jahre-Verpflichtungserklärung
unterschrieben. Bei Unteroffizieren auf Zeit kam es dagegen schon öfter vor,
dass diese ihre Dienstzeit freiwillig auf 10 Jahre verlängerten, bei einem
ruhigen Posten, wie z.B. BA-Kammer oder Waffenmeisterei sogar zu verstehen.
Aufzug
Nein – kein Fahrstuhl oder Lift. Soldaten konnten doch prima schnell Treppen
steigen. Aufzug nannte man die „Schicht“ bei der Wache. Alle Posten einer
Ablösung, der Aufzug, zog dann, geführt vom „Aufführenden“ gemeinsam los, um
die Wachposten, die gerade Posten standen und deren Schicht zu Ende war,
abzulösen. Das geschah dann im Gänsemarsch, der Aufführende vorneweg (in
manchen Dienststellen musste der Uffz. hinter seinen Wachposten gehen, damit
er sie im Auge behalten konnte, die Jungs hatten ja alle scharfe Munition in
der Knarre), einer nach dem anderen wurde ausgetauscht (abgelöst) und dann
kam der ganze „Aufzug“ wieder zum Wachlokal zum Schlafen, Ausruhen oder zur
Bereitschaft, je nach Einteilung der Drittel oder Viertel der gesamten
Wache.
Augenpflege
Augenpflege, auch Augen- und Rückenentspannung genannt – Abmatten, Abruhen
etc.: Das ruhen und schlafen während und auch nach der Dienstzeit.
Ausbooten
Ausbooten war das getarnte Verlassen des Panzers durch die Bodenluke. Wenn
der Bock bis an die Kettenabdeckung im Dreck steckte war diese Übung reine
Schikane, da man sich dann durchschaufeln musste, im Ernstfall hätte dies
jedoch das Leben der Besatzung gerettet.
Ausführung!
Als ultimatives Kommando nach dem eigentlichen Kommando, sollte zur
sofortigen Ausführung des gerade vom Vorgesetzten Gesagten animieren. Wenn
es Anzeichen von Verweigerung gab, wurde dieses Wort auch betont zackig,
laut und forsch gesprochen. Autorität ließ sich damit jedoch auch nicht
erzwingen. Nach dem dritten „Ausführung!“ und bevor der Sacki rot anlief und
sich dadurch gesundheitlich ernsthaft schaden konnte, machte man dann eben
das, was er wollte.
Ausgang / Ausgangskarte
Ausgang: Erlaubnis, die Kaserne nach Dienstschluß bis 24:00 (Soldaten) oder
bis zum Dienst 07:00 früh (Uffze) zwecks Freizeit zu verlassen. Dies war
natürlich nur in Uniform gestattet. Dazu war das Beantragen einer
„Ausgangskarte“ notwendig, Genehmigt wurde Ausgang genau wie Urlaub, durch
den Kompaniechef, der Hauptfeldwebel verwaltete die Ausgangskarten. Wer ohne
Ausgangskarte von einer Streife im Zivilbereich erwischt wurde, bekam
mindestens eine Woche Bau! Es gab auch Uffze in Offiziers- oder
Fähnrichdienststellungen, da es nie genug Doofe gab, die das als Beruf
machen wollten. Die bekamen dann meist als eine kleine „Entschädigung“ und
weil die Dienststellung Zugführer oder Hauptfeldwebel sogar „Aussenschläfer“
erlaubte, die Ausgangskarte „an den Mann“, konnten also die Kaserne betreten
und verlassen, wann sie wollten. Ein ganz schönes Priveleg, man konnte sich
die Kommandierung in eine solche Dienststellung meist nicht aussuchen, es
gab obendrein auch mehr Sold dafür. Ich kenne keinen, der es abgelehnt
hatte, mal für ein DHJ Spieß oder Zugführer zu machen. Da konnte der Anschiß
lauern wo er wollte, für die Ausgangskarte am Mann“ tat man einiges!
Ausgangsappell / Ausgangsüberprüfung
Eine im Anschluß an die „Vergatterung“ der Wachdienste manchmal
durchgeführte Maßnahme. Einige Sackis fühlten sich erst wohl, wenn sie ihre
Scheinautorität verbreitet hatten. Es war dann ein Antreten der
Ausgangskandidaten (mit gültiger Ausgangskarte) auf dem Exerzierplatz (in
bester Ausgangsuniform) befohlen. Der diensthabende Offizier überprüfte dann
alles, was seiner Meinung nach ein Soldat im Standortausgang haben oder
darstellen musste. Die Uniform musste tadellos sein, die Schuhe mussten
glänzen, ein sauberes Taschentuch musste vorgezeigt werden und bei einigen
suspecten Sackis war auch der Kondom Pflichtausstattung eines Soldaten im
Ausgang. War alles einwandfrei (manchmal nach mehreren Anläufen), durften
alle Ausgänger das Tor nach Draußen passiern – bis morgen! Wer es nicht
eilig hatte ging einfach ein oder zwei Stunden später unbehelligt durch’s
KDL. Ohne Überprüfung. (andere hatten dann jedoch schon 4 Glas Bier
Vorsprung – aber es kam ja nicht jedem darauf an, sich sinnlos
vollzusaufen!)
Außenrevier
Von den Spritzern nicht beliebt, da sie es reinigen mussten. Außenrevier war
die Straße, der Fußweg und die Rasenflächen um das Gebäude, in dem die
Kompanie untergebracht war. Im Außenrevier landeten die leeren Granaten
(siehe dort), damit die früh erscheinenden Offiziere wussten, was vom
Alkoholparagraphen 30/74 so im Allgemeinen gehalten wurde. Man hätte die
leeren Flaschen auch einfach im Altglas verschwinden lassen können, aber
dann hätten es die Offiziere und die UvD’s ja viel zu einfach gehabt.
Außenschläfer
Außenschläfer waren AA, besonders Berufssoldaten (Uffz.auf Zeit und junge
Offiziere), die am Standort eine Wohnung bzw. ein Zimmer im
„Ledigenwohnheim“ der Kaserne hatten. Diese wurden bei eventuellen Alarmen
durch den Meldedienst benachrichtigt. Bedingung war, dass sie sich innerhalb
von 30min vom Wohnort in die Kaserne bewegen konnten. In manchen Kasernen
war das „Ledigenwohnheim“ im Kasernenbereich, zum Leidwesen derer, die es
betraf, denn die NVA zahlte in diesem Falle keinen Mietzuschuss. Und die
Käthe mitbringen in den Kasernenbereich war auch verboten – wenn diese
Zivilistin war. Ausweg: sich eine weibliche AA suchen, die gab es jedoch in
der NVA nur in den Stabseinheiten (Schreibkräfte, Sekretärinnen oder
Funk-Unteroffizierinnen – heißt das so?)
Unter den „normalen“ Uffz. oder Soldaten gab es den Status „Aussenschläfer“
auch, aber nur in ganz speziellen Ausnahmefällen, z.B. bei Fahren von
Kommandeuren oder ASK-Leistungssportlern.
AÜ
Abschlußüberprüfung, fand zum Ende jedes AHJ statt, ein Gewaltmarsch (15km
mit Sturmgepäck, davon 7km unter Schutzmaske, zum Abschluß noch die
Überwindung der Sturmbahn, der letzte der Kompanie zählte für die
Zeitnahme). Die echten Pflaumen auf sportlichem Gebiet wurden an diesem Tage
meist vorsätzlich vom Spieß zum UvD oder Läufer eingesetzt, oder einfach
krank gemeldet, damit das Gesamtergebnis stimmte!
AV
Arbeitsverrichtung, Arbeitsverrichtung außer der Reihe, eine der sog.
Erziehungsmaßnahmen bei kleineren Vergehen gegen die DV, siehe auch
„Bestrafung“ oder „BB“ bzw. „B+B“.
B
BA
Bekleidung und Ausrüstung
BA-Kammer, BA-Kammerbulle, Kammerbulle
Die BA-Kammer gehörte in den Verantwortungsbereich vom Spieß. Aber die
Arbeit musste wie auch woanders so oft ein anderer bewältigen. Der
BA-Kammer-Bulle. Ein dem Spieß zugeteilter Soldat, der sich schon mal in
seine BA-Kammer verpissen konnte, weil ja niemand nachprüfen konnte, wie
viele Handtücher oder Essensbehälter er zu zählen oder zu putzen hatte. Auch
die Stapel der neu gereinigten Watteanzüge für den Winter machte die
BA-Kammer für den Kammerbullen interessant, man konnte so schön ungestört
darauf abmatten.
Bandmaß
Außerordentlich wichtiges Utensil für den EK, ein normales textiles
Schneiderbandmaß – 1 1/2m lang, jeden Tag ab dem 150en vor dem
Entlassungstag wurde täglich ein cm-Stück abgeschnitten, damit die
Entlassung garantiert nicht verpasst wurde, Bandmaßverlust war eines der
schlimmsten Unglücke für den EK, in einigen besonders linientreuen
NVA-Einheiten machten die Vorgesetzten Jagd auf Bandmaße, ein sehnsüchtiges
Warten auf den Entlassungstag vertrug sich ja nicht mit dem Begriff
„Ehrendienst“ (deshalb hatte jeder EK mehr als nur ein Bandmaß!)
Bandmaßzeigen
Eine der Genugtuungen für EK’s, diese Art der „Belobigung“ wurde meist
Spritzern oder gern natürlich Längerdienenden zuteil. Das meist davon
ausgelöste Tagedrücken war ein „Innerer Vorbeimarsch“ für den
Bandmaßzeigenden. Diese Tätigkeit konnte in Extremfalle auch im „Bandmaß
küssen lassen“ ausarten. Das Tagedrücken wurde damit ungemein verstärkt.
Bärenvotze, Bävo
Bezeichnung für die NVA-Wintermütze, diese war der russischen Fellmütze
nachgebildet und aus oliv-grau-grünem Webpelzmaterial gefertigt. (Es gab,
wohl aus einem Versprecher geboren, auch den Ausdruck „Bärenmütze“).
Batzen, Tagebatzen
Siehe Tagesack
Batzenküche
Siehe Sackiküche
Bau
Als Bau oder Loch wurde auch der Knast bezeichnet. Auch die Höhe der
Bestrafung gab man damit an „3Tage Bau“.
BB oder B+B
Belobigungen und Bestrafungen (siehe auch dort), es gab beim Spieß für jeden
AA eine BB-Kartei, in die pingelig genau jede Art von Belobigungen und
Bestrafungen während der Dienstzeit des AA eingetragen wurden. Es gab
Belobigungen, die eine geringerwertige Bestrafung löschen konnten, es gab
sogar die Belobigungsart „Löschen einer Strafe“.
BBU
Böse Bonner Ultras,
allgemeiner Sprachgebrauch für die Bundeswehr, nicht im Wortsinne gebraucht,
eher so wie „Freunde“ für sie Sowjetsoldaten.
Befehlsausgabe
Die „Befehlsausgabe“ war ein Bestandteil des täglichen Dienstablaufes, der
den Tagesdienstplan beendete. Es war ein Antreten der Kompanie zum Zwecke
der Tagesauswertung oder der Bekanntgabe von Neuigkeiten – wenn es denn
welche zu verkünden gab. Viel wichtiger für den Soldaten war die bei dieser
Gelegenheit vorgenommene Verteilung der Post (Briefe wurden vom Spieß
persönlich übergeben, Päckchen und Pakete mussten bei ihm abgeholt werden –
natürlich wurden die kontrolliert, es durfte ja nichts verbotenes
eingeschmuggelt werden – Schnaps oder verbotene „West-Propaganda“ etwa!).
Zur Befehlsausgabe wurden ebenfalls die Ausgangskarten verteilt an
diejenigen, die es geschafft hatten, die Gunst des KC zu erlangen und
Ausgang genehmigt bekommen hatten. Dienste wie UvD und Wachen wurden
ebenfalls kundgetan und danach verabschiedete sich der Spieß. Danach gingen
meist auch alle anderen Sackis ihrer Wege und die Kaserne wurde nach und
nach ruhiger…
Bello
Bezeichnung für den 10-12kg-Vorschlaghammer, ein wichtiges Werkzeug beim
Beheben von kleinen „Blechschäden“ am Panzer.
Belobigung
Hier gibt es unterschiedliche Bedeutungen, die offizielle war die Belobigung
eines AA durch den Vorgesetzten mit Sonderurlaub, Ausgang ausser der Reihe
oder dem „Blick zur Waffenkammer“, Streichung einer Strafe und für ganz ganz
gute Leistungen auch noch ein Foto vor der entfalteten Truppenfahne.
Vorzeitige Beförderungen gab es nur im Ausnahmefall, das kostete ja Geld,
jeder Dienstgrad höher wurde mit ca. 100,00 Mark vergütet.
Eine andere Art der Belobigung war in den Augen eines EK das Vorzeigen des
Bandmaßes. Der so Belobigte durfte sich etwas darauf einbilden. Oder auch
nicht. Siehe auch „Bandmaßzeigen“.
Bergepanzer
Panzerschlepper, der auf dem Fahrgestell des T55 als Pioniergerät
ausgerüstet war, mit Seilwinde, auf die alle 600PS des Panzermotors
gekoppelt werden konnten, Schiebeschild und Rammsporn,und natürlich dem
Angstrohr für die UF. (-> Schlepper)
Bergfest
Feier für Vize, die genau 273 Tage gedient hatten, das war dann die Hälfte
des gesamten Dienstzeitraumes. Ab diesem Ereignis durfte der Vize offiziell
von den EK geduldet ein Bandmaß besitzen.
Bestrafung
Bestrafen ließ sich fast alles, was nicht konform mit den DV war. Strafen
gab es auch viele. Ausgangsverbot und Urlaubssperre waren die gefürchtesten,
Degradierung wirkte auch, z.B. bei Uffz’en, als Gefreiter gab es schon
erheblich weniger Geld! Arrest in der Arrestzelle, Tadel oder Rüge waren
erträglich, Arbeitsverrichtung außer der Reihe war lästig und für wirklich
große Vergehen (tätlicher Angriff auf einen Vorgesetzten oder Verlust der
Waffe) gab es den Staatsanwalt und den Militärknast in Schwedt.
Blick zur Waffenkammer
Eine Belobigung, die kein Geld kostete, war bei der NVA der „Dank vor der
Front“, eine öffentliche Danksagung vor der angetretenen Kompanie. Im
Sprachgebrauch der Soldaten war dies gleichzusetzen mit dem „Blick zur
Waffenkammer“. Sonderurlaub oder Ausgang außer der Reihe als Belobigung
waren weitaus beliebter, gab’s aber nicht so oft.
Bock
Der Panzer, der SPW oder auch jedes andere Fahrzeug wurde von seiner
Besatzung oft als „Bock“ bezeichnet, z.B. „…runter vom Bock“ – für
Absitzen!
BV
„Besonderes Vorkommnis“, ein BV war z.B. eine Überschreitung der
Ausgangszeit oder UE, dieses wurde fast einer Desertation gleichgesetzt und
ggf. auch hart bestraft. Eine öffentliche Missbilligung „Tadel vor der
Front“ oder Rüge – das negative Pendant des „Blickes zur Waffenkammer“ war
das geringste, ein Tag Knast konnte auch schon mal dafür verhängt werden,
wenn der Vorgesetzte schlechte Laune hatte oder derjenige, der das BV
verbrochen hatte, ohnehin schon unbeliebt war. Einen Verweis oder Strengen
Verweis gab es meist, der wurde auch in die Personalkartei eingetragen – es
gab die Möglichkeit durch positive Maßnahmen (Arbeitsverrichtung ausser der
Reihe oder ähnlicher Schwachsinn), diese wieder auszubügeln. Durch ein
gleichwertiges positives Ereignis wurde die „Bestrafung“ gelöscht. Eine
weitere beliebte Strafmaßnahme war Ausgangs- und Urlaubssperre für 2 oder 4
Wochen. Sogar vor den Feiertagen wurde so eine Strafe ausgesprochen, wenn
der Urlaubsschein bereits unterschrieben, aber noch nicht ausgehändigt war!
Siehe auch „Bestrafung“.
BW
Bundeswehr im Abkürzungsjargon der Vorgesetzten, auch Gegner genannt , bei
den Soldaten sagte man meist als Verballhornung dessen, was im
GWW-Unterricht gelehrt wurde „BBU“.
C
Club (Kompanieclub, Regimentsclub)
Hochtrabender Name. Der Clubraum in der Kompanie war mit Büchern,
Plattenspieler und Radio-Kassettenrecorder (ARE 160 von Stern-Radio)
ausgestattet, da sollte man sich vom anstrengenden Dienst erholen können. Es
gab Spiele (Schach etc.) und sogar ein paar „Clubsessel“ und ovale Tische –
die 50er Jahre bestanden hier fort, Rauchen war auch an besonders
gekennzeichneten Tischen erlaubt.
Der Regimentsclub war Kinosaal, Gaststätte (alkoholfrei) und
Regimentsbibliothek. Da konnte jeder hingehen und auch mal zum Abend ein
Schnitzel essen. Kinoveranstaltungen waren hier auch gut besucht, weil
kostenlos. Auch große Veranstaltungen, z.B. Treffen mit Sowjetsoldaten,
fanden hier statt. Und meist waren viele hier, denen kein Ausgang genehmigt
wurde. Geteiltes Leid ist halbes Leid!
C und A oder C&A
Bezeichnung für die Sowjetarmee oder Angehörige derselben. Die russischen
Buchstaben für SowjetArmee
sind in kyrillisch CA.
D
DA
Dienstanzug, die normale Dienstuniform aus dem allseits bekannten
olivfarbenen Wollstoff
DDR
Dampf, Druck und Reviere,
das war das, was jeder Spritzer an nötigsten brauchte!
Dieselpest
Panzerluden hatten es immer mit Diesel zu tun. Beim Betanken, beim
Reparieren und sogar beim Putzen der Panzer. Dieselkraftstoff und keine
Dieselhandschuhe wie heute. Und von wegen jeden Tropfen aufwischen…
Es gibt schwerere und leichtere Allergien, wie man heute weiß und damals
spüren musste. Ein unerklärlicher Juckreiz und Hautrötungen, die wieder
verschwanden, wenn man ein paar Wochen nichts mit dem Kraftstoff zu tun
hatte. Das hieß im Soldatenjargon „Dieselpest“. Gemacht wurde offiziell
nicht dagegen ausser Hautcreme empfohlen oder in schweren Fällen Zinksalbe
verschrieben. An den Panzer mit dem Diesel-Schmierfilm musste man deshalb
doch immer wieder!
DHJ
Diensthalbjahr (Soldaten hatten 3 davon, Unteroffiziere auf Zeit hatten
ihrer 6 oder noch mehr)
Doppeldecker
In einigen Kasernen die Bezeichnung für Berufssoldaten (Unteroffizier), die
3-jährigen Zeitsoldaten (Unteroffizier) hatten einen silberfarbenen Winkel
am Ärmel, die mindestens 10 Jahre Dienenden hatten zwei davon dicht
übereinander.
…draußen
Draußen – das war im Zivilbereich, außerhalb der Kaserne, eine andere Welt.
Wenn man mehr als 4 Wochen nicht „draußen“ war, hatte man meist so richtig
die Schnauze voll von der Asche. Man sprach von „draußen“ meist auch wie von
einem Wunderland: „Das galubt Dirdraußen keiner
…“ oder “ das kannste draußen niemandem
erzählen …“
durchstehen
Hat nur indirekt mit durchhalten oder überstehen zu tun. Wer in seinem
24-Stunden-Dienst irgenwie Scheiße gebaut hatte oder aufgefallen war, durfte
es gleich noch einmal versuchen. Als Strafe und zum Lernen. 24Stunden Wache
stehen, dann noch mal ohne Pause – das ist „durchstehen“. Die DV erlaubte
das in Ausnahmefällen, normalerweise mussten mindestens 24Stunden zwischen
zwei Diensten sein. Als Bestrafung passierte das auch schon mal einem OvD
oder einem OvP, als freiwilliges Durchstehen ist sowas auch bekannt, wenn
Lieblinge vom Spieß sich z.B vor einer Sportüberprüfung oder einem
Gewaltmarsch drücken durften, da wurden diese schon mal „versehentlich“
zweimal hintereinander in den Dienstplan eingetragen.
DV
Dienstvorschrift, in den verschiedenen DV’s war alles genauestens
aufgeschrieben, was den Dienst bei der NVA anging. Wie die Maschinenpistole
bedient wird genauso, wie der Besen zum Reinigen des Fußbodens gehandhabt
wird, ohne DV lief eben bei der NVA nichts – das soll aber bei der BW heute
nicht anders sein.
Dunstkiepe
Bezeichnung für den Stahlhelm.
E
Ehrenbezeigung
Ausdruck für den militärischen Gruß, (Straffe Haltung, Blick zum
Vorgesetzten und die gestreckte Hand mit aneinandergelegten Fingern in einem
genau vorgeschriebenen Winkel bis zur Stirn führen ). Untergebene mussten
Dienstgradhöheren diese „Ehre bezeigen“. Das Grüßen wurde in den
unterschiedlichen Standorten mehr oder weniger exakt durchgeführt und
gefordert. Manchmal wurde „Missachtung des Vorgesetzten“ auch mit Strafen
belegt – Arbeitsverrichtung ausser der Reihe war dafür beliebt…
Eier schaukeln, sich ein drittes Ei wachsen lassen
Diese Begriff sind ebenfalls im Zivilleben gebräuchlich. Wenn man aus lauter
Langeweile nichts tut, „schaukelt man sich die Eier“. Bei der NVA besonders
am Wochenende üblich, da war im Allgemeinen kein Dienst und die Soldaten
hatten nichts anderes zu tun als die Zeit abzusitzen. Die Forderung der
Sowjetunion nach 85% ständiger Gefechtsbereitschaft der NVA bedeutete, dass
85% der NVA-Angehörigen ständig in der Kaserne sein mussten.
Es gab auch Dienststellungen (Jobs) bei der Asche, bei denen man sich ganz
toll die Eier schaukeln konnte, Verwalter von Lagern oder Archiven z.B., die
hatten für die Arbeit Zivilangestellte (meist waren es auch 10-Ender, die zu
dumm waren, einen Eimer Wasser umzuschubsen, lieber tranken sie ihn aus!)
Einstrich-Keinstrich
Erstens die Bezeichnung für das modische Design des NVA-Kampfanzuges
(Tarnanzug, FDA=Felddienstanzug), andererseits die Bezeichnung für diesen
Anzug selber. Auch Vorgesetzte benutzten diesen Ausdruck, z.B. „Raustreten
in 5 min in Einstrich-Keinstrich“
eingraben, sich
Es hatte meist die gleiche Bedeutung, wenn man sagte: „Du kansst Dich
eingraben“ oder „Du kannst Dich warm anziehen“. Beides bedeutete nichts
Gutes, meist stand dann ein Anschiss eines Vorgesetzten bevor.
Eisenschwein
Anderer Name für den Panzer (bei den Muckern auch der Schützenpanzer)
EK
Armeeangehöriger im letzen Diensthalbjahr, „EntlassungsKandidat“. Diese
besondere Stellung hatte sich niemand verdient, nur „erdient“. In der
Hierarchie war man nun ganz oben und durfte sich ungestraft einige
Sonderrechte gegenüber anderen herausnehmen. Man hatte ja schließlich selber
auch als Spritzer angefangen. Die Bezeichnungen variierten, besonders die,
die sich die EKs selber gaben, das fing bei einfach „E“ an und hörte bei
„Der große und weise E“ noch lange nicht auf!
EK – Horn blasen
Die Bettgestelle der Soldaten bestanden aus Stahlrohr-Profilen. Wenn die EKs
abends übermütig wurden, nahmen sie die oberen, gebogenen Rohrteile der
Doppelstockbetten ab und bliesen darauf keine schönen, jedoch lauten
Horntöne. Das wurde natürlich in den Nachbar-Stuben und -Etagen gehört und
das Getöse ging dann wie ein Lauffeuer durch die ganze Kaserne!
EK in Lauerstellung
Siehe Vize
EK-Klammer, Vize-Klammer
Das Bandmaß mit 150 Teilstrichen zum Herunterzählen der letzten Tage wurde
in einer sogenannten EK-Klammer am Schlüsselbund getragen, damit es sich in
der Hosentasche nicht abwickelte. Nur die letzten 15 cm wurden „offen“
getragen. Die Klammern gab es in verschiedenen Farben um die Griffe der
Benzinkanister, damit diese im Eifer des Gefechtes nicht verwechselt werden
konnten. Die Vize trugen probehalber schon mal die leere Klammer. Ein Vize
durfte erst ein Bandmaß besitzen, wenn die EK ihres „offen“ trugen. Sonst
konnte es ihnen von diesen weggenommen werden! Bei Unteroffizieren auf Zeit
(3Jahre) wurden Vize und EK-Sitten toleriert, besonders in Einheiten mit
hohem Anteil an Unteroffizieren (Panzerbesatzungen), bei Berufssoldaten
jedoch meist nicht! (diese trauten sich auch meist nicht, das Bandmaß
irgendwo außerhalb ihres Kreises zu zeigen!)
EK-Kugel, EK-Kugel rollen
Die EK-Kugel war meist die 50kg-Hantel vom Sportplatz (die mit den beiden
Kugelrunden Gewichten an jedem Ende) oder eine einfache Kegelkugel, wenn die
Kaserne auch eine eigene Kegelbahn hatte. Die Kugel wurde über den langen,
meist gefliesten Kasernenflur gerollt, das war dann im ganzen Hause zu
hören. Grund: Übermut und Freude der EK, dass der Unfug Wehrdienst in
absehbarer Zeit vorbei ist und Beweis, dass verbotene Sachen doch immer
wieder gemacht werden. Dieser Unfug war streng verboten und wurde meist
veranstaltet, wenn auch noch Offiziere im Hause waren. Man konnte meist
nicht lokalisieren, auf welcher Etage gerollt wurde!
EK Schießen
Bei Schießtrainings bekamen meist die EK’s (weil die besten und
verantwortungsvollsten Soldaten) die übrigen Patronen zum Verschießen. Meist
mit viel Leuchtspurmunition, damit es so richtig Spaß machte, dann wurde
diese Veranstaltung auch „Feuerwerk“ genannt (Munition für Handfeuerwaffen
zurückbringen vom Schießplatz in die Kaserne war für den Spieß mit Zählen,
Rückrechnen, Bestätigen durch einen Zeugen, Einschließen und Versiegeln
verbunden – so viel Arbeit wurde nicht gemacht, die Arbeit mit dem
Waffenreinigen hatten dann ja die EK’s , die die Ballerei veranstalten
wollten!)
EK’s – wo seid Ihr?
Um das Tagedrücken, was auch den EK manchmal befiel, wenn er sein Bandmaß zu
lange betrachtete, also den täglichen Frust zu lindern, konnte man so laut
es ging abends aus dem Fenster brüllen: „EK’s – wo seid Ihr?“ und hörte dann
ein lautes Antwortbrüllen vieler Soldatenkehlen „HIIIIIIER!“. War die
Antwort nach der ersten Frage nicht laut genug oder antwortete gar nur einer
oder zwei, wurde der Ruf wiederholt, so lange, bis ein Chor laut und
unüberhörbar antwortete, wo überall die EK’s noch ausharren mussten! Wehe,
wenn sich ein Spritzer oder Vize an der Antwort beteiligte! Das war übelste
EK-Beleidigung und wurde meist geahndet, z.B. mit Sonderrevieren!
EK – Taxi
EK-Beförderungsmittel: Wollte ein EK fernsehen, musste er in den
Fernsehraum. Da Laufen so kurz vor der Entlassung sehr gefährlich sein
konnte, musste er fahren. Auf den Ausruf „EK-TAXI!“ kamen drei Spritzer mit
einem auf einer Armeedecke stehenden Sessel. Der E setzte sich und die
Spritzer (zwei zogen, einer schob) fuhren ihn zum Fernsehraum. Nach dem
Fernsehabend wurden die EK’s, nach entsprechendem Ruf, wieder abgeholt.
EK-Tuch
Ein buntes Halstuch mit Abbildungen aller Waffengattungen, dass man am
Vorabend der Entlassung bekam, darauf ließ man alle Kameraden
unterschreiben. Am Entlassungstag war dann an den frischgebackenen
wieder-Zivilisten doch noch etwas uniformes – das bunte Tuch um den Hals!
Elefantenportemonnaie
Tragetasche für BA (graue Feldvariante eines flexiblen Koffers) für
Offiziere, bestand aus zwei zusammenklappbaren Hälften – ähnlich einer
überdimensionalen Satteltasche oder eben eines Portemonnaie…
EMU
Elektro – Maschinen
– Umformer – ein
elektrisch-elektronisches Equipment an der Stabilisierungseinrichtung der
Panzerkanone, stellte die Versorgung für die Kreiseleinheit aus dem Bordnetz
zur Verfügung.
EU
Erholungsurlaub; im Gegensatz zum KU oder VKU ein richtiger Urlaub von
mindestens einer Woche. Soldaten im GWD bekamen für jeden Monat Dienstzeit
einen Tag Urlaub, also insgesamt 18 Tage.
EX-Platz, Explatz
Exerzierplatz, der zentrale Platz in der Kasernenlandschaft, um den sich die
Gebäude reihten, diente den großen Appellen, der Exerzier- und
Sportausbildung und auch oft dem Frühsport
Extrastarke
Die ultimativen Hosenträger, hergestellt in der DDR, aus teilelastischem
Wirk-Gurt-Material, mit Lederschlaufen für die Knöpfe, vorn zwei Träger, auf
dem Rücken mit einem elastischen Dreieck zu einem gemeinsamen Ende vereint.
Richtig eingestellt und richtig angeknöpft hielten die Dinger oft den ganzen
Soldaten zusammen, so trug man dann den Hosentascheninhalt auch auf der
Schulter.
F
Fahne
Auch ein Ausdruck für die „Bewaffneten Organe der DDR“, der Begriff kommt
vom historischen „zu den Fahnen eilen…“, in der DDR hatte es keiner eilig
damit, man eilte nicht, man ging. Man ging zur Fahne. Man musste zur Fahne.
Zur Asche. oder wie man noch sagte…
Falli
Als Falli oder auch Fallobst oder „Luftmucker“ wurden die Fallschirmjäger
bezeichnet.
FDA
Felddienstanzug, Kampfanzug, Tarnanzug, „Einstrich-Keinstrich“, die
gebräuchliche Uniformart bei allen „Ausflügen“ ins Gelände, bei
24-Stunden-Diensten (Wache oder UvD – Dienste) und zur normalen Ausbildung
an der Technik. Zu allen anderen Anlässen wurde der DA getragen.
feindwärts
Bezeichnung für die Himmelsrichtung WEST. Denn woher sollte der Feind denn
auch kommen? Die Richtung „Freundwärts“ dagegen gab es nicht.
Ferkelrennen, Ferkelgreifen
Diskothek- oder Tanzveranstaltungen in Restaurants in Standortnähe der
NVA-Kasernen. Da wurde Ausschau nach der richtigen Käthe gehalten und
manchmal (besonderer Glücksfall allerdings!) konnte der Soldat auch ein
recht vernünftiges Mädchen dort kennenlernen. Meist war das zivile Publikum
immer dasselbe und darauf aus, Soldaten oder Uffzen bis zum Dienstbeginn
(Ausgangsende) das Geld aus der Tasche zu locken.
Feuer Frei!
Bei Rasten während Fußmärschen oder während kurzer Pausen in der Ausbildung
gab es die Kommandos: „Nach hinten wegtreten! – Feuer Frei!“. Das bedeutete
im Zivilistendeutsch: Alle Soldaten der Marschformation oder Antreteordnung
durften frei umhergehen, sich auf den Boden setzen und auch rauchen. Ca. 70%
der NVA-Soldaten rauchten, ein kommunikatives Muß und immer eine milde
Ausrede zum Verpissen: „Geh‘ Du mal, ich muß erst noch aufrauchen…“
Firma
Die „Firma“ war der allgemeine DDR-Begriff für die Firma, die wahrscheinlich
republiksweit die meisten Angestellten hatte – die Stasi.
Frequenzwechsel
Der „Frequenzwechsel auf Alarmfrequenz“ war beim Gefechtsalarm
vorgeschrieben. Alle Funkgeräte in den Panzern der Kompanie mussten auf
diese neue und geheime Frequenz eingestellt werden, bevor die Kaserne
verlassen wurde. Der KC bekam diese Frequenz erst mit den Alarmdokumenten
überreicht.
Im Alltagsleben war „Frequenzwechsel“ angesagt, wenn man z.B. Westsender im
„genehmigten“ Radio oder im Club-Empfänger hörte oder es war einfach nur der
Themenwechsel gemeint, wenn man sich angeregt in der Freizeit unterhielt und
gar zu neugierige Sackis in Hörweite kamen.
Freunde
Waffenbrüder, Freunde (obwohl dies eher zynisch) und Russen, das waren die
Bezeichnungen für die Soldaten der „ruhmreichen Sowjetarmee“. Freunde war
eher unverfänglich, wenn ein Vorgesetzter zuhörte, „Russen“ als eher
abwertende Bezeichnung wurde nicht so gern gehört. Andere Bezeichnung war
auch „Karlheinz“ ->dort.
Frühbeet
Vorzeitig beförderter Soldat oder Uffz. (siehe auch „Treibhaus“)
Fuchsbau
Der Fuchsbau war ein Teil der Sturmbahn – eine Beton-Tunnelröhre ähnlich der
Kanalisation, Einstiege etwa 1,50m oberirdisch, Röhre ca. 1,20m in
Durchmesser und 1m unter der Erde, in der Mitte ein Knick, dass man vom
Anfang das Ende nicht sehen konnte, dadurch war es drinnen auch dunkel wie
in einem echten Fuchsbau!
Funkschlüssel
Der Panzer wurde nicht etwa mit einen Funkbefehl auf- und zugeschlossen wie
ein heutiges Automobil. Der Funkschlüssel wurde gebraucht, um
Programmierschrauben für die (rein mechanische!) Frequenzprogrammierung des
Panzerfunkgerätes zu entriegeln. Das R123 Funkgerät hatte 4 fest
verriegelbare Sende- und Empfangsfrequenzen, die bei nötigem (befohlenem!)
Frequenzwechsel einfach umgeschaltet werden konnten. Ein Elektroantrieb
stellte automatisch die Antennenabstimmung nach (auch rein mechanisch). Der
Funkschlüssel – ein Blech mit Handgriff, wurde meist von den Kommandanten
und Richtschützen (die beiden mussten das Funkgerät bedienen können), am
Schlüsselbund getragen. Wenn man diesen in ein mit Westsender-Musik
beschalltes Zimmer kurz zur Tür hinein hielt, wussten alle, dass ein Sacki
in der Nähe war und man „Frequenzwechsel“ durchführen muste. Westsender
empfangen war ja streng verboten!
G
Ganzkörperkondom
Der vollständige Schutzanzug („Vollschutz“) wurde aus welchen Gründen auch
immer, manchmal so genannt.
GA
Gefechtsalarm – eine unerwartete oder auch (meist) eine geplante Alarmierung
der Truppe zu Übungszwecken – der „reale“ Gefechtsalarm“ kam ja Gott sei
Dank nicht für die NVA. Es gab mehrere Stufen des GA, GA – „erhöhte
Gefechtsbereitschaft“ – da mussten auch die Sackis in der Kaserne bleiben,
GA Marschbereitschaft – da mussten alle AA der betroffenen Einheit Gewehr
bei Fuß in ihren Gefechtsfahrzeugen hocken, GA Sammelraum – da fuhr man mit
den Panzern durch die Stadt zum befohlenen Sammelraum und wartete dort auf
weitere Befehle, bei der letzten Art des GA wussten meist auch die Sackis
nicht, was gespielt wurde, dieser kam meist als Überprüfung durch den MB
recht überraschend und ohne Vorwarnung. Da niemand genaueres wußte, ging
hier meist am wenigsten schief!
Im „Ernstfall“ konnten sich die Kommandeure eben doch auf ihre Truppe
verlassen!
GA – auch „schnelles Aufstehen“ genannt.
Genosse
Mit der Anrede „Genosse“ wurde jeder AA angesprochen, dazu kam nach der DV
auch noch der Dienstgrad und der Name. Das hatte nichts mit Mitgliedschaft
in der SED zu tun, als AA war man eben „Genosse“.
Genosse Dienstgrad
siehe „Soldat Hülsensack“ – „Genosse Dienstgrad“ war auch so ein
Allgemeinbegriff, der zu Erläuterungen bei der Ausbildung herangezogen
wurde. „Dienstgrad“ war dann in der Realität durch Leutnant, Hauptmannn,
Major etc. zu ersetzen.
Genosse Greifzu
Ein anderer Begriff ist „Sicherheitsnadel“. Ein Name für die offiziellen
Mitarbeiter der Stasi, die natürlich in der NVA zahlreich präsent waren!
Gesichts-Fromm’s
Anderer Ausdruck für die TSM
GHG
Abkürzung für „Gucken – Horchen – Greifen“ – ein oft verwendetes Synonym für
die Stasi als Institution. Diese Abkürzung bezeichnete genau deren
Tätigkeit. Eigentlich war das die Abkürzung für GroßHandelsGesellschaft,
aber richtigen Handel gab es ja in der DDR nicht, so dass fast jeder unter
GHG die Stasi assoziierte.
Granate
Bezeichnung für Schnapsflasche (große 0,7l), Alkohol war bei der NVA per
Befehl strengstens verboten (30/74), gesoffen wurde trotzdem, und nicht
wenig, andere Bezeichnung war auch 0-7er Glasmantelgeschoss, auch nur
„0-7er“
Grundstellung
Als Grundstellung wurde die „Hab-Acht“-Stellung des Soldaten bezeichnet. Die
Füße hatten dabei eine Handbreit vorn auseinanderzustehen, die Hacken waren
geschlossen, die Hände waren leicht zu Fäusten geballt an der Hosennaht und
der Blich war „frei geradeaus“. Aus dieser Grundstellung hatte der Soldat
auf Kommando andere Positionen einzunehmen (Stellung!) oder in Marschtritt
zu verfallen. Gehorsam war eben alles!
Grunzen
Hat Ähnlichkeit mit Abmatten, nur ist hier wirklich Schlafen gemeint.
Gummiadler
Sonntags gab es auch für den „normalen“ AA besondere „Leckereien“ aus der
NVA-Kantine. Morgens den obligatorischen Kuchen und „echten“ Bohnenkaffee,
mittags ein besonderes Essen, ohne Zeitbegrenzung und mit ein paar
angenehmen Zutaten. Oft gab es den DDR-Broiler, Brathähnchen oder
„Gummiadler“ genannt. Meist haben wir uns dann die Hähnchenhälften nur
„abgeholt“ – also nicht in der Massenkantine gegessen, sondern nachgewürzt
und auf dem DDR Party-Grill (der natürlich verboten war – aber es war
Sonntags!) schön knusprig gegrillt – dann konnte man dieses
„Gourmet“-Erzeugnis sogar essen!
Gurkenschalen
Bezeichnung für die Ränder an den Schulterstücken und Kragen der
Unteroffiziere (silberne Tressen, die an der Soldatenuniform fehlten…)
Guvdi
Gehilfe des UvD, GUvD, zusammenhängend gesprochene Abkürzung („Läufer“)
GWD
Grundwehrdienst, AA im GWD waren die „normalen“ Soldaten, die für 18 Monate
ihren „Ehrendienst bei den bewaffneten Organen der DDR“ leisten mussten, wie
es im offiziellen Sprachgebrauch hieß. Unter den GWD’lern hieß es anders –
18Monate Asche oder ähnlich.
GWW
Siehe Rotlicht.
G 5
Ein LKW der NVA, der mindestens in geringen Stückzahlen noch bis zu deren
Ende gefahren ist. Vorfahr des G-5 war der berühmte H 6 / G-5 aus den
Zwickauer HORCH / AUDI – Werken. Das Gerät war Standard in den
Transport-Kompanien, hatte eine ungefederte Hinterachse – wurde gern zu
Truppentransporten (Soldaten auf Holzbänken auf der Ladefläche) eingesetzt,
war recht zuverlässig und schluckte so an die 60l Diesel auf 100km. Erste
Exemplare wurden in den 50ern gebaut, die Originalzeichnungen waren weit vor
1940 datiert…
H
Hauptfeld
Abkürzungsform von „Hauptfeldwebel“, siehe Spieß
Hängolin
Soll angeblich im allabendlichen Tee gewesen sein. Wirkung: sexuelles
Verlangen soll stark gedämpft worden sein. Was dran war, weiß niemand so
genau, aber auszuschließen ist sowas nicht, über solche „Nahrungszusätze“
wurde schon zu Wehrmachtszeiten gemunkelt.
Heimatkunde
Letzte Ausbildungsstunde „Rotlicht“ für EK’s, in der diese das „politische
Rüstzeug“ für das wiedererlangte Zivilleben gelegt bekommen sollten. Wurde
meist ein gaudium!
HL
Hohl-Ladung, Hohlladungs-Granate. Ein Teil der Panzermunition
(Granatpatronen) bestand aus den sogenannten Hohlladungsgranaten. Diese
hatten eine aktive Ladung im Granatkopf, die vor dem Aufprall gezündet wurde
und durch einen besonders geformten Trichter einen glühenden Gasstrahl
gebündelt auf die Aufschlagfläche abgeben konnte. Stahlpanzerungen konnten
damit richtig „aufgeschweißt“ werden. Sogenannte aktive Panzerung oder
Schottenpanzerung (Hohlräume vor der eigentlichen Panzerung) konnten den
aktiven Gasdruck jedoch wirksam ableiten. Die HL-Granate wurde in den 70er
Jahren durch die UK-Granaten ersetzt.
Hochziehen
Suchen, finden, konfiszieren von nicht erlaubten Gegenständen oder erwischen
von AA bei unerlaubten Handlungenund arretieren durch Vorgesetzte. Z.B. zog
der Spieß regelmäßig Tauchsieder und Atominos hoch, diese waren immer ein
gewaltiger Dorn im Auge der Hauptfelds.
Hoffmanns Adidas
Das waren die ledernen schwarzen NVA-Einheits-Turnschuhe.
Hoffmanns Trachtengruppe
Anspielung auf den DDR Armeegeneral und Verteidigungsminister Hoffmann,
dessen „Tracht“ – die Uniform alle tragen mussten.
Hugo
Ladeschütze im Panzer, auch Lade-Hugo genannt, meist ein Soldat im ersten
Diensthalbjahr, der es ohnehin schon nicht leicht hatte, als Hugo war er im
„Gefechtsdienst“, d.h. wenn man mit dem Panzer auf große Fahrt ging,
außerdem für das leiblich Wohl der Besatzung zuständig. Die eigentliche
Aufgabe, das Laden der ca. 40kg schweren Granatpatronen während
Schießübungen, war nicht so weit verbreitet, da die DDR-NVA auch mit
Munition sparte. Der Name stammt wahrscheinlich schon aus den Anfangsjahren
der Panzertechnik, da musste der Hugo muskulös und stark sein, gescheit sein
störte bei der schweren Arbeit nur.
Hundemarke
Die Blechmarke mit der eingeprägten Identifizierungsnummer musste im
Friedensfall im WDA in der linken Brusttasche der Uniform, im Kriegsfalle
(den die NVA Gott sei Dank nie erlebt hat) an einer Kordel um den Hals
getragen werden.
I
Ich diene der Deutschen Demokratischen Republik
Das war die vorgeschriebene Dankesformel bei Belobigungen, Beförderungen,
Glückwünschen etc. durch den Vorgesetzen. Die Soldaten unter sich wandten
diese als Dankesformeln an, wenn andere Soldaten einen einfachen Gefallen
erwiesen etc. als Ersatz für „Danke“. Ein mögliches Anfangssymtom der
„Panzermacke“ …
Innendienstkrank
Beliebte Ausrede zum Verpissen und Abmatten. Wer nicht im Med-Punkt
behandelt wurde, musste sich selber innerhalb des Kompaniebereiches kurieren
(z.B. bei verstauchtem Knöchel oder einfach nur Kopfschmerzen oder Grippe).
Da konnte man den anderen hinterherwinken, wenn es z.B zur
Sturmbahnausbildung oder anderen unbeliebten Arten der soldatischen
Freizeitbeschäftigung ging.
J
Jumbo, Mambo
Bezeichnung für den Schutzanzug, der vor A-B-C-Waffen schützen sollte. das
ganze Ding bestand aus einer kunststoffbeschichteten Plane, die mit den
„Schutzknöpfen“ – den Kunststoffknöpfen für den Schutzanzug recht luftdicht
und nberlappend um den Körper geknöpft wurde. Dazu gehörten die
„Schutzstrümpfe“ – „Natosocken“ oder „Gammasocken“ – so eine Art
Fischerstiefel, die über die Lederstiefel bis über die Knie gezogen wurden,
bevor der „Jumbo“ geknöpft wurde. Die Schutzmaske kam über das Gesicht und
zum Schluß wurde die Kapuze, die an der Plane befestigt war, noch über den
Kopf gezogen, zugeknöpft und dann die Schutzmaskentasche umgehängt, damit
der Schlauch und der Filter an der Außenluft schnorcheln konnte. Auch als
„Vollschutz“ oder „Vollgummi“ oder „Ganzkörperkondom“ bezeichnet.
K
K1
Bei der Artillerie der Kanonier 1, der Richtkanonier, allgemein für den
besten FDA oder die besten Stiefel oder die beste Ausgehuniform (Kategorie
1), meist für die neue, ungetragene Ware verwendet, die man frisch vom
BA-Lager bei der Neueinstellung bekam (oder als „Auffrischung“ nach 3 DHJ,
wenn man Uffz. war)
KA
Kasernenarrest. „Disziplinarmaßnahme“, Bestrafung gegenüber Berufssoldaten
(Uffz./Fä/Offz). Die mussten dann für die Dauer der „Maßnahme“ in der
Kaserne bleiben wie die anderen AA und durften nicht nach Hause zu Mutti
oder abends in die Kneipe!
Kaffee Kaden
Der Bau – der Knast – die Arrestanstalt des MSR28 in Rostock. Benannt nach
einem früheren Regimentskommandeur Oberst Kaden, der wohl recht oft den
Besuch hier verordnete, einen Tag Arrest gab es jedoch auch zu meiner
Dienstzeit hier recht häufig, da war Oberstleutnant Weigt der Chef siehe
Weigt-Gedenk-Marsch.
Kapo
Bezeichnung für den Truppführer (Uffz), meist auch allgemein für den
Unteroffizier.
Kaposchule
Unteroffiziersschule (auch als U-Schule bekannt).
Karlheinz
Andere Bezeichnung für Sowjetarmee. Der Begriff ist wahrscheinlich eine
Verklausulierung oder auch Verballhornung von Karlshorst – dort war das
Hauptquartier der GSSD, der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in
Deutschland. Und Iwan sagte man nach dem 2.Weltkrieg nicht mehr. Kolja hörte
man manchmal in diesem Zusammenhang, aber Karlheinz war allgemein bekannt.
Käthe
Bezeichnung für die Ausgangsbekanntschaft oder Freundin „… seine Käthe
wartet am KDL …“
KC
Einfache Abkürzung für Kompaniechef, der manchmal auch achtungsvoll „Der
Alte“ genannt wurde.
KD
Kommandantendienst, eine Art Polizeitruppe der NVA, die vom jeweiligen
Standort- oder Militärbezirkskommandeur befehligt wurde. Der KD hatte die
Aufgabe, die Soldaten, die sich in der Öffentlichkeit bewegten, zu
kontrollieren und ggf. auch zur Ordnung zu rufen, zu arretieren, wenn
gröbere Verstöße gegen die Ordnung und Sicherheit vorlagen. Andere Aufgaben
waren Begleitung von Eisenbahnzügen, mit denen die meisten NVA-Angehörigen
in ihren Urlaub fuhren (Die Fahrkarten gab es frei von der NVA).
Alkoholisierte, grölende und anderweitig auffällige AA wurden der
Öffentlichkeit entzogen. Auch Straßen und Restaurants wurden regelmäßig
überprüft. Weitere Aufgaben des KD war die Überprüfung der NVA-Fahrzeuge auf
öffentlichen Straßen, die normale Polizei durfte keine Fahrzeuge der
„bewaffneten Organe der DDR“ anhalten und kontrollieren.
KDL/KDP
Der normale Mensch würde hierzu Kasernentor oder Wachposten am Kasernentor
sagen. Bei der NVA gab es ungewöhnliche Wortschöpfungen. KDL steht für
Kontroll Durchlassposten und bedeutet Wachposten am Kasernentor. Am KDL
wurde auch der Besuch in eigens dafür eingerichteten Besucherräumen
empfangen. Der Soldat musste dazu in Ausgeh-Uniform antreten und seine
Liebste oder andere Besucher unter der Aufsicht eines Offiziers und unter
allen anderen Kameraden mit ihren Besuchern empfangen. In einigen Kasernen
lautete die Abkürzung KDP, was sinnvoller für KontrollDurchlassPosten
war.
Ketten
Alles was mit Ketten zu tun hatte, war dem Panzermann suspekt. Besonders
nervende Sachen „gingen urst auf die Ketten“. Wenn jemand nervte, rief man
ihm mit bestimmten Ton zu „hau ab, Du gehst mir auf die Ketten!“
Kettenbolzen
Kettenbolzen der Panzerkette waren aus sehr hoch legiertem Stahl gefertigt
und damit auch im Zivilleben sehr begehrt. Maurer, Elektriker und andere
Handwerker schätzten gut erhaltene Kettenbolzen, zu Klingen ausgeschmiedet
und sauber gehärtet und vergütet ergaben diese 1A Meißel. Die Köpfe waren
genauso standhaft wie die Klingen (kein Wunder bei >8% Mangan und >4%Chrom
im Stahl!). Ein Kettenbolzen kostete damals etwa 120,00 DDR-Mark und es war
auch daher streng verboten, diese in die zivile Welt mitzunehmen. Ausserdem
war es ja ohnehin verboten, Waffen und Waffenteile zu besitzen. Auch ein
Kettenbolzen war ein „Waffenteil“.
Kettenglied(er)
Die Panzergleisketten bestanden aus einer Menge Kettenglieder, die durch
Kettenbolzen zusammengehalten wurden. Bei älteren Modellen waren dies
Kette/Bolzen Paarungen direkt Stahl auf Stahl. Bei neueren Modellen waren
eingepresste Gummibuchsen vorhanden, die die Lebensdauer vervielfachten.
(Siehe auch „Kettenbolzen“). Die Kettenglieder der mittleren Panzer wogen so
an die 12kg und wurden deshalb auch gern als „leichte“ Übungsgewichte zum
Frühsport und zu anderen Maßnahmen der MKE benutzt. Kniebeugen mit
Kettenglied in Vorhalte (an nach vorn ausgestreckten Armen gehalten) – das
war nicht ganz ohne früh um 6:00Uhr!
Kettenklopfen
Eine Tätigkeit der Panzerluden, die nach einer „Ausfahrt“ mit der
Gefechtstechnik immer stattfinden musste, wenn diese wieder „gebügelt und
geharkt“ im Park abgestellt werden musste. Der Dreck aus dem Gelände setzte
sich in den Segmenten der Gleisketten fest. Mit dem Bello wurde auf die am
Boden ausgelegten Gleiskette eingedroschen, damit der ganze getrocknete
Dreck herausfiel. Diese Arbeit wurde meist von den „Hugos“ ausgeführt und
war auf die Dauer recht anstrengend und schweißtreibend. Die Prozedur für
die beiden Ketten des T55 Panzers dauerte je nach Dreck zwischen 30 und
90min zuzüglich Ketten ablegen und wieder aufziehen. Dann wurden die Ketten
meist noch mit „Kettenschwärze“ auf DV-gerechtes Aussehen gebracht.
Kettenknecht
Noch ein Synonym für Panzerfahrer.
Kettenschwärze
Die Gleisketten des Laufwerkes der Gefechtspanzer mussten für die längere
Aufbewahrung im Gefechtspark schwarz angemalt bzw. gespritzt werden, um
Korrosion zu verhindern. Zum Heranholen der Kettenschwärze wurden die Hugos
geschickt. Siehe auch „Rohrfett“. Dies gab es im Gegensatz zur
Kettenschwärze nicht wirklich.
Kirschkernspucker
Eine Bezeichnung für die leichten Granatwerfer, die die Mucker auf dem
Rücken transportiren konnten / mussten. Die Geschosse dieser Dinger waren im
Vergleich mit denen der 100mm Panzerkanone „Kirschkerne“.
Klack-Klack
Das typische Geräusch der Gleisketten auf einer glatten Straße brachten dem
Weltkriegspanzer T34 diesen Namen ein. Die Kettenglieder dieses Veteranen
lagen in Reih‘ und Glied auf dem Exerzierplatz, wogen ca. 12kg und dienten
als Hantel beim Frühsport oder bei anderen Maßnahmen im Rahmen der MKE.
Klassenfeind
Damit war immer der Gegner, der „Feind“ – also der Böse aus der BRD gemeint.
Ein Feind der Arbeiterklasse allgemein. Damit wurde implizit unterstellt,
dass jeder AA sich automatisch zur Arbeiterklasse gehörend anzusehen hatte.
Knallstock, Knarre
Die Maschinenpistole – oder genauer gesagt, der automatische Karabiner AK47
– die Kalaschnikow, die der Hugo bei den Panzerleuten oder jeder Mot-Schütze
immer mitschleppen musste, wenn es irgendwie ins Gelände ging. Meist ohne
irgendwelche Munition, das war viel zu gefährlich. Aber das Ding musste
hinterher peinlich genau geputzt werden, der Soldat wollte ja immer etwas
Sinnvolles zu tun haben.
Knast
Im offiziellen Srachgebrauch „Arrest“, sonst auch „Bau“, „Loch“ : für ein BV
bekam man einen oder mehrere Tage Knast aufgebrummt, die Höhe der Strafe lag
meist im Ermessungsspielraum des KC, die Arrestzelle, ca. 3mx2m groß und mit
einem vergitterten Fenster und einer gut schließenden Eichentür versehen,
bestand außerdem aus einer Pritsche mit Decke, die Pritsche wurde am Tage
hochgeklappt und angeschlossen und einem Hocker, auf dem man tagsüber hocken
konnte und über seine „Sünde“ nachdenken konnte. Zum Essen musste der Läufer
der Kompanie ein Aluminium-Essgeschirr mit den kulinarischen Ergüssen der
NVA-Kasernen-Kochkunst in den Knast bringen, es gab jedoch nur einen Löffel
für alle Speisen. Hatte man Angst vor Selbstmordversuchen? Koppel und
Hosenträger mussten auch vor Knastantritt abgegeben werden!
Knobelbecher
Das waren die recht schweren, ledernen (später auch kunstledernen)
Soldatenstiefel.
Ko-Chef
Siehe KC
Kolja
Andere Bezeichnung für Sowjetarmee oder einen Russen im Allgemeinen.
Komplektetag, Komplekteessen
Die Truppenreserven an Verpflegung hatten eine begrenzte Haltbarkeit. Zum
Ende dieser Zeit wurden diese gegen frische Reserven ausgetauscht. Dann gab
es den Komplektetag, die Verpflegung bestand dann aus den Inhalten der
Konserven (Komplekte). Die geschmackliche Qualität war meist besser als das
Einerlei des täglichen Kasernenessens. Eine Abwechslung war es auf jeden
Fall.
Kratzer
Wie im täglichen Arbeitsleben auch, gab es bei der NVA Leute, die sich mit
allen Mitteln bei den Vorgesetzten beliebt machen wollten. Solche Individuen
sind heute als Arschkriecher oder ganz modern als Kleines Arschloch bekannt.
Kratzerplatte
Die Bezeichnung für das „Bestenabzeichen der NVA“, das meist nur die
perfekten Kratzer erhielten (es soll auch Ausnahmen gegeben haben)
KU / VKU
Kurzurlaub, das war ein Witz: von Freitag nach Dienst bis Sonntag 24:00 für
Soldaten, bis Montag 07:00 für Uffze, der VKU war genau einen Tag länger,
der durfte schon an Donnerstag nach Dienstschluß angetreten werden.
Kutscher
Andere Bezeichnung für den Fahrer / Panzerfahrer
Kupferbolzen
Der „Kupferbolzen“ war das Stück in der kupferbraunen Farbe, das bei großer
Angst schon mal in die Hose ging. Der Auspsruch „… da guckt Dir der
Kupferbolzen ganz schön weit ‚raus…“ sollte bedeuten „.. Du hast ganz
schön Schiß in der Hose (Angst, Muffengang…) ..“.
L
Lange Kameraden
Damit sind die guten und warmhaltenden langen baumwollenen Unterhosen
gemeint, die eigentlich und streng im Sinne der Dienstvorschriften von jedem
AA unter der Uniform zu tragen waren. Unter der normalen Dienstuniform bot
sich das sogar an, die war kratzig und lästig, wenn man nur modisch besser
aussehende Slips trug. Im Winter gab es diese Unterwäsche auch angerauht.
Besonders „beliebt“ war der „Unterwäschetausch“, einmal pro Woche. Es gab
soviel Garnituren Unterwäsche frisch gereingt, wie man schmutzige abgeben
konnte. Makaber war nur, dass ein neuer AA nur 3 Garnituren Unterwäsche als
Grundausstattung bekam. Für mindestens eine Woche! Und beim
Unterwäschetausch bekam man seine Wäsche niemals wieder. Wer das nicht
wollte, konnte sich in der MHO eigene Unterwäsche kaufen, die dann gesondert
gekennzeichnet auch von der Armeewäscherei gewaschen wurde, das musste dann
aber bezahlt werden. Der „Unterwäschetausch“ wurde auch verballhornt: „Heute
Unterwäschetausch – Müller tauscht mit Lehmann, Lehmann tauscht mit Schulze
usw.“
Läufer
Auch GUvD (Gehilfe des UvD) oder „Guvdi“ genannt, Läufer deshalb, weil
dieser dem UvD beigeordnete Soldat alle Wege (Post etc.) bewältigen musste,
der UvD durfte seinen Amtsbereich ja nicht verlassen. Der Läufer vertrat den
UvD, wenn dieser zum Essen war, für 3-4 Stunden in der Nacht schlief oder
auch seine kleinen und großen Geschäfte verrichtete.
LG-Fahrer, LG-Panzer
Es gab in der Panzerkompanie (in einem Mot.-Schützenregiment) 13 Panzer: 3
Züge zu 4 Panzern und den Kompaniechefpanzer. Ein Zug – 4 Panzer wurden zu
LG-Fahrzeugen erklärt. Und deren Fahrer waren die LG-Fahrer oder
Panzerluden. Die normalen Gefechtsfahrzeuge standen sauber und glänzend in
ihrer Halle, bis sie bei einem Ausflug ins Grüne meist auf den ersten 10km
schon stehen blieben. Das lag daran, dass einige Hochdruckleitungen von
langen Herumstehen und Warten auf den Einsatzbefehl brüchig geworden waren.
Die LG (Lehr- und Gefechtsfahrzeuge) dagegen wurden auch zur laufenden
Ausbildung aller anderen Panzersoldaten benutzt und mussten immer fahren.
Sie entsprachen zwar nicht mehr immer zu 100% der Dienstvorschrift, hatten
aber technisch meist keine Probleme. Die Fahrer dieser Maschinen wurden
unter den guten Maschinisten ausgesucht und fühlten sich meist auch als
Elite. Technisch konnte man von ihnen aber immer allerhand lernen. Auf
„Ihren“ Panzer ließen sie jedoch meist nichts kommen und verteidigten
manchmal auch handfest sehr begehrtes Zubehör und Werkzeug. LG-Fahrer sind
mancherorts auch als Panzerschlampen oder Dieselschlampen bekannt gewesen.
Ihre Uniform stank immer nach Diesel und es wurde auch behauptet, dass diese
nach dem Ausziehen in der Ecke stehen blieb, so dreckig und ölgetränkt wäre
die immer gewesen.
LO
Der LO war das „Gefechtsfahrzeug“ des Hauptfeldwebels. Ein kleinerer LKW des
Types Robur LO 2400 oder LO 2500. Damit wurde z.B. die Verpflegung geholt,
die Zelte transportiert etc. wenn die Kompanie im Walde Quartier bezog. Ein
großer Vorteil des LO war der luftgekühlte Motor, dem konnte nicht so leicht
das Kühlwasser kochen! Jüngere Versionen (ich glaube, der LO 2500 hatte aber
einen wassergekühlten Motor). Der kleinere LO wurde in den 70er Jahren nach
und nach durch den größeren und weitaus mehr Benzin schluckenden
Dreiachs-LKW „URAL“ aus russischer Herkunft ersetzt.
Löffel, O-Löffel
Ein Offiziersschüler – der hatte angeblich mit dem größten Löffel, den er
finden konnte, in den Tageberg gegraben und sich seine Riesenportion mit dem
Großen Löffel serviert.
Löffel abgeben
Eine der beliebten Tätigkeiten des EK am Entlassungstag. Der
DDR-Aluminiumlöffel wurde dabei mit einem großen Nagel an gut sichtbarer
Stelle im Kompaniebereich angebracht. Der UvD an diesem Tage hatte dann alle
Hände voll zu tun, damit die Dinger wieder verschwunden waren, wenn der
Spieß oder der KC zum Dienst kamen. Eine beliebte „Spritzerfalle“ für den am
Entlassungstag diensthabenden UvD war auch, das Vorhängeschloß des
Soldatenspindes, da es ja nun nicht mehr benötigt wurde, an das metallene
Treppengeländer anzuschließen. Da meist recht stabile chinesische
Sicherheitsschlösser bevorzugt wurden (die DDR-Typen bekam man mit einer
verbogenen Sicherheitsnadel leicht auf!), war das Entfernen mit guten
Beziehungen zu BA-Bullen verbunden (in der BA-Kammer lagerte auch ein
Bolzenschneider!).
Lukenschlüssel
Der Lukenschlüssel war ein Hilfsmittel zum Ver- und Entriegeln der
Panzerluken von außen. Von innen waren Handgriffe angebracht, von außen
musste ein einfacher knebelartiger Schlüssel durch eine Öffnung in der Luke
den Riegel zum Öffnen oder Schließen verdrehen.
Lukenwolf
Der Lukenwolf war ein recht bösartiger Geselle des Panzermannes. Besonders
beim „gefechtsmäßigen“ Aufsitzen (nach Stoppuhr!) hatte man manchmal
Schwierigkeiten, den Handgriff zum Verriegeln der schweren Panzerluke zu
greifen und gleichzeitig im Inneren des Panzers abzutauschen und dabei noch
die Luke zu schließen. Wer richtig Pech hatte, geriet mit den Fingern oder
der Hand zwischen Lukenrand und Luke. Das war schmerzhaft, wenn der
Lukenwolf zugebissen hatte!
Lulli, Unterlulli
Lulli – Leutnant, der erste Offiziersgrad, junger Offizier, der noch alles
vor sich hat, Unterlulli – Unterleutnant – ein degradierter Leutnant (kam
selten vor) oder meist ein „Offizier auf Zeit“ – ein Unterleutnant, der ein
Jahr Offiziersschule absolvieren musste statt drei oder vier und dann zum
Gespött der Leute noch zwei Jahre in der Truppe dienen musste, vielfach auch
als „Hilfsoffizier“ bezeichnet.
Lunte drehen
Eine Lunte drehen war ein Ausdruck der alten Deutschen Armeen aus den
Zeiten, als man sich die wenigen Zigaretten in den Kampfpausen selber drehen
musste. „Eine Lunte drehen“ war eine schnelle Zigarette in einer
„Kampfpause“, siehe auch „Feuer frei!“.
M
Maskenball
Eine Art Schikane, die aber offiziell verordnet wurde. Raustreten in
verschiedenen Anzugsordnungen und Uniform-Varianten nach knapp bemessenen
Zeiten für das An- und Umziehen. Wurde auch als Vorbereitung für
Alarmtraining gewertet.
Männchen machen
Wenn man sich bei einem höheren Vorgesetzten melden musste (oder wollte –
das gab’s auch), musste man „Männchen machen“, d.h. in Grundstellung und mit
dem militärischen Grußzeichen „strammstehen“ und vorgeschriebene Formeln
sprechen, z.B. „Genosse Hauptmann, Soldat Franz meldet sich wie befohlen zur
Stelle!“. Abgeleitet ist dieser Ausdruck wohl vom starren Stehen und
weiteres Erwarten und Ausguck halten der nordamerikanischen Erdhörnchen oder
Erdmännchen. Auch Hunde, die „Männchen machen“, stehen ähnlich unnatürlich
steif da auf ihren Hinterbeinen.
Meist musste man antanzen und Männchen machen, wenn ein Anschiß folgte!
Männchen machen war nicht immer nur ein ulkiges Dastehen, meist war etwas
unangenehmes damit verbunden.
MB
Militärbezirk – es gab nach der Nummerierung 8 Stück davon, in der Realität,
wohl um den „Gegner“ zu irritieren (aber der BND wusste doch genauso
Bescheid!) gab es drei davon, MB1 Berlin und Brandenburg, MB5 Thüringen und
Sachsen, MB8 der Norden der DDR, heutiges Meck-Pomm.
MG
Maschinengewehr
Med-Punkt, RMP
Medizinischer Punkt / Regiments-Med.-Punkt: eine Art regimentseigenes
Ärztehaus mit Möglichkeit zur Stationären Aufnahme. Es gab praktische Ärzte,
eine Oberschwester und einen Zahnarzt. Die meisten Alltagskrankheiten sowie
Knochenbrüche, Quetschungen etc. konnten hier ambulant oder stationär
behandelt werden.
MHO
Militär Handelsorganisation – ein Pendant zum zivilen HO-Laden. Nur war
dieser immer weitaus besser beliefert, die Landesverteidigung hatte auch bei
den Waren des täglichen Bedarfes, bei Büchern, Schallplatten und
Industriewaren Vorrang gegenüber den zivilen und allgemein zugänglichen
Läden in der DDR. (Die NVA-Leute hatten ja auch genug Geld, Kleidung und
Verpflegung bekam man ja vom Staat!).
MKE
„Militärische Körperertüchtigung“ – eine Bezeichnung für den täglichen
Sport, der meist aus Ausdauerlauf, Gewichtheben, Kniebeugen und ähnlichen
einfachen, aber wirksamen Sportübungen bestand. Auch die
Sturmbahn-Ausbildung oder der Gewaltmarsch (15km) zum Abschluß jedes
Ausbildungshalbjahres (AÜ) gehörte auch dazu.
Mot-Schütze
Mucker – Grenadiere – Panzergrenadiere – die Bezeichnugen für den einfachen
Fußsoldaten wechseln, die Aufgaben nicht, die Geringschätzung der anderen AA
auch nicht.
MSR
Abkürzung für Mot.-Schützen-Regiment, dahinter stand dann noch die taktische
Nummer, so z.B. für das MSR 28 – Rostock, MSR 29 – Prora auf Rügen. Es gab
zwar in der NVA keine 30 Mot.-Schützen-Regimenter, aber wie schon erwähnt,
es war eine taktische Nummer. Damit sollte wahrscheinlich die gegnerische
Aufklärung total verwirrt werden. Ob’s gelungen war?
Mucker
Abgeleitet von dem weitverbreiteten plattdeutschen Wort für Hase war dies
die ebenso weitverbreitete Bezeichnung für den Mot-Schützen, den
NVA-Infanteristen, offensichtlich, weil dieser genau wie der Hase in kurzen
Sprüngen über den Acker hüpfen musste.
Muckerbus
Wenn Mucker der Mot-Schütze, dann ist der dazugehörige Bus sein Fahrzeug,
der SPW (Schützenpanzerwagen)
Muckerlöffel
Damit war der Feldspaten (zusammenklappbar, wie es ihn heute auch in
Baumärkten und Campingbedarf gibt) gemeint. Die Mucker mussten sich damit
offt eine Sasse scharren – sich auf dem TÜP eingraben.
Muckerloch
Muckerloch war der andere Name für die mit dem Muckerlöffel gebuddelte
Schützenmulde. darin musste sich der Mucker verstecken, eingraben oder
unsichtbar machen.
Muffengang
Wenn einem „die Muffe geht“ – die Herzklappe ist wohl mit Muffe gemeint –
dann schlägt einem das Herz bis zum Hals, hat man nicht nur so ein ganz
wenig Angst oder ist aufgeregt wegen einer Gefahr, sei es vor einem Anschiß
oder vor dem Sprung ins kalte Wasser etc.
Mumpeln, Murmeln
Bezeichnung für die Patronen, Munition der Kalaschnikow oder der Pistole
Makarow
Musikbox
Eine der EK – Belustigungen der besonderen Art. Ein Spritzer wurde in den
Besenschrank gesperrt und dann wart man in die Luftschlize 20-Pfennig-Stücke
und wünschte sich ein Lied, das der arme Kerl dann singen musste.
Auswirkungen hatte das keine, nur die Machtposition der EK’s wurde
gefestigt. Von viel menschlicher Würde zeugte dieses Erwachsenenspiel nicht.
Aber wenn 80 Erwachsene über längere Zeit in immer denselben 4 Wänden mit
immer denselben anderen Menschen zusammen sein müssen, kann sich eine etwas
sadistisch veranlagte Phantasie so manches Ausdenken. Dieses „Spiel“ wurde
genau wie „Schildkröte“ oder „Staubsauger“ hart bestraft, wenn es jemand
bemerkte oder wenn der Initiator (Rädelsführer) angeschissen wurde. Vergehen
gegen die zwischenmenschlichen Beziehungen wurden, falls bekannt geworden,
mit Recht hart bestraft (Knast und bei Wiederholungstätern bis zur
Strafversetzung).
N
Nachdienen
Arresttage mehr als 3 mussten nach kompletter Ableistung des Wehrdienstes
extra nachgemacht werden. Meist wurde darauf verzichtet, wer jedoch z.B. in
Schwedt war, musste immer nachdienen. Für 5 oder 6 Tage bei einzelnen AA war
der Verwaltungsaufwand zu groß, als dass es tatsächlich durchgezogen wurde.
Allein die Aussicht, nicht mit den anderen nach Hause zu dürfen und zum
Gespött der dann neuen „EKs“ zu werden, ließ die Aussicht auf nachzudienende
Knasttage nicht verlockend erscheinen.
Nachschlag
Einen Nachschlag holen war nichts, was mit Essen zu zun hatte, vielmehr
dasselbe wie aufkohlen, es wurde immer belächelt, denn normale Menschen
machten sowas nicht freiwillig.
Nahkampfdiele
Diese Art der „Restaurants“ oder „Tanzlokale“ gab es in der Umgebung jeder
Kaserne der NVA. Wer schon nicht regelmäßig nach Hause durfte, der sollte
sich wenigstens im Standortausgang mal das eine oder andere Vergnügen
gönnen. Das nichtmilitärische Publikum war fast immer Stammbesetzung, heute
nennt man sowas wohl auch Puff – der Begriff existierte ja offiziell in der
DDR nicht!
Nahkampfsocken
Auch im Zivilbereich bekannte Bezeichnung für Kondome.
Natoplane
Die Natoplane war ein Teil der „persönlichen Schutzausrüstung“ des
DDR-Soldaten. So eine Art Plastikplane in grün, die bei einem
NATO-ABC-Angriff als kurzfristiger Sofortschutz über den ganzen Körper
geworfen werden sollte. Niemand wusste, ob das Ding außer zu Schutz vor
atomar verseuchten Staubpartikeln überhaupt zu irgendetwas nützte, deshalb
wurde das Teil oft als Regenschutz „missbraucht“, zum Beispiel beim
Wachestehen, da durfte man ausser der persönlichen Waffe, der befohlenen
Uniform (Sommer- oder Winter) , Stahlhelm und Schutzmaske in der
Schutzmaskentasche nichts anderes mitnehmen. Die Natoplane war aber in der
Schnuffi-Tasche und eignete sich eben als Regenschutz ganz ausgezeichnet,
nur sehen durfte es eben kein Sacki…
Neueinstellung, Neuzugang
Neueinstellungen (Einberufungen zum aktiven Wehrdienst) gab es jedes
Halbjahr, einmal im Mai und einmal im November. Die Neueinstellungen wurden
dann sofort zu Spritzern, Hüpfern oder Sprillis. Nur im offiziellen
Sprachgebrauch blieben sie, was sie waren, neu eingestellte AA. Als
„Neuzugang“ oder „Zugang“ wurden die Neuen vom Spieß oder von den
Verwaltungsstellen bezeichnet, da waren sie einfach Zahlen im Register.
Negerschweiß
Der Mukkefuck (Kaffee-Ersatz-Surrogat) – der jeden Morgen (außer Sonntags –
da gab es echten „Bohnenkaffee“) ausgegeben wurde, erinnerte an gefärbtes
Wasser, geschmacklich war auch nichts, der Name war demzufolge kein
diskriminierender Ausdruck für dieses Gesöff!
O
Ohren
Als Ohren wurden die vorderen Teile der Kettenabdeckung des Panzers
bezeichnet. Diese waren bei den Gefechts-Böcken gepflegt und meist ohne
Beulen. Bei den Panzern, die oft durchs Gelände mussten, kamen Knicke und
Beulen dran, da sahen die Dinger meist so knorpelig aus wie Ohren. Ausserdem
waren Scharniere dran, dass sie hochklappten, wenn zuviel Dreck von der
Kette mitgerissen wurde. Und hochgeklappt waren es sogar Segelohren!
Anderes wurde ebenso als „Ohren“ bezeichnet, denn sogenannte „vulgäre
Ausdrücke“ waren bei der NVA offiziell nicht gern gehört. „Große Ohren“
klingt unverfänglicher als „Große Titten“…
Ofenrohr
Siehe auch „UF“ – Das Luftrohr für die Unterwasserfahrt (ca. 25 cm im
Durchmesser und so an die 3,50m lang) wurde im NVA- Panzerluden-Deutsch als
Ofenrohr bezeichnet.
OvD
Offizier vom Dienst, höchste Befehlsgewalt im Regiment, wenn der
Regimentskommandeur abwesend war. Nur diesem unterstellt und
rechenschaftspflichtig, ihm waren alle anderen Diensthabenden (Wache, UvD’s
und der OvP) unterstellt.
OvP
Offizier vom Parkdienst, Wachhabender im Technikpark, Zuständig für die
Ordnung und Sicherheit der beweglichen Gefechtstechnik. Ein noch
einzusehender Posten, der mit seinen 4 oder 5 Gehilfen abends und nachts
dafür sorgte, dass sich niemand unbefugt an den SPW und Panzern zu schaffen
machte. Die hatten ja, wenn sie in der Halle standen, alle ihre scharfe
Munition an Bord!
P
Päckchen bauen
Die Uniform nebst zusammengelegter Unterwäsche wurde zu einem Päckchen
gelegt, das auf den kleinen Soldatenhocker sauber angeordnet wurde. Die
Stiefel (Knobelbecher) standen nach DV unter dem Hocker und die Socken oder
Fußlappen (sowas gab’s bei der NVA! – die waren für Situationen, in denen
man die Stiefel 2-3 Tage nicht ausziehen konnte sogar bequemer) hingen über
den Stiefeln. Dieses Päckchen war für einen „Alarmstart“ gedacht, in ca.
1min anzuziehen (das wurde u.a. beim „Maskenball“ trainiert!). Sogar in
totaler Finsternis musste ein Soldat genau sein Päckchen finden, bei 10 Mann
auf der Stube und noch dazu in Doppelstockbetten – das war immer ein ganz
besonderer Spaß!
PAK
Panzer Anklopf Kanone,
offiziell Panzerabwehrkanone, meist zu kleinen Kalibers, dass sie dem T55
gefährlich werden konnte.
Panzerlude
Meist abfällig von den Muckern gebrauchter Ausdruck für den Panzersoldaten.
Unter den Panzersoldaten gebräuchlicher Ausdruck für LG-Fahrer.
Panzermacke
Als Panzermacke wurde der Zustand ehemals gesunder junger Männer bezeichnet,
die durch Schikanen von Vorgesetzten oder auch Kameraden nicht mehr an den
eigentlich soliden und guten Menschen in sich glaubten. Der Zustand konnte
auch dadurch hervorgerufen werden, dass besagter ehemals gesunde junge Mann
wochenlang die zivile Außenwelt nur noch aus der Erinnerung oder aus dem
Fernsehen kennt. Wenn dann noch o.g. Schikanen und Abwechslungen wie Wache
schieben dazukommen, verstärken sich die Symptome. Die Symptome waren
Zittern, nervöses Kopfzucken, Schlafstörungen, Sympathiegefühle für den
Panzer als einzigen Freund und viele andere bis heute nicht beachtete oder
nicht dokumentierte. Nach einem Kurzurlaub von ca. einer Woche waren die
meisten Symptome verschwunden. Die Krankheit trat bei den beobachteten
Patienten bis zur endgültigen Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst
chronisch auf, danach fast nie wieder.
Panzerschlampe
Siehe LG-Fahrer
Park
Keine Grünanlage im englischen Stil! Park kam hier von parken. Es gab den
Gefechtspark – da wurden die Gefechtsfahrzeuge geparkt. Das Gelände war nach
Dienstschluß tabu und wurde streng bewacht. Sogar bei Arbeiten an den
Fahrzeugen waren immer Wachposten in der Nähe. Videoüberwachung gab es noch
nicht! Und die Fahrzeuge waren ja aufmunitioniert!
Parktag
Dieser Tag im Soldatenalltag diente in regelmäßigen Abständen dazu, die
Gefechtstechnik zu warten und ganz besonders dazu, diese zu putzen! Parktage
waren nur nach Gefechtsübungen und zur Umstellung eine richtige Plackerei,
ansonsten eher eine Gelegenheit zum Abducken für die Uffze und eine
Putzübung für die Soldaten.
Parkrevier
Das hat mit einem schönen grünen Park überhaupt nichts zu tun, und mit der
Polizeiwache, die dort für Ordnung sorgt, auch nicht. Der Park, das war der
Teil der Kaserne, in dem die „Gefechtsfahrzeuge“ parkten. Nach Rückkehr von
einer „Ausfahrt“ sah es dort meist schrecklich schlammig und schmutzig aus.
Parkrevier reinigen war also meist eine Arbeit für aufsässige Spritzer.
Zumal die diensthabenden Offiziere meist nach der ersten Reinigung noch
lange nicht mit dem Erfolg der Maßnahme zufrieden waren.
Pferdedecke
Etwas abfällige Bezeichnung für den Wintermantel, dessen Material (schwere
Wolle) ja auch der richtigen Pferdedecke ähnelte.
Pickelschießen
Degradieren – die Pickel waren die goldenen oder silbernen rhombenförmigen
Sternchen auf den Schulterklappen. Wenn diese fielen, musste der
„Pickelträger“ – der Offizier also, schon ein ganz besonderes BV gebaut
haben.
Pickelträger
Die Pickel waren die goldenen oder silbernen rhombenförmigen Sternchen auf
den Schulterklappen. Ein Pickelträger war also ein höherer Dienstgrad, vom
Feldwebel aufwärts, meist Berufssoldat oder Offizier.
PK
Abkürzung für Panzerkompanie, z.B. PK2 für 2. Panzerkompanie oder auch 2.PK
Platzer
Die guten alten Platzpatronen. Machten Krach und Gestank und sauten die
Knarre so richtig ein. Da hatte man nach zwei Magazinen ganz schön zu
putzen. Nur den Sackis schien so ein Kinderkram Spaß zu machen. Die hätten
auch noch verlangt, daß man mit dem Holzgewehr rumlief und „peng, peng“
gerufen hätte!
PMA
Politische Massenarbeit – eine Form des „Rotlichts“, alles was täglich dazu
gehörte: „Aktuelle Politische Information“ (Politinfo) – wurde von einem
Uffz durchgeführt, „Presseschau“ oder „Zeitungsschau“ – nur politische
Kommentare oder linientreue Artikel aus der Tagespresse, meist ND („Neues
Deutschland“ – die parteigeführte DDR-Tageszeitung) wurden vorgelesen und
sollten diskutiert werden. Eine Diskussion kam meist nicht spontan zustande
und wurde nur bei Anwesenheit des V-Nullers oder eines anderen Politniks
gequält und schleppend geführt. Nur Kratzer bemühten sich dann redlich um
eine fließende angeregte und oft heuchlerische Diskussion.
PSA
Persönliche Schutzausrüstung, ABC-Schutz-Ausrüstung für jeden AA, bestehend
aus Schutzanzug mit Stiefeln, Schutzmaskentasche, TSM mit Atemschlauch und
Filter, Ersatz-Sprechmembranen für die Funker-Schutzmaske, Natoplane,
Entgiftungssatz und Einmal-Spritzen gegen Vergiftungen und Schock sowie dem
Strahlungs-Dosimeter. Der Schutzanzug mit den Stiefeln wurde zusammengerollt
an das Teil1 bzw. Tei 2 (wenn beides mitgenommen werden musste) gehängt, die
Schutzmaskentasche mit den anderen Utensilien (bis auf das Dosimeter sowie
das Spritzenset) wurde umgehängt, das Dosimeter kam in die linke Ärmeltasche
des Kampfanzuges, das Spritzen-set im die rechte Oberschenkeltasche.
Politnik
In Anlehnung an die Kommissare der Roten Armee (Natschalnik) war dies der
Stellvertreter des Kommandeurs für Politische Führung. SED und Stasi war
Bedingung für diesen Job. Jedes Regiment hatte einen „Oberoffizier“ dafür,
jedes Battallion hatte einen und jede Kompanie. Diese führten auch die
Rotlicht-Bestrahlungen durch. manchmal wurden die Politniks auch als
„Märchenonkel“ bezeichnet.
Putz- und Flickstunde
Dieser Ausdruck wurde gern falsch ausgesprochen und falsch interpretiert.
Dahinter steckte ein Bekeleidungsappell und die Begutachtung der BA durch
den Spieß, kleinere Reparaturarbeiten sowie z.B. die Grobreinigung der
Arbeitsuniformen etc. gehörten in diese Stunde. Meist am späteren Nachmittag
oder samstags auf dem Dienstplan – dann gab es freie Zeit für die Zugführer,
KC und TA – nur der Spieß musste noch anwesend bleiben.
Pyrofix
Hartbrennstoff für Feldkocher aus dem Sturmgepäck. Entweder gab es 2
Platten, schon in den Kocher gestopft, oder eine zugeschweißte Tüte mit 6
Tabletten Pyrofix, 1 Streichholzbriefchen u. 1 Packg
Wasserentkeimungstabletten. (letzere in unseren Gegenden nicht zu
gebrauchen, da jedes Tümpelwasser besser war als das mit diesem Chlorzeug
angeblich keimfrei gemachtes!) Abkochen war immer besser!
P 3
P 3 war erstens ein starkes DDR-Reinigungsmittel, ein weißes Pulver, daß
z.B. zum Schrubben des langen Flures oder auch zum Reinigen der
Schutzausrüstung oder sogar des Panzers benutzt wurde. Alles, was mit P 3
geputzt wurde, war hinterher zwar sauber, aber trotz gründlichem Nachspülen
stumpf. Panzer wurden nach dem P 3 – Reinigen mit Dieselöl oder Petroleum
abgewischt, damit sie wieder schön glänzend in der Halle standen!
P 3 war auch die Typenbezeichnung eines NVA-Geländewagens (Jeep) aus
DDR-Produktion (Ludwigsfelde). Dessen Motor war ein alter 6-Zylinder Horch
aus Zwickau mit 75PS. Der P 3 wurde in den späten 60-er Jahren durch den
russischen UAZ -Jeep abgelöst.
Q
Quali, Qualispange
Begehrtes Abzeichen bei Technikern, Kraftfahrern oder anderen Spezialisten.
Dieses Abzeichen bekam man nicht durch Kratzen sondern durch Kenntnisse in
vorrangig technischen Spezialgebieten. Hieß offiziell
Qualifikationsabzeichen und wurde je nach Leistung in Stufe I, II oder III
vergeben. Quali I – Träger bekamen einen Sold-Zuschlag, deshalb war die
Quali begehrt und geachtet – anders als die Kratzerplatte! Quali-Träger in
„jungen“ Diensthalbjahren galten ebenfalls mehr als normale Spritzer und
wurden sogar oft soweit von den „älteren“ akzeptiert, dass einige
unangenehme Reviere wegfallen konnten.
R
Raupenschlepper
Dienstgrade ab Major, so genannt, weil die Schulterklappen aus goldfarbenen,
geflochtenen Kordeln bestanden.
Regress, Regresshexe
Regress: Für Schadensregulierung zu erbringende Geldleistung vom schmalem
Sold …man musste unter Umständen einen an der „volkseigenen“ Ausrüstung
verursachten Schaden aus der eigenen Tasche bezahlen… und der Zustand war
nun mal von einer Hexe beschert… also der Regresshexe.
Revierreinigen
Wohl die unbeliebteste tägliche Tätigkeit bei der Asche. Der ganze Innen-
und Außenbereich des Gebäudes war in Reviere eingeteilt, die von genau
festgelegten Gruppen gereinigt werden mussten. Am unbeliebtesten waren
Toilette, Parkrevier und Außenrevier.
Resi
Reservist – das Ziel eines jeden AA, denn Resi war man NACH der
Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst.
Resiorden
Reservistenabzeichen der NVA, begehter Schmuck am EK-Tuch – beides gab es
schließlich am Tag der Entlassung…
RMP
Regiments med.-Punkt, siehe Med.-Punkt.
RG
Rückstoßfreies Geschütz (ähnlich der legendären Bazooka oder Panzerfaust,
nur größeren Kalibers, wurde auch zum Panzerknacken eingesetzt)
RGW
Offizielll „Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe“ der sozialistischen
Staaten, inoffiziell war die Frage: Was braucht der EK? – RGW! –Ruhe, Geborgenheit, Waerme!
Das absolute Gegenteil von DDR.
ROA
Reserveoffiziersanwärter : Ein Uffz, der sich bei seinem Ausscheiden aus dem
aktiven Wehrdienst zu einer Ausbildung zum Reserveoffizier entschließt.
Besonders junge Uffz’e, die studieren wollten, wurden dazu gebtracht,
Reserve-Offiziere zu werden. Die Ausbildung erfolgte dann in einer
festgelegten Zeit, die generell zum Hochschul-Studium in der DDR gehörte,
die Mädchen und jungen Frauen durften in der Zeit eine „ZV“ – Ausbildung
(Zivil-Verteidigung, Sanitätsausbildung etc.) absolvieren. War der ROA dann
RO – Reserveoffizier, wurde er dann alle zwei bis drei Jahre einmal für 3-4
Wochen eingezogen, um dann ZBV einer Kompanie zugeteilt zu werden,
„hospitierender Zugführer“ oder „hospitierender Kompaniechef“ zu mimen und
dann irgendwie die Zeit abzubummeln. Der ROA wurde als Feldwebel in die
Reserve entlassen, wurde nach der ersten Ausbildung Unterleutnant und dann
immer ein Sternchen weiter… … bis zum Major A.D. konnte man es
bringen…
Rohrfett
Junge AA („Spritzer“) wurden gerne verarscht (reingelegt). Da gab es immer
wieder ein paar Sachen, die „dringendst“ von den EKs gebraucht wurden, und
die der Spritzer holen mußte. Zum Beispiel das „Rohrfett“ für die
Panzerkanone, die „Frequenzbiegezange“ für das Funkgerät oder auch
„Bremsbeläge für die Rohrbremse“. „Kettenschwärze“ dagegen gab es wirklich,
die gut gereinigten (geklopften) Ketten wurden für die Einlagerung der
Gefechtspanzer in die entsprechenden Fahrzeughallen mit einer besonderen
schwarzen Brühe geschwärzt, um neue Korrosion zu verhindern. Nachdem ein
junger AA mehrfach „Rohrfett“ oder ähnliche Utensilien holen musste und
tierisch ausgelacht wurde, weigerte er sich meist, Kettenschwärze zu holen.
Da waren die Lacher dann wiederum gegen ihn. Armer Spritzer…
Rotarsch
Siehe Vize, der Name rührt daher, dass in besonders „strengen“ EK-Regelungen
die Vize durch einen harten Schlag mit der Tür des Besenschrankes in ihren
Stand als Vize erhoben wurden. Das danach rote Hinterteil gab den Namen.
Rotlicht
Rotlicht war die Bestrahlung mit konzentrierter sozialistischer Propaganda,
auch „Politische Schulung“, „Politunterricht“ oder offiziell GWW
(Gesellschaftswissenschaftliche Weiterbildung) genannt (inoffiziel auch
„Märchenstunde“ oder „versuchte Gehirnwäsche“). Daran musste jeder
teilnehmen, für diese Art der Ausbildung wurden sogar Dienstvorschriften
abgewandelt. Der UvD musste, weil ja „politisch reifer“ seinen Dienst
weiterversehen, der Läufer musste teilnehmen!, obwohl für den
24-Stunden-Dienst vergattert. Der UvD musste sich so postieren, dass er den
Kompaniebereich übersehen konnte und durch die geöffnete Tür zum Fernseh-
und Schulungsraum noch mit einem Ohr diesem wichtigen Ereignis beiwohnen
konnte. Rotlicht gab es zweimal monatlich für zwei Stunden, begleitet von
einigen ebenso wichtigen Propagandaschriften (Hefte zur politischen
Aufklärung, herausgegeben vom Militärverlag) sowie einer aktuellen
Zeitungsschau, die immer ein vorherbestimmter Uffz. Vorbereiten musste.
Diskussion war weniger gefragt als vollzählige Teilnahme.
S
Sackgänger,Sacki
Der Begriff „Du gehst mir auf den Sack!“ dürfte landläufig bekannt sein.
Derjenige, der einem auf den Sack geht, ist der Sackgänger. Meist für
penetrant nervende Offiziere oder Berufssoldaten gebraucht, die ihren Dienst
superernst nahmen und alle möglichen Sonderaufgaben hatten, wenn man
eigentlich abmatten (siehe dort) wollte.
Der Begriff „Sacki“ wurde dann mit allen anderen möglichen und unmöglichen
Begriffen verbunden, z.B. Sackihosen für die Stiefelhosen der
Offiziersuniform oder Sackistiefel für die aus feinerem, glänzendem Leder
gefertigten Offiziersstiefel.
Sackiküche
Offiziersspeisesaal, zum Dienst inn die Sackiküche wurden oft „normale“
Soldaten abkommandiert, wenn die Stammbesatzung z.B. Urlaub hatte. Dann
musste man die Sackis bedienen, als Entschädigung gab es viel besseres Essen
als in der Standardverpflegung für Soldaten.
Sackratten
Filzläuse
Sackstand
So wurde der Druck bezeichnet, der von sehr dienstbeflissenen (dienstgeilen)
Vorgesetzten ausging. Sackis verbreiteten eben Sackstand! Und bildlich
gesehen standen sie einem eben direkt auf dem Sack mit ihrer Anwesenheit!
Sankra
Sanitätskraftwage, der Rotkreuzwagen war beim Med-Punkt stationiert und fuhr
bei „Ausflügen“ ins Gelände immer mit, Medizinische Sicherstellung hieß das
dann. Es gab eine Sanitätsgefreiten oder -Uffz. und manchmal fur der
Feldscher selber mit. Der war zwar kein Arzt, aber ein meist älterer
erfahrener Sanitäter.
Satellit
Satellit spielen: Eine Schikane, die bei den Ausbildern nicht unbeliebt war:
Ein oder mehrere Armeeangehoerige (z.B. die durch Schwatzen oder Lachen
auffielen!) mussten im Laufschritt eine marschierende Einheit (z. B.
Kompanie) in voller Ausruestung mehrfach umrunden. Da sich die marschiernde
Einheit auch weiterbewegte, war das bisweilen sehr anstrengend (besonders
wenn dann noch aus Schikane für alle „Laufschritt“ befohlen wurde!).
Scheißhaus
Militärfahrzeuge, die in der taktischen Nummer eine „00“ führten. Meistens
handelte es sich hierbei um Kommandeursfahrzeuge.
Schädigung des Ansehens der NVA in der Öffentlichkeit
Da die Soldaten und auch die meisten Unteroffiziere der NVA selten Urlaub
und Ausgang bekamen, den sie dann auch noch vorschriftsmäßig in ihrer besten
Uniform antreten mussten, waren sie natürlich im öffentlichen Leben der
Garnisonsstädte immer als AA zu identifizieren. Da mussten sie sich
natürlich entsprechend den Dienstvorschriften korrekt in der Öffentlichkeit
bewegen. War dies nicht der Fall, waren die dem Alkohol meist stark
entwöhnten AA sogar etwa betrunken und benahmen sich in der zivilen Welt
nicht korrekt, schädigten sie das Ansehen der NVA in der Öffentlichkeit.
Wenn es den Restaurants zu bunt wurde, konnten sie die Polizei oder den KD
verständigen und die Auffälligen / der Auffällige wurden / wurde mit
Übermacht zurück in seine Kaserne (meist in den Knast) gebracht. Die
eigentliche Bestrafung für diese unerhörliche Missetat erfolgte dann später
durch den KC oder sogar durch den Bataillonskommandeur. So eine Bestrafung
sollte dann auch immer eine gewisse Abschreckung für andere bedeuten.
Schildkröte
Eine der Schikanen von einigen EK’s gegenüber Neuen. (Siehe auch Musikbox).
Dem armen Kerl wurden unter Androhung anderer fieser Maßnahmen Stahlhelme an
Ellenbogen und Knien befestigt, er musste sich mit krummen
(Schildkröten-)Buckel und eingezogenem Kopf von den EK’s über den
Kompanieflur schieben lassen. Kam nicht häufig vor, aber was menschliches
Zusammenleben und Achtung der Person angeht, ist unter Musikbox gesagt.
Schlepper
Panzerschlepper, der auf dem Fahrgestell des T55 als Pioniergerät
ausgerüstet war, mit Seilwinde, auf die alle 600PS des Panzermotors
gekoppelt werden konnten, Schiebeschild und Rammsporn,und natürlich dem
Angstrohr für die UF. (-> Bergepanzer)
Schlauchbandschlüssel
Das war ein superwichtiges Utensil aller Fahrer russischer Panzer. Alle
Schlauchverbindungen für alle Medien zum Betrieb des Panzermotors (bis auf
die Pressluft zum Anlassen) waren mit gewöhnlichen Schlauchbändern (wie
früher an Gartenschläuchen üblich) gesichert, sogar an Hochdruckschläuchen.
Da die nicht immer richtig und gut dicht waren, lagen in den Werkzeugkisten
Schlauchbänder aus Weißblech. Diese wurden zweifach um den Schlauch gelegt
und dann mit dem Schlauchbandschlüssel aufv die Achse des Schlosses
gewickelt, und zwar so, dass sie sich selber festhielten.
Der Schlauchbandschlüssel war eigentlich nur ein Stück Schweißdraht, ca.
10cm lang, an den Enden leicht abgewinkelt und ein wenig spitz geschliffen.
Da besonders die wichtigen Dinge gern geklaut wurden, nur so zum Spaß oder
um dem Kollegen Panzerfahrer eins auszuwischen, waren diese einfachen
Schlüsselchen so gut behütet wie sonst wohl nur noch das eigene
Portemonnaie.
Schluck
Es gab verschiedenste Synonyme für Alk, Alkohol…
Eine Buddel Schluck war eine Flasche Schnaps, einen Schluck holen war
irgendwo bei anderen einen Anteil von der Flasche abbekommen usw.
Schlummerrolle
Ein Teil des Sturmgepäckes der NVA war die Zeltplane und die Wolldecke, die
zusammengerollt über die Taschen (Teil1 und Teil2) gelegt waren. Diese
konnte man im Gefechtseinsatz gut im Wortsinne beim Abducken gebrauchen.
Schlüpfergummi-Gefreiter
Unteroffiziersschüler, die Schulterklappen des Soldaten wurden mit einem
weißen Band als Querstreifen „verziert“, im Gegensatz zum Gefreiten, da war
der Querbalken aus glänzendem Metall. Das Stoffband hatte die Abmessungen
von ordinärem „Schlüpfergummi“ – der Name ergab sich also fast von selbst.
Schnuppersack, Schnuffi
Abfällige Bezeichnung für die nicht beliebte TSM (Truppenschutzmaske –
Gasmaske im Ziviljargon!), Bestandteil der PSA
Schutzknopf
Siehe Jumbo oder auch Atomino
Schwarzkombi
Arbeitsanzug, Overall in Schwarz, Liebster Anzug der LG-Fahrer (man sah
Dreck- und Ölflecken nicht so deutlich darauf)
Sicherheitsnadel
Ein Soldat, Unteroffizier der Längerdienender, der auch bei der „Firma“
arbeitete. Ein Mitarbeiter der Stasi, der bekannt war, jedoch auch seine
„Nadelstiche“ austeilen konnte. Mehr gefürchtet als inoffizielle
Mitarbeiter, weil bekannt. (Siehe auch „Genosse Greifzu“)
Soldat Hülsensack
Der „Soldat Hülsensack“ wurde immer bemüht, wenn bei einer
Exerzierausbildung vom Ausbilder erklärt wurde, wie man z.B. in ein
Dienstzimmer eines Vorgesetzten eintritt. Das hörte sich dann etwa so an:
„Wenn Sie in das Dienstzimmer des Kompaniechefs eintreten wollen, klopfen
Sie zuerst an, warten auf das Kommando zum Eintreten. Sie nehmen die
Grundstellung ein und erweisen die Ehrenbezeigung. Sie melden sich: Genosse
Dienstgrad, Soldat Hülsensack auf Ihren Befehl zur Stelle!“
(einen Hülsensack gab es im Panzer und im SPW am eingebauten
Maschinengewehr, damit die leeren Patronenhülsen nicht einfach so in den
Panzerinnenraum fielen, sondern nach dem Schießen sauber und fachgerecht
entsorgt werden konnten).
Sonderrevier
Eine der mäßigen Strafen für Spritzer, die sich zuviel herausnahmen
(gegenüber EKs). Da der „Stubenälteste“ immer ein EK war, konnte dieser über
den Revierplan bestimmen. Da war verzeichnet, wer für die Reinigung welches
Revieres zuständig war. Wer zu oft auffiel, mußte sehr viele Reviere putzen!
Spieß
In jeder deutschen Armee gebräuchlicher Ausdruck für den Hauptfeldwebel bzw.
Fähnrich, der den Innendienst befehligt und beaufsichtigt, ist für alles
verantwortlich, was den Soldaten, seine Unterbringung, Bekleidung,
Ausrüstung und Verpflegung angeht. So auch für die Ordnung in den
Soldatenstuben, für das Essen und Trinken (besonders bei denn Einsätzen „im
Felde“), für die Handfeuerwaffen und Munition – eben die „Mutter der
Kompanie“.
Spritzer, Sprilli, Neuer, Hüpfer, Dachs, Frischling
Armeeangehöriger im ersten Diensthalbjahr, dieser musste den Vize und EK
bedingungslos gehorchen und alle schweren und schmutzigen Arbeiten für diese
übernehmen (in einigen Kasernen soll diese Schikane sehr ausgeprägt gewesen
sein, in der, in der ich dienen musste, Gott sei Dank, weniger) – besonders
Kloputzen und Aussenrevier waren den Spritzern vorbehalten. Spritzer
deshalb, weil alles spritzig (flott, stets genau nach DV usw.) ging, was
dieser AA machte. Im Stuben- und Revierreinigungsplan war zwar aus
Alibigründen auch schon mal ein EK eingetragen, nur hat der sich die Finger
nicht mehr schmutzig gemacht. Der Spritzer aus seiner Besatzung war hier der
allererste Stellvertreter. Das wurde mit der Verteilung von Ausgang wieder
wettgemacht, da war der EK der allererste Stellvertreter des Sprillis.
Spritzerfalle
Nicht unbedingt ein Hinterhalt für die armen Spritzer, auch erfahrene EK
konnten dann und wann in eine solche tappen. Der Sinn des Wortes bestand
ganz einfach darin, dass aus Unwissen irgend etwas total falsch gemacht
wurde und das auch noch dem Vorgesetzten aufgefallen war! Peinlich!
(besonders peinlich für den EK!)
Spritzerquälen
Alle Schikanen (sogar das Reinigen und Bohnern des Fußbodens, wenn es von
EK’s angeordnet wurde) galt als für EK’s sehr ehrenhaftes Spritzerquälen.
Unmenschliche Schikanen gehörten in einigen Kasernen leider auch dazu
(„Staubsauger“, „Musikbox“ etc.).
SPW
Schützenpanzerwagen – siehe Muckerbus.
Stabi
Stabilisator, Kurzwort für den Lagestabilisator der Panzerkanone. Dank
dieser Erfindung konnte geschossen werden, während der Panzer über Stock und
Stein fuhr, die Kanone blieb dabei immer auf das anvisierte Ziel gerichtet,
egal wie der Panzer schaukelte. Es gab den Höhenstabi, der die vertikalen
Schwankungen durch ein Hydrauliksystem ausglich und den Seitenstabi, der
durch Drehbewegungen des ganzen Panzerturmes (immerhin 12t Gewicht!) mittels
Elektromotor die horizontele Richtung hielt.
Staubsauger
Eine der in einigen Kasernen angewandten Schikanen der EK’s, Spritzerquälen
oder „Spezialbehandlung“ genannt, bei dieser Form musste der Neue die TSM
(Gasmaske) aufsetzen, der Atemschlauch wurde vom Filter abgeschraubt und
zugedrückt. Kurz bevor der arme Kerl richtig blau anlief, wurde dann der
Schlauch in den vorher von ihm selber zusammengefegten Stubendreck oder auch
Aschenbecherinhalt gehalten, damit dieser bei dem befreienden Atemzug mit
eingeatmet werden musste. Zu recht hart bestraft, wenn es bekannt wurde!
Stellung
Dies war ein Kommando. Ein nicht ganz und gar beliebtes. Es wurde meist an
schlammigen und schmutzigen Orten gebraucht. Der Soldat Mot-Schütze musste
sich auf den Bauch werfen, Schußfeld und Blickfeld sondieren und sich soweit
es eben ging tarnen – wenn es erforderlich war, den Kopf in den Morast
stecken!
Stubenältester
Das war sowas wie der „Vertrauensmann“ der Soldatenstube. Meist ein EK –
andere wurden von den Mitsoldaten auch nicht akzeptiert (es sei den in
Grenzkompanien, in denen es meist zur Vermeidung der EK-Sitten nur immer ein
Diensthalbjahr gab). Der Stubenälteste war einerseits der Ansprechpartner
für den Spieß wenn es um Sauberkeit und Ordnung in der Stube ging,
andererseits auch für die Aufstellung und Einhaltung des
Revierreinigungs-Planes und für die Beaufsichtigung des Revierreinigens und
die Abmeldung der Reviere an den UvD verantwortlich. Wenn man seine Leute
einigermaßen im Griff hatte und auch von diesen akzeptiert wurde, durchaus
auch ein Ruheposten.
Sturmstreifen
Wohl eine sehr regional geprägte einmalige Bezeichnung für ein mehr lang als
breites Übungsgelände des MSR 28 Rostock, gegenüber dem Rostocker
Messegelände Schutow gelegen.
Dieser war für die LG-Fahrer immer ein beliebter Flecken Erde, die LG-Panzer
blieben nachts dort, wenn mehrtägige Ausbildungen waren, die Leute durften
schon die 5km zurück in die Kaserne laufen. Nebenan war eine
Schrebergartenanlage, da gab es auch eine Gartenkneipe. Da konnten sich die
zur „Technikwache“ an ihren Panzern verbliebenen Fahrer immerhin ab und zu
mal mit frischem Bier und einer ordentlichen Mahlzeit stärken…
T
TA
Stellvertreter des KC, Offizier für Technik und Ausrüstung, war für Technik
(Fahrzeuge, Bewaffnung) und Ausrüstung (Funkgeräte, Zieloptik) u.ä. sowie
für die technische Ausbildung der Fahrer (und Kommandanten) verantwortlich.
Tagedrücken
Eine Gemütsverstimmung, unter der Längerdienende oder Sprillis leiden
mussten, wenn die EK ihnen das Bandmaß zeigten. Meist irreversibel. Die
Symptome nahmen meist erst nach dem Bergfest, besonders schnell jedoch nach
dem Anschnitt wieder ab und der Genosse genas zusehends.
Tagesack
Ein Längerdienender, meist Berufssoldat oder Offizier, der jede Menge Tage
im Gepäck hat, die er noch abdienen muss ….
Tastenficker
So wurden im Fachjargon die Funker genannt, obwohl die meist keine
Morsetasten mehr benutzten sondern Telex und Sprechfunk.
Teil 1 / Teil 2
Das Sturmgepäck der NVA bestand aus 2 Tornistern, die mit Karabinerhaken
ineinander und an das Tragegestell (eine Art Hosenträger ohne Hosen, Kraxe
ohne Rucksack) gehängt wurde. Teil 1 wurde meist persönlich mitgenommen, da
war vom Kochgeschirr und Besteck über Rasierer bis hin zu neuen Fußlappen
alles drin, was man schnell benötigen konnte. Darüber war die Zeltplane
(zusammengerollt) gelegt. Teil 2 enhielt Wäsche zum Wechseln und Sachen, die
man bei längerem Aufenthalt „in Felde“ gebrauchen konnte. Darüber war die
Wolldecke (zusammengerollt) gelegt. Teil 2 wurde meist vom Hauptfeldwebel
mitgeführt. Zur besonderen „Märschen“ musste jedoch Teil1, Teil2 sowie die
Schutzausrüstung „angezogen“ werden.
Tescha
Abkürzung für das Zielfernrohr im Panzer (nach der russischen Abkürzung
TeScha 2B)
Tiefenkontrolle
Der Verdacht auf verbotene Literatur (Klassenfeind!) oder eine vermisste
Mumpel bei der Wache reichte für Tiefenkontrolle: Die gesamte Kompanie wurde
ohne Vorwarnung im Fernsehraum arretiert, 2 Uffze wurden vor dem Fernsehraum
postiert. Spieß, KC und Zugführer gehen durch sämtliche Zimmer. Jeder
Schrank wird im Beisein des jeweiligen Besitzers, der hierzu aus dem
Fernsehraum herbeigeordert wird,geöffnet. (Bei Genossen im Urlaub oder auf
Wache ging das nur unter Zeugen, so dass der UVD oder GUvD dabeisein
mussten). Der Soldat musste nun die Graudecke vor den Schrank auslegen und
den gesamten Inhalt, auch den des persönlichen „Wertfaches“ darauf auslegen.
Entweder wurde gleich wieder eingeräumt, unter den wachen Augen der
Beteiligten oder es ging raus auf den Appellplatz zur genauen Untersuchung.
Das alles konnte nun bis zu 12 Stunden dauern.
Das Öffnen der Schränke nicht anwesender Soldaten ohne triftigen Grund war
unzulässig. Daher hatten alle Soldaten billigste Vorhängeschlösser, die man
mit einer Schere oder dem Dorn eines Taschenmessers öffnen konnte. Nicht
erlaubte Gegenstände wurden in den Schränken der Soldaten gebunkert, die
nicht anwesend waren.
Tragegestell
Eine Art Kraxe ohne Rucksack. Das Tragegestell wurde wie ein Rucksack
angeogen, daran wurde mit Karabinerhaken das Sturmgepäck oder nur der Jumbo
befestigt und der Tornister war komplett.
Traditionskabinett
Da die NVA als Deutsche Armee nach 1945 ja eigentlich keine ehrwürdige
Tradition hatte, bezog man sich auf die fortschrittlichen Traditionen der
Arbeiterbewegung und natürlich auf die Traditionen dieser in ihrer
„unverbrüchlichen Freundschaft und Waffenbrüderschaft“ zur „Ruhmreichen
Sowjetarmee“. Es gab in jedem Regiment ein Traditionszimmer, in dem diese
„Traditionen“ dokumentiert und die Truppenfahne aufbewahrt wurde.
Treibhaus,
Treibhausgefreiter
Zum Gefreiten wurde man meist erst im dritten Diensthalbjahr befördert. Es
gab sogenannte vorzeitige Beförderungen, die besonders die Kratzer traf. Wer
also schon im zweiten Diensthalbjahr befördert wurde, hatte wohl künstlich
nachgeholfen, wie beim Gemüse im Januar in einem Treibhaus. Die Bezeichnung
„Frühbeet“ oder „Frühbeetspargel“ gab es auch.
TSM
Abkürzung für Truppenschutzmaske, ein unbeliebtes Utensil, das der Soldat
fast überallhin mitzunehmen hatte (für den Zivilisten: Gasmaske)
Turmeule
Andere Name für den Panzerkommandanten. Dieser musste bei
Landmarschbewegungen des Panzers aus der oberen Turmluke harausgucken und
wenn nötig, dem Fahrer Anweisungen geben.
TÜP
Truppenübungsplatz – die weitaus größere Ausgabe des „Sturmstreifens“.
U
UE
Unerlaubte Entfernung
von der Truppe – eine Tat, die recht hart, mindestens mit einem Tag Knast
bestraft wurde. Als UE zählte schon, wenn man vom Standortausgang ein paar
Minuten zu spät wiederkam! Wer z.B. nach Urlaub nicht rechtzeitig an seinem
Standort erschien bzw. telefonisch gemeldet hatte, dass er sich verspätet,
galt ab einer gewissen Zeit als UE. Man setzte ganze Völkerstämme in
Bewegung, den Betreffenden zu suchen, der dann auch noch die Kosten der
Fahndungsaktion tragen durfte. Wer sich gar aus dem Feldlager entfernte,
Waffe und Ausrüstung im Stich ließ, um sich irgendwo eine Granate zu
besorgen, der beging eine schwerere Form der UE. Dieses konnte von
spritzigen Offizieren, die sich als besonders pflichtbewußt wähnten, sogar
bis vor den Militärstaatsanwalt gebracht werden. UE kam in der Bewertung
irgendwo kurz vor der Fahnenflucht – so konnte man glauben. In schweren
Fällen winkte Schwedt!
UF
Es gab einige AA, die davor einen gehörigen Respekt, wenn nicht sogar Angst
hatten. UF war die einmal im Jahr durchgeführte Unterwasserfahrt mit dem
Panzer. Es ging durch die Elbe, auf dem Grund des Flußbettes.
Pioniereinheiten mit Tauchern und Spezialgerät hatten die Trasse gut
befahrbar präpariert, es blieb auch wirklich niemand unter Wasser stecken,
aber es kursierten die schauerlichsten Geschichten über abgesoffene Panzer
nebst Besatzungen. Zur Flussquerung wurde ein UF-Rohr („Ofenrohr“) oben an
den Panzerturm geschraubt, durch das saugte der 12l-Motor seine Luft, einen
Teil davon bekam die Besatzung zum Atmen. Bis zu 4m tiefe Wasserhindernisse
konnten damit auf dem Grund fahrend überquert werden. Das sollte einen
ungeheuren Zeitvorteil gegenüber dem Bau einer 60t-Pontonbrücke bieten. So
eine Brücke war in 20min fertig! Soviel Zeit brauchte man aber mindestens
auch, um den Panzer auf die UF vorzubereiten! Notwendig war UF sicher nur,
weil im Bestand der NVA und der anderen „Bruderarmeen“ nicht genügend
Pioniereinheiten mit Behelfbrücken zur Verfügung waren. Für den Notfall gab
es Rettungsgeräte, kleine Sauerstoff-Kreislauf-Atemgeräte mit Kalk-Absorber,
die machten unter Wasser keine verräterischen Abluftblasen. Schlepper mit
vorbereiteten langen Stahltrossen und Taucher der Pioniertruppen sicherten
zu beiden Seiten des Flusses die Übung. Alles dauert nur ca. 3min, nur
Nichtschwimmer brauchten nicht teilnehmen.
Uffz.
Abkürzung für Unteroffizier, brachte auch solche geflügelten Worte auf wie:
Was macht ein Wildschwein, wenn es auf der rasenden Flucht vor dem Jäger
frontal auf einen Baum prallt?
Antwort: „u f f z z z …“
UFO
Anderer Ausdruck für den „Atomino“, wie beim UFO wusste man nie genau, was
damit passierte, entweder funktionierte alles, der Kaffe wurde gut, oder
irgendwo auf dem Flur brannten die Sicherungen durch oder der Spieß oder ein
anderer Sacki zog das Ding hoch…
UK
Ein Bestandteil der Panzermunition. Es gab Stahlkerngeschosse,
Splitter-Spreng-Geschosse und Hohlladungsgeschosse (zum Panzerknacken). Da
der Schutz gegen Hohlladungen einfach ist, kamen in den 70er Jahren die
Unterkaliber-Granaten in die Truppe. Mit wesentlich höherer
Anfangsgeschwindigkeit als die Stahlkerngranate (auch Panzer-Granate
genannt, weil diese angeblich panzerbrechend sein sollte) konnte die
kleinere UK-Granate Panzerungen auf sehr kleiner Fläche durchschlagen und
dann im Inneren des beschossenen Panzers ihr Unheil vollbringen. Es gab
diese UK Granaten auch mit den gefürchteten Uran-Kernen (in der russischen
Armee). Nicht ganz fein und nicht ganz ungefährlich, aber der „Gegner“
machte es ja genauso. Und das bisschen Radioaktivität wurde ja erst beim
Einsatz der Dinger frei …
Umrühren / Durchrühren
Eine Verballhornung des Kommandos „Rührt Euch“. Es gab Vorgesetzte, die
untergebene Vorgesetzte anwiesen, die Kommandos an die Truppenteile
weiterzugeben. Z.B. „Genosse Leutnant, lassen Sie Rühren!“, zum Zweck, dass
dieser angesprochene Leutnant „Rührt Euch“ brüllen sollte. Wenn „niedere“
Dienstgrade diese Szenen kommentierten, hieß es meist: „Lassen Sie
Umrühren!“ oder „Lassen Sie Durchrühren!“
Umstellung
Offiziell „Umstellung der Panzertechnik auf die neue Nutzungsperiode“, fand
immer dann statt, wenn die Neueinstellungen die Grundausbildung machten,
Umstellung Winter-Sommerbetrieb im Mai, Sommer-Winterbetrieb im November. Es
wurde in dieser Zeit keine militärische Ausbildung durchgeführt, sondern
Panzer geputzt (hauptsächlich!) und einige Sachen geändert, wie z.B.
Gleiskettenspannung, Ölsorten, Kühlmittel etc. – wie man es eben beim PKW
auch machen sollte. Der Unterschied war eigentlich nur, daß damals auch der
Trabbi NICHT mit Dieselöl oder Petroleum geputzt wurde, der Panzer dagegen
doch. Der mußte nach der Aktion immer wie eine Speckschwarte glänzen.
Unterkunft
Als Unterkunft wurde der Kompaniebereich in der Kaserne bezeichnet, der
„Wohnbereich“ der AA eben. Dieser bestand bei den Soldaten aus Stuben, in
denen alle Angehörige eines Zuges (8-10 Soldaten bei den Panzerleuten) oder
einer Gruppe (10 Soldaten bei den Mot.-Schützen) leben mussten. Da gab es
wegen Platzsorgen Doppelstockbetten, für jeden einen Spind, einen Hocker und
einen gemeinsamen Tisch und einen Besenschrank. Die Stubenordnung legte
peinlich genau die DV fest.
Für Unteroffiziere gab es Zimmer für zwei bis drei, dort gab es keine
Doppelstockbetten und größere Schränke und „richtige“ Stühle (keine Hocker).
Regale anbringen war hier erlaubt und sogar Zimmerpflanzen. Radios waren pro
Stube eines genehmigt, dieses musste Aufleber mit der Kennzeichnung der
DDR-Rundfunksender auf der Skale tragen und rückseitig ein aufgeklebtes
Schild mit der unterschriftlichen Genehmigung durch den KC. (Westsender
hören war bei Strafe verboten).
Unterwäschetausch“
Auch „Wäschetausch“ genannt. Getauscht wurde verbrauchte Wäsche gegen neue.
Der Hauptfeldwebel hatte zu gewährleisten, dass seine AA „sauber“ blieben.
Einmal in 2 Wochen wurde Bettwäsche gewechselt. Besonders „beliebt“ war der
„Unterwäschetausch“, einmal pro Woche. Es gab soviel Garnituren Unterwäsche
frisch gereinigt, wie man schmutzige abgeben konnte. Makaber war nur, dass
ein neuer AA nur 3 Garnituren Unterwäsche als Grundausstattung bekam. Für
mindestens eine Woche! Und beim Unterwäschetausch bekam man seine Wäsche
niemals wieder. Wer das nicht wollte, konnte sich in der MHO eigene
Unterwäsche kaufen, die dann gesondert gekennzeichnet auch von der
Armeewäscherei gewaschen wurde, das musste dann aber bezahlt werden. Der
„Unterwäschetausch“ wurde auch verballhornt: „Heute Unterwäschetausch –
Müller tauscht mit Lehmann, Lehmann tauscht mit Schulze usw.“
UvD
Unteroffizier vom Dienst, eingesetzter Unteroffizier aus der Kompanie, der
angeblich in Abwesenheit der Vorgesetzten die Befehlsgewalt in der Kompanie
hatte. Amtsbereich war meist ein Tisch incl. Telefon auf dem Kompanie-Flur
(eine Kompanie war meist innerhalb eines Etagenbereiches untergebracht) in
der Nähe der Waffenkammer.Der UvD war für Vollzähligkeitsmeldungen zum
Beginn der Nachtruhe sowie für den unversehrten Zustand des Siegels an der
Waffenkammer zuständig sowie für das Einsammeln der Ausgangskarten der
zurückkehrenden Ausgänger. Auch die Kompanie geschlossen und im
Gleichschritt zum Küchenbau zum geregelten Einnehmen der Mahlzeiten führen
und das Revierreinigen beaufsichtigen gehörte zu seinen Jobs.
V
VEB Gleichschritt
Hat dieselbe Bedeutung wie „Hoffmann’s Trachtengruppe“ oder „Asche“ – die
NVA ist gemeint. Als größter Arbeitgeber der DDR musste es natürlich ein VEB
sein…
Vergatterung
Zeitweiliges Herauslösen einzelner AA aus dem bestehenden
Vorgesetztenverhältnis und Unterstellung unter ein besonderes Regime. Dies
war für Wachdienst und UvD nötig, die für ihre 24stündige Dienstzeit bis zur
Ablösung nur den Wachvorgesetzten bzw. dem OvD unterstellt waren. Dies war
immer mit einem umständlichen, wohl noch aus Kaisers Zeiten überlieferten
Zeremoniell verbunden, das meistens recht lächerlich ausfiel mit über
Lautsprecher gespielten Yorckschen Marsch und Vorbeimarsch der neuen
Wachdienste am OvD.
verpissen
Tätigkeit, sich des regulären Dienstes oder auch angewiesenen Aufgaben (wie
z.B. Revierreinigen) zu entziehen, ohne dass einem daraus Nachteile
erwachsen, vergleichbar mit den Tätigkeiten abducken, abmatten
Versorgungs- und Sicherstellungstrupp
Dieser war während der Feldlager sehr beliebt, da ihm die Feldküche und die
Versorgung mit Essen und Trinken unterstand. Im Feldlager war die
Verpflegung meist sehr viel besser als in der Kaserne, da die eigenen
Kameraden die Hoheit über die Küche hatten.
Vize
Armeeangehöriger im Vorletzten DHJ, Soldat im 2.DHJ, deshalb auch ZwiPi
(Zwischenpisser) genannt – Ein Stand zwischen den Neuen und den EK, auch als
„EK in Lauerstellung“ bekannt
Vize-Knick
Die Schulterklappen der NVA-Uniformen mussten gemäß Dienstvorschrift glatt
wie ein Brett sein. Zum Gefreiten wurde man meist erst im dritten DHJ
befördert. Ein Vize unterschied sich deshalb vom Spritzer durch einen mehr
oder weniger sichtbaren Knick in den Schulterstücken (dieser hätte ja auch
durch die doch schon so lange Dienstzeit entstehen können)
V-Nuller
Der V-Nuller war der Politnik oder Stasi-Offizier der Einheit (ab Bataillon
gab es sowas). Der Ausdruck stammte wohl von der eigentlichen
Dienstbezeichnung VO – Verbindungsoffizier. Damit war schon angedeutet, daß
dieser zu irgendetwas „Verbindung“ hatte. „Vau-Oh“ – das sprach sich nicht
so gut aus, wie „Vau-Null“, und meist waren die Träger dieser Bezeichnung
auch eher Nullen!
Vau-Null war auch die Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses, ballistisch
gesehen. Aber von Geschwindigkeit war bei den V-Nullern meist nichts zu
erkennen, ein richtiger Ruheposten eben.
Vollschutz
Alles, was die PSA (Persönliche Schutzausrüstung) so nettes bot, musste bei
„Vollschutz“ angelegt werden. Das war erstens lästig und zweitens nur eine
Schikane der Sackis. Denn echtes Tränengas gab es nur einmal im Jahr zur
„Dichteprüfung“ der TSM.
Vorkommnis
Siehe BV, es gab auch den Ausspruch zu ganz unmöglichen und kompliziert
denkenden AA: „Du bist das einzige Vorkommnis!“
VS
VS war die offizielle Abkürzung von „Verschlußsache“, GVS war dann die
Steigerung „Geheime Verschlußsache“ oder VVS -„Vertrauliche Verschlußsache“
– das waren meist Personaldokumentation, Infos über Truppenbewegungen und
Mannschaftsstärken etc. Bei den Soldaten waren kleine persönliche
Geheimnisse auch „VS“, eine, wenn auch sehr eingeschränkte, Privatsphäre gab
es schon! Z.B. Briefe von zu Hause oder der Freundin wurden als GVS
respektiert!
W
Wachlokal
Hier war nicht die Kneipe „Zur Stadtwache“ gemeint, in die man nach dem
Wachdienst zum Biersaufen einzog. Das Wachlokal war der Aufenthaltsort – und
nur hier war es erlaubt! – der vergatterten Wachmannschaft. Wer als Wache
„vergattert“ war, hatte nichts in seiner eigentlichen Unterkunft zu suchen.
Schließlich hatte man ja auch scharfe Munition dabei. Und davor hatten
selbst alte Hasen unter den Vorgesetzten ab un an Angst! Im Wachlokal gab es
meist schlafende Wachposten des Ruhe- und Bereitschafts-Drittels sowie
keinen Tropfen Bier!
WBK und WKK
Diese Abkürzungen stehen für wenig beliebte Dienststellen. Wenig beliebt für
Zivilisten – WKK – die Wehrkreiskommandos befanden über Einberufungen, WBK –
Wehrbezirkskommandos befanden über Struktur und Verwendungszweck von AA. Wer
bei diesen Dienststellen seinen Wehrdienst abreißen musste, hatte zwar sehr
viel „Ehrenbezeigung“ auszuüben, aber meist jedoch einen ruhigen Posten.
Dienstzeit war hier 07:00 bis 16:00, Publikumsverkehr von 10:00 bis 15:00,
es gab auf Grund des sehr hohen Offiziers-Anteiles nur eine meist sehr gute
Kantine, Bewacht wurden diese Objekte meist durch seprate Wachkommandos von
anderen Struktureinheiten. Ruheposten also. Leider gab es kaum GWD-ler hier,
selbst Kraftfahrer waren meist 3-ender und Uffz. In der Küche und bei den
Technikern (Telefon, Funk) kam es schon mal vor, dass ein normaler AA hier
dienen durfte. Selbst Schreiber hatten Uffz-Ränge, da es hier viel um
Geheimhaltung ging, das traute man Wehrpflichtigen im GWD nicht zu.
WDA
Wehrdienstausweis, auch Wehrpaß genannt, den jeder NVA-Angehörige im
Friedensfalle in der linken Uniform-Brusttasche zu tragen hatte.
Wertfach
Jeder Soldat hatte einen schmalen Schrank, den Spind. Darin war alles nach
DV eingeordnet. Bis auf ein kleines separat verschlossenes Fach – das
Wertfach ca. 30x15x60cm. Das war die eigentliche „Privatsphäre“ des
NVA-Soldaten, das einzige, was individuell und nicht uniform sein durfte.
Das Wertfach durfte nur bei bestimmten BV’s von Vorgesetzten, dann auch nur
unter Zeugen geöffnet werden. Z.B. bei lange dauernden UE oder
„Fahnenflucht“ oder bei Unfällen, langer Krankheit etc. – dann mit
Zustimmung des AA, oder bei Todesfällen, um den Hinterbliebenen die privaten
Gegenstände zukommen zu lassen.
Weigt-Gedenk-Marsch
Eine Variante des Frühsportes. Dank großzügiger „Nicht-Kontroll“-Tätigkeit
in der Zeit der Herrschaft des Herrn Oberstleutnant Weigt im MSR28 in
Rostock kultiviert: Eine graue Masse (damals waren die NVA-Trainingsanzüge
grau) wälzte sich morgens nach 06:00 träge einmal herum um den Exerzierplatz
um dann wieder ebenso träge in den Türen ihrer Unterkünfte zu verschwinden.
Manch ein junger und „pflichtbewußter“ Sport-Unterlulli hat sich an dieser
Gewohnheit später noch allzu oft die Zähne ausgebissen, wenn er „richtigen“
Frühsport durchsetzen wollte.
Winterdienst
Keine Logistik-Einheit fürs Räumen und Streuen verschneiter Straßen!
Kurzwort für „Winterdienstuniform“ bzw. „Felddienstuniform Winter“. Da
beides zwei verschiedene Uniformarten bezeichnete und beides sogar von den
Vorgesetzten verwechselt wurde, bedurfte es meist weiterer Erläuterungen…
„Winterdienstuniform“ war die Tuchuniform mit Pferdedecke und Bävo,
„Felddienst Winter“ war die wattierte zweiteilige Winteruniform und die
Winterstiefel, komplettiert mit Bävo.
Wunschberg
Ein Berg voller Wünsche! Der Mucker am Wunschberg von Prora unter Vollschutz
(und der Berg war nur so an die 60m hoch und eine natürliche Erhebung in
Norddeutschland – da wachsen eigentlich gar keine Berge) – der hatte meist
nur einen Wunsch – schnell wieder hier weg! Dann relativierten sich die
Wünsche – Der Sacki soll verschwinden! oder – Der Uffz ist eine blöde Sau,
den soll der Teufel holen! oder so weiter. Die meisten Wünsche hat der
Wunschberg ohne Kommentar und ohne weitere Folgen geschluckt. So gut wie
keiner dieser Wünsche ging dann in Erfüllung. Leider.
X
Y
Z
Zapfen, Zappen
Nie alleinstehend gebrauchtes Wort, nur in verbindung mit etwa: „da hast’n
Zappen“, oder „der hat dann den Zappen ausgefahren“, oder einfach nur als
gestische Andeutung des „Zapfen“ mit den Fingern an der Nase, die den
Pinocchio-Zapfen zur superlangen Nase formten. Die Bedeutung war: jemanden
deutlich oder überdeutlich darauf aufmerksam machen, daß er ins
Hintertreffen geraten war, ein wenig verhöhnen, wenn dieses eigens
verschuldet war, ein wenig bedauernd oder gespielt bedauernd, wenn dies
nicht vom Angesprochenen selbst verschuldet war. Es sollte auf jeden Fall
Neid hervorrufen, wenn jemand bemerkte, daß der andere den „Zappen“ hatte!
Wie bei den kleinen Kindern, die sich die „Lange Nase“ zeigten oder ein
lautes „Ätsch!“ zuriefen. Aber die normalen panzermackegeschädigten
Erwachsenen waren meist wie Kinder, wenn es um einfache Dinge des
Zusammenlebens ging. Man konnte sich ja eigentlich nirgends aus dem Weg
gehen!
ZA
Zivilerlaubnis: Vorschrift war, auch nach Dienstschluß keine zivilen
Kleidungsstücke zu tragen. Diese durften auch nicht in der Kaserne
aufbewahrt werden. Ausnahmen gab es für EKs, man durfte sich vier Wochen vor
der Entlassung seine Zivilsachen mitbringen oder per Post schicken lassen.
Auch in den Urlaub musste man in Uniform fahren. Stand auf dem Urlaubsschein
„ZA erteilt“ mit der Unterschrift des KC, dann durfte man zu Hause
Zivilkleidung tragen. (Das hat man jedoch auch ohne Erlaubnis getan!). Es
gab Ausnahmen, die Fallis waren meist sehr stolz auf ihre Uniform, als
einzige Waffengattung in der NVA gehörte zu deren Uniform als Kopfbedeckung
ein „schickes“ orangefarbenes Barrett. Damit war schon auf Entfernung zu
erkennen, daß der AA bei einer Elite-Einheit diente, da konnte man ja auch
im Urlaub nicht drauf verzichten, man wollte sich ja schließlich von der
Masse abheben!
Zapfenstreich
Ein allgemeiner militärischer Ausdruck für das Kommando zum Schlafengehen.
Im übertragenen Sinne auch als ein Ausdruck für ein erwartetes Ende eines
Tages, wenn alls Sackis den „Unterkunftsbereich“ verlassen hatten. In
einigen Einheiten gab es dann auch das Kommando „Kompanie – Entwarnung!“
-mancherorts hieß dieses auch: „Kompanie – keimfrei!“.
ZB
Zivilbeschäftigte(r), Angestellte, die ihre tägliche Arbeit bei der NVA
verrichteten, z.B. Schuhmacher, Klempner, Frisör, Verwaltungsangestellte
etc.
ZBV
Diese Bezeichnung „Zur besonderen Verwendung“ bekamen meist
Offiziersschüler, die zum Hospitieren in die Truppe geschickt wurden oder
Reservisten, mit denen man auch nichts rechtes anzufangen wusste. Eigentlich
eine schöne Aufgabe, so richtig zum Abmatten. Aber langweilig.
Zivilalarm
Raustreten der EKs in Zivil (in Anlehnung an die Alarmübungen am Tage von
diesen am Abend durchgeführt, auch nach Stoppuhr, der langsamste durfte
einen ausgeben!, man durfte ja am Entlassungstag nicht der Letzte sein!
ZwiPi
Siehe Vize
1…1000
0+x (Null plus x)
Bei EKs beliebt, NULL war das Entlassungsdatum, null plus 10 bedeutete:
„noch zehn Tage bis zur Entlassung“.
0-7er Glasmatelgeschoss
Schnapsflasche 0,7l, siehe auch „Granate“
2-gleisig
Zweigleisig fahren, „jetzt fahr’n wir nur noch zweigleisig“ – wenn der EK
nur noch eine zweistellige Tageszahl (99 Tage) vor sich hatte, wurde „ein
Gleis abgeworfen“. Das war irgendetwas aus Eisen (ein Gleis eben), das aus
dem obersten Stockwerk der Unterkunft auf die Straße geworfen wurde, damit
es schön laut in der ganzen Kaserne schepperte.
3-Ender
Unteroffizier auf Zeit, der 3 Jahre dienen musste
10-Ender
Unteroffizier auf Zeit, der 10 Jahre dienen musste
30/66
Befehl 30/66 des Ministers für Nationale Verteidigung der DDR, der jeglichen
Alkohol innerhalb der Kasernen der NVA verbot. Da sich sogar Offiziere nicht
100% daran hielten, taten es die Soldaten, die ja viel mehr Zeit in der
Kaserne verbrachten, natürlich gleich. Meist abends. Meist flogen die leeren
„Granaten“ danach ins Außenrevier, damit die Sackis diese morgens auch
auffällig genug zu Gesicht bekamen. Verbotene Früchte schmecken eben besser!
11
11 war die „magische Zahl“ und die geheime Abkürzung für den EK. Der EK oder
einfacher „E“ fing vorn mit „e“ an wie die „elf“, das EK-Klopfen gab elf
Schläge, möglichst an die Heizungsrohre, damit der ganze Kasernenblock es
hören konnte, es machten immer einige EKs mit: „bing-bing … bing-bing-bing
… bing-bing-bing-bing … bing-bing“.
13-60er 13,60 Mark (DDR)
kostete eine der „beliebtesten“ Fuselsorten in der DDR, beliebt deshalb,
weil es den von fast jeder Brennerei gab, den GOLDBRAND – auch „Brauner
Würger“ genannt. Aber bei der Asche gab es offiziell keinen Alk, da wurde
sowieso alles gesoffen!
30-00
Dreißig-Null-Null: das war die Richtung geradeaus auf dem artilleristischen
Teilkreis, es wurde im Panzer für die Richtungsangabe benutzt sowie auch
außerhalb bei Kommandos etc., wenn geradeaus gemeint war. Etwas
geheimnisvolles für Zivilisten musste die Soldatensprache ja haben, oder?
30/74
Aktualisierter Befehl 30/66, nachdem war Weihnachten und Silvester für die
in der Kaserne verbliebenen Soldaten und Unteroffiziere je ½ Flasche Wein
erlaubt. Dieser wurde vom Spieß verwaltet und ausgegeben und der Konsum
desselben wurde bei der „offiziellen“ Kompanieveranstaltung zum
Weihnachtsfest oder am am Silvesterabend durch den diensthabenden Offizier
beaufsichtigt. Man kann ja nie wissen!
[Es gab dann auch noch den Befehl 30/84,
danach war es erlaubt, alkoholische Getränke in der Kaserne zu trinken, wenn
ein Vorgesetzter ab KC diesen ausgab oder genehmigte]
1000-Tage-Diener
Unteroffizier auf Zeit, 3 Jahre sind grobgerechnet ca. 1000 Tage